Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 111

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24.04.2019 Schweiz
Personen
SGB
Syndicom-Zeitung
Pierre-Yves Maillard
Interview
SGB
Volltext
Fragen an den neuen SGB-Präsidenten. Pierre-Yves Maillard, Verteidiger des Service public. Pierre-Yves Maillard wird am 6. Mai Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Er ist überzeugt, dass sich Lohngleichheit nur über „effektive öffentliche Kontrolle“ erreichen lässt. Die grosse Herausforderung der Gewerkschaften in den nächsten 20 Jahren bilden die vor allem von Frauen besetzten, prekären Arbeitsplätze im Bereich der Betreuung älterer Menschen oder von Menschen mit Behinderung. Die Zahl dieser Stellen wird künftig noch wachsen. „Wenn wir unsere Kräfte bündeln, können wir hier eine sehr nötige Wirkung erzielen“, hofft der neue SGB-Präsident. Man kennt dich als Sozialdemokrat, dem der Service public besonders wichtig ist und der dessen Abbau stets bekämpft hat. Was sagst du zur schleichenden Schliessung von Bahnhofschaltern und Poststellen? Pierre-Yves Maillard: Dies bestätigt leider die Analyse, die einige von uns zu Beginn dieser Entwicklung in den 1990er-Jahren gemacht hatten. Schon vor der erfolgreichen Referendumsabstimmung von 2002 gegen die Liberalisierung des Strommarktes gehörte ich 1996 zu den Wenigen, die die Liberalisierung des Post- und Telecom-Marktes zu verhindern versuchten, jedoch erfolglos, weil unsere Unterschriftensammlung keine Unterstützung fand. Damals galt es plötzlich als überholt, Service-public-Aufgaben einem öffentlichen, integrierten Monopolbetrieb anzuvertrauen, und diese Idee fand durch Indoktrination den Weg in alle Köpfe, sogar in linken Parteien und in Gewerkschaften. Zu dieser Tendenz trug auch die europäische Integration über (…).
Syndicom-Magazin, 24.4.2019.
Personen > Maillard Pierre-Yves. SGB. Interview. Syndicom-Zeitung, 2019-04-24.
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03.02.2017 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Heinz Suter
Sheila Winkler
Bundespersonalgesetz
Gratulation
Pensionierung
Volltext
Heinz Suter geht in Pension. Danke, Heinz! An meinem ersten Arbeitstag bei Syndicom sah ich von Heinz Suter zunächst sein Büro. Es war vollgestopft mit Aktenordnern und prallen Hängeregistern, dazwischen standen Postauto-Modelle, Geschenke und Kugelschreiber aller Art und aus allen Epochen. War dies ein Archiv, ein Kiosk oder sogar eine Poststelle? Aufgefallen ist mir auch der Gartenzwerg mit dem gestreckten Mittelfinger. Ich dachte: Toll, der hat Humor und lässt sich nichts gefallen, das passt! Bald merkte ich, dass sich im Laufe einer gewerkschaftlichen Karriere eine Unmenge an Dingen ansammelt. Und die Karriere von Heinz ist beeindruckend. Von ihm erfuhr ich, wie stark hierarchisch die PTT organisiert war, als er als Ausbildner dort arbeitete. Und wie er als Zentralsekretär bei der PTT-Union Verhandlungen im Rahmen der Personalvorschriften führte und den ersten Frauenstreiktag mitorganisierte. Er erzählte mir, wie er bei der GeKo, gestützt auf das Bundespersonalgesetz, den ersten Gesamtarbeitsvertrag der Post verhandelte und die Fusion zur Syndicom erlebte. Gespannt hörte ich ihm zu, wenn er von der Beerdigung der letzten Bahnpost sprach, welche Auswirkungen die Reorganisation der Postzentren (REMA) auf das Personal hatte, und dass blaue Hemden den WagenführerInnen von PostAuto ebenso gut stehen wie die gelben (Kampagne „Ich bin kein Postauto“). Heinz wird nicht umsonst die „Graue Eminenz“ genannt. Er verfügt über ein schon fast unheimliches Fachwissen und Erinnerungsvermögen. Und er versteht es, dieses jederzeit abzurufen und auf verständliche Weise zu vermitteln. (…). Sheila Winkler.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Suter Heinz. Gratulation Pensionierung. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.02.2017 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Daniel Suter
Nachruf
Volltext
Daniel Suter, 1949-2016. Sein Auftreten war ruhig und überlegt, was seiner Empörung nur noch mehr Kraft verlieh. Ungerechtigkeit war ihm unerträglich. Darum ist er wahrscheinlich Jurist geworden und später Journalist, wo er sich immer für die kleinen Leute einsetzte - und für seine KollegInnen, als langjähriger Präsident der Personalkommission des „Tages-Anzeigers“. Am 31. Dezember 2016 ist der Journalist und Buchautor Daniel Suter nach über zweijähriger Krankheit gestorben. Er arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte beim „Tages-Anzeiger“, bevor er beim grossen Stellenabbau im Mai 2009 zusammen mit über 50 KollegInnen entlassen wurde. Seit 1979 war Daniel Suter Gewerkschaftsmitglied, anfänglich in der SJU, dann bei Comedia und schliesslich Syndicom. Parallel dazu engagierte er sich von 2011 bis 2015 beim Journalistenverband Impressum als Präsident. Davor war er 12 Jahre lang Mitglied des Schweizer Presserats und setzte sich dafür ein, dass die ethischen Standards in den Medien eingehalten werden. 2009 kämpfte Daniel Suter mit der Belegschaft des „Tagi“ und den Gewerkschaften gegen den Stellenabbau. Im Juli konnte die Verhandlungsdelegation unter seiner Leitung einen wesentlich verbesserten Sozialplan erreichen. Seine Stelle aber war weg. Auf rechtlicher Ebene machte er sich in der Folge dafür stark, dass PersonalvertreterInnen besser vor Kündigung geschützt werden. Die Klage, die er mit Unterstützung von Syndicom führte, hat das Bundesgericht zwar abgewiesen. Sein prominenter Fall hat aber dazu beigetragen, den in der Schweiz mangelhaften Kündigungsschutz auf die politische (...). (nis/svo/rk/sb/sk). Mit Foto.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Suter Daniel. Nachruf Syndicom. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.02.2017 Zentralafrikanische Republik
Personen
Syndicom-Zeitung
Geri Krebs
Heidi Specogna
Dokumentarfilme
Volltext
“Hier ist immer Krieg”. „Cahier africain“: In einem dünnen Schulheft haben 300 Menschen die an ihnen begangenen Kriegsverbrechen dokumentiert. Die aus Biel stammende Regisseurin Heidi Specogna beobachtete mit viel Mut einen von der Welt vergessenen Konflikt, den in der Zentralafrikanischen Republik. „Es ist, als hätte sich der Teufel unser Land ausgesucht“, sagt ein Dorfältester in die Kamera, als Ende 2013 im Herzen des Schwarzen Kontinents erneut ein bewaffneter Konflikt ausbricht. Heidi Specogna und ihr Filmteam befinden sich in der Hauptstadt Bangui, als sich dort christliche Milizen formieren, die Jagd auf Muslime machen, derweil im Norden der Republik eine muslimische Miliz Christen massakriert. Heidi Specognas ursprüngliches Filmprojekt war es gewesen, zwei im Bürgerkrieg von 2002 vergewaltigten Frauen, einer Muslimin und einer Christin, auf ihrem langen Weg zurück in ein Stück Stabilität und Sicherheit beizustehen und sie dabei mit der Kamera zu begleiten. Schon in ihrem Dokumentarfilm „Carte Blanche“ aus dem Jahr 2011 war eine der beiden Frauen präsent. Sie berichtet von den Gräueltaten der Söldner des Rebellenführers Jean Pierre Bemba aus dem Kongo, nachdem diese 2002 in das Nachbarland eingefallen waren. Bereits in jenem Film wurde das „Cahier“, das Schulheft, erwähnt, das Fotos und Zeugenaussagen von 300 zentralafrikanischen Frauen, Kindern und Männern darüber enthält, was Bembas Soldateska ihnen angetan hat. Der Rebellenführer sass seit 2007 in Untersuchungshaft des Kriegsverbrechertribunals. Am Anfang von „Cahier africain“ sieht man nun, wie Sitzungen des Tribunals gegen (…). Geri Krebs.
Syndiom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Specona Heidi. Afrika. Dokumentarfilm. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.02.2017 Schweiz
Syndicom-Zeitung
Katja Snozzi
Fotos
Volltext
Jahrhundertmenschen. Die Tessiner Fotografin Katja Snozzi hat hundert über hundertjährige Frauen und Männer aus der ganzen Schweiz porträtiert. Mit ihrem Bildmaterial hat sie ein eindrückliches Buch sowie eine einfühlsame Ausstellung in Locarno gestaltet. Die Situation betagter Menschen bleibt trotz der stetig alternden Bevölkerung ein Tabuthema. Denn in einer Zeit, in der Tempo, Produktivität, Konsum. äusserliche Schönheit und Jugendlichkeit als Lebensprojekte im Vordergrund stehen, stellen Betagte anscheinend eine Last dar. Unser Leben lässt wenig Raum für diejenigen, die nur innere Ressourcen zu bieten haben. Wenn man von Pflegekosten und AHV-Bilanzen redet, wird der Tonfall oft gar frostig. Das hohe Alter bringen wir normalerweise mit Einsamkeit. Trauer und Zurückgezogenheit in Verbindung. Doch wissen wir sicher, wer diese Menschen sind, was sie wollen, wie sie leben? Was wissen wir über das Alter? Die Locarnesin Kat ja Snozzi (*1947), die als Fotografin auf der ganzen Welt Erfahrungen gesammelt hat, ergründet in ihrem neuen Projekt das Leben am Rande der Gesellschaft in der reichen Schweiz. Dazu hat sie hundert betagte Menschen fotografiert. „Die Gesichter betagter Menschen faszinieren mich“, erklärt die Künstlerin. einige leben auf eine äusserst erklärt die Künstlerin. „Was ich jetzt während des Fotografierens angetroffen habe, hat mich aber nicht wenig überrascht. Man spricht oft über das Alter, aber ich habe selten jemanden getroffen, der sich mit betagten Menschen abgibt, die nicht die Grossmutter oder ein geliebter Onkel sind. Was können wir also schon über das Alter wissen? (…). Laura Di Corcia.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Snozzi Katja. Fotografien. Personen. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.02.2017 Türkei
Faschismus
Personen
Syndicom-Zeitung
Bettina Büsser
Meinungsfreiheit
Pressefreiheit
Volltext
Das Ende der Medienfreiheit in der Türkei. Vorwurf: „Terrorpropaganda“. Seit dem Putschversuch im Juli geht das türkische Regime massiv gegen Medien und Medienschaffe vor. Die Festnahmen reissen nicht ab, die Informationsfreiheit ist bedroht wie noch nie. „Angesichts des Umfangs und der Häufigkeit der Festnahmen wird es bald niemanden mehr geben, der der Welt erzählen kann, was in der Türkei passiert“ - mit diesen Worten kommentiert Johann Bihr, Leiter des Osteuropa- und Zentralasien-Desks von „Reporter ohne Grenzen International“ die Situation der Medienschaffenden in der Türkei. Die Türkei ist heute laut Reporter ohne Grenzen (ROG) „das Land mit den weltweit meisten professionellen Journalisten in Haft“: Weit über 100 JournalistInnen, VerlegerInnen und andere Personen, die im Medienumfeld arbeiten, sind aktuell inhaftiert, und immer wieder kommen neue dazu. Der Vorwurf lautet in den meisten Fällen „Unterstützung von Terrorismus“ oder „terroristische Propaganda“ - vorgeworfen wird den Verhafteten, die verbotene kurdische PKK oder den islamischen Prediger Fethullah Gülen unterstützt zu haben. Gülen und seine Anhänger werden von Präsident Recep Tayyip Erdogan für den Putschversuch von Mitte Juli verantwortlich gemacht. Absurde Vorwürfe. In manchen Fällen wirkt der Vorwurf der Gülen-Unterstützung besonders absurd. So wurde am 28. Dezember der Journalist und Autor Ahmet Sik verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, per Twitter den türkischen Geheimdienst kritisiert und in Kolumnen die PKK, die linksradikale Partei DHKP-C und das Gülen-Netzwerk unterstützt zu haben. (…). Bettina Büsser.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Büsser Bettina. Pressefreiheit. Türkei. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.02.2017 Schweiz
Frauen
Personen
Steuern
Syndicom-Zeitung
Patrizia Mordini
Unternehmenssteuer
Volltext
Nein zum Rückschritt für Frauen. Ein Ja zur USR III würde besonders die Frauen in der Arbeitswelt betreffen. Wenn der Staat in den öffentlichen Sektoren die Sparschraube anziehen muss, sind sie als Erste von Stellenstreichungen und verschlechterten Arbeitsbedingungen betroffen. Frauen arbeiten häufig in Dienstleistungsberufen: in Spitälern, in der öffentlichen Verwaltung, in Schulen, in der Betreuung, im Service public. Die Annahme der USR III würde zu dramatischen Steuerausfällen führen. Die wohl realistische Zahl sind mindestens 4 Milliarden Franken, die fehlen würden. Dies zeigt eine vertiefte Analyse dieser Steuersparinstrumente durch den Schweizerischen Gewerkschaftsbund. Und nicht die „geschönte“ Zahl der Bundesregierung, die, massiv unterschätzt, von 3 Milliarden spricht. Frauen werden vom Arbeitsmarkt verdrängt. Bund und Kantone haben bereits mehrere Sparpakete erlebt, und wir wissen alle, wo wir diese Sparrunden gespürt haben und spüren. Dieser erneute, zusätzliche Einschnitt, der für Unternehmen und einige Privilegierte Steuergeschenke plant, würde unser tägliches Leben stark beeinträchtigen. Wenn die Spitäler, die Schulen, die Kindertagesstätten, der Service public Leistungskürzungen erfahren, stehen auch viele Stellen auf dem Spiel. Frauen, die in diesen Dienstleistungsberufen arbeiten, würden damit vom Arbeitsmarkt verdrängt. Frauen machen im Gesundheitsbereich 72 Prozent aus, in den obligatorischen Schulen fast 74 Prozent, in den Kitas arbeiten 92 Prozent Frauen. Frauen sind also in diesen Bereichen des öffentlichen Sektors besonders stark betroffen. Die USR III würde Stellenstreichungen (…). Patrizia Mordini.
Syndicom-Zeitung, 3.2.2017.
Personen > Mordini Patrizia. Unternehmenssteuer. Syndicom-Zeitung, 2017-02-03.
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03.01.2017 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Daniel Suter
Nachruf
Volltext
Daniel Suter 1949 – 2016. Wir nehmen trauernd Abschied. Der Journalist und Buchautor Daniel Suter ist am 31. Dezember 2016 mit 67 Jahren nach über zweijähriger Krankheit gestorben. Er arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte beim „Tages-Anzeiger“ und engagierte sich dort als Präsident der Personalkommission, bevor er beim grossen Stellenabbau des Blattes im Mai 2009 zusammen mit weit über 80 Kolleginnen und Kollegen entlassen wurde. Daniel Suter war seit 1979 Gewerkschaftsmitglied, anfänglich in der SJU, dann in Comedia und schliesslich in Syndicom. Parallel dazu engagierte er sich von 2011 bis 2015 beim Journalistenverband Impressum als Präsident. Davor war er 12 Jahre lang Mitglied des Schweizer Presserats und setzte sich dafür ein, dass die ethischen Standards in den Medien eingehalten werden. Daniel Suter kämpfte zusammen mit der ganzen Belegschaft des „Tages-Anzeiger“ und den Gewerkschaften gegen den Stellenabbau und für eine soziale Abfederung der Entlassungen. Im Juli 2009 konnte die Verhandlungsdelegation unter seiner Leitung einen wesentlich verbesserten Sozialplan erreichen. Seine Stelle aber war weg. Auf rechtlicher Ebene machte er sich in der Folge dafür stark, dass die PersonalvertreterInnen besser vor Kündigung geschützt werden. Die Klage, die er mit Unterstützung von Syndicom führte, hat das Bundesgericht zwar abgewiesen. Sein prominenter Fall hat aber dazu beigetragen, den in der Schweiz mangelhaften Kündigungsschutz auf die politische Agenda zu setzen. (…). Mit Foto
Syndicom, Presse und elektronische Medien, 3.1.2017.
Personen > Suter Daniel. Nachruf Syndicom. Syndicom 2017-01-04.
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23.12.2016 TI Kanton
Syndicom-Zeitung

Journalismus
Volltext
Wider den Mainstream. Die Organisation GAS hat mit einem journalistischen Online-Portal ein Vorzeigeprojekt geschaffen, das Gegensteuer zu den dominanten rechtsbürgerlichen Medien in der italienischen Schweiz geben will. Die Redaktion des Webportals GAS.social hat klare Vorstellungen: Sie will das Bewusstsein anregen und „zeigen, dass es eine Alternative zum vorherrschenden Denken gibt - eine solidarische, gerechte, fortschrittliche Alternative“. Die im Herbst 2014 lancierte Organisation GAS („Gente che Accende la Societa“; Menschen, die die Gesellschaft entzünden) produziert journalistische Inhalte im Web und den sozialen Medien. Ohne Copy/Paste. Auf GAS.social erscheinen täglich vier bis fünf Artikel und Kommentare. Dabei handelt es sich immer um Originaltexte. Es gibt kein Copy/Paste von Medienmitteilungen, wie das in anderen Online-Redaktionen so oft vorkommt. Bei der Themenwahl liegt der Schwerpunkt auf der Tessiner und Schweizer Politik, aber das Ausland wird nicht ganz ausgeklammert (zu den am häufigsten gelesenen Artikeln gehört derjenige zum „Burkini“). Weiter gibt es die beliebten Rubriken Kochen, Sport, Veranstaltungen und Satire sowie das Video des Tages. Die Beiträge tragen immer einnehmende Titel und werden mit Karikaturen ergänzt. Und im Gegensatz zu manch anderer Webseite sind die Artikel fehlerfrei. Für das Projekt arbeiten ein Redaktor, ein Grafiker (der auch schreibt) und ein Webmaster. Alle anderen Beiträge werden ehrenamtlich geleistet. Das Projekt trägt sich aus Spenden und Teilhaberschaften, nach dem Vorbild von „La Cité“ in der französischen Schweiz. (…). Giovanni Valerio.
Syndicom-Zeitung, 23.12.2016.
Syndicom-Zeitung > Journalismus TI Kanton, 2016-12-23.
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23.12.2016 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Yves Sancey
Printmedien
Volltext
Zeitung
Abseits von Hersant. In der Romandie gibt es ein grosses Potenzial für ergänzende Online-Medien abseits der Schwergewichte Ringier, Tamedia und Hersant. Bemerkenswert ist, dass der Raum bis jetzt vor allem durch eine Presse besetzt wird, die auf Print setzt. Ein Überblick über die bunte Szene der alternativen Titel. Es gibt überregionale Titel, wie die linke Tageszeitung „Le Courrier“ (fast 9000 Exemplare), oder eher regionale Titel wie die Tageszeitung „La Liberté“ (70‘000 Ex.) der Gruppe Saint-Paul, dreimal wöchentlich erscheinende Zeitungen wie „La Gruyère“ (37‘000) und Wochenzeitungen wie „Le Journal de Cossonay“ (3500) oder „L'Omnibus“ in Orbe (3000). Weniger auf aktuelle Nachrichten ausgerichtete Zeitungen sind zum Beispiel die Halbmonatszeitung „La Cité“, die seit 2011 über politische, kulturelle und gesellschaftliche Themen informiert. Die vierteljährlich erscheinende und bisher 21 Ausgaben zählende Zeitung „La Couleur des jours“ (5000 Ex.) veröffentlicht Beiträge von JournalistInnen, Fotografen, Schriftstellern oder Künstlerinnen. Crowdfunding hilft. Weitere Titel wurden vor kurzem dank Crowdfunding gegründet. Dazu gehören „Mazette!“», ein alle zwei Monate erscheinendes Westschweizer Info-Magazin für 8-bis 12-Jährige, und „La Ficelle“ aus Lausanne, die ebenfalls alle zwei Monate erscheint und mit einer kulturellen Website kombiniert ist. Als Digital-First-Publikation nimmt „Sept.info“ (10‘000 Ex.) einen besonderen Platz ein, Sie versteht sich als Premium-Informationszeitschrift mit sechs Ausgaben pro Jahr. In den letzten Jahren sind auch verschiedene alternative Radiosender entstanden: Lalanguedesbois.ch, (…). Yves Sancey.
Syndicom-Zeitung, 23.12.2016.
Syndicom-Zeitung > Printmedien Romandie. Syndicom-Zeitung, 2016.12.23.
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23.12.2016 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Res Minder
Journalismus
Volltext
Ergänzender Journalismus - oder doch nur Selbstverwirklichung? Eine bunte Population von Plattformen mit journalistischen Inhalten hat sich jenseits der Zeitungsverlage im Internet angesiedelt. Im digitalen Biotop zu überleben, ist aber nicht ganz einfach. Ein schmaler Schlauch im Keller, vier Arbeitsplätze, ein Elektroöfeli, das notdürftig heizt. Durchs Fenster geht der Blick in einen kleinen Innenhof, dahinter ragt die Mauer des Zürcher Volkshauses in die Höhe. „Wenn die Chippendales auftreten, hören wir das Kreischen“, sagt Pascal Sigg. Er ist einer der drei Gründer des digitalen Gesellschaftsmagazins „Coup“, das seit März dieses Jahres online ist. Die Redaktionsstube entspricht dem romantischen Klischee vom Garagen-Start-up perfekt. Auch die Gründer passen gut ins Bild. Drei junge, männliche, leidenschaftliche Journalisten, die nicht glücklich wurden mit dem, was in den etablierten Medien möglich ist. Sie wollten lange, aufwendig recherchierte Texte schreiben, statt täglich drei Geschichten rauszuhauen oder online Klicks zu generieren. Ihre Referenz waren die vergangenen Blütezeiten des „Tages-Anzeigen-Magazins“, die deutsche Wirtschaftszeitschrift „brand eins“, das Magazin „Reportagen“, «Wir wollen Journalismus verkaufen, nicht Aufmerksamkeit“, fasst Sigg zusammen. Im November 2014 mieteten er, Andres Eberhard und Joel Bedetti das Kellerabteil im Volkshaus und überlegten sich ein Geschäftsmodell. Es musste etwas sein, das sich mit ihren anderen Jobs vertrug. Die Lösung: Eine grosse Geschichte pro Monat. Online drängte sich auf, weil Druck und Vertrieb wegfielen, aber auch weil es viel formale Flexibilität bietet. Die Basler Stiftung für Medienvielfalt (…). Res Minder.
Syndicom-Zeitung, 23.12.2016.
Personen > Minder Res. Journalismus, Syndicom-Zeitung, 2016-12-23.
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23.10.2016 Schweiz
AHV
Syndicom-Zeitung

AHVplus
Ratgeber
Volltext
Fakten statt Mythen. Rechtzeitig auf die Ständeratsdebatte hat der SGB eine Broschüre veröffentlicht. Die im Themenschwerpunkt auf dieser Doppelseite präsentierten Grafiken sind dieser Broschüre entnommen, die mit den Mythen rund um die AHV endlich aufräumen. Fakt ist beispielsweise, dass die AHV für die grosse Mehrheit der Bevölkerung die wichtigste Einkommensquelle im Alter und auch die kostengünstigste Altersvorsorge ist. Tatsache ist auch, dass die AHV die demografische Alterung problemlos finanzieren kann. Und nicht zuletzt ist die AHV insbesondere für die Frauen wichtig, da sie unbezahlte Erziehungs- und Betreuungsarbeit bei der Rentenberechnung berücksichtigt. Harter Richtungskampf - zu Unrecht. Ein Teil der bürgerlichen Parteien und die Arbeitgeber wollen vor allem eines: Die Leistungen abbauen - über ein höheres Rentenalter, über die Senkung des Umwandlungssatzes oder mit einer Sparbremse für die AHV. Seit Jahren reden diese Kreise die AHV schlecht und bekämpfen nun auch die von der Sozialkommission vorgeschlagene Erhöhung der AHV-Renten um 70 Franken für Alleinstehende und 226 Franken für Ehepaare. (…).
Syndicom-Zeitung, 23.10.2016.
Syndicom-Zeitung > AHVplus. Ratgeber. SGB. Syndicom-Zeitung, 23.10.2016.
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29.04.2016 Schweiz
Initiativen Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Oswald Sigg
Grundeinkommen
Volltext

Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ja zum Grundeinkommen. Mit dem Ja zur Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen bereiten wir die Zukunft unserer Arbeitsgesellschaft vor. Betrachte man für einmal nicht nur die Schweiz, sondern ganz Europa: Die bezahlte Arbeit nimmt überall ab. Offiziell gibt es im EU-Wirtschaftsraum über 30 Millionen Lohnarbeitslose. Tendenz steigend. In der Wirtschaft und im Dienstleistungsbereich haben der Kampf um Arbeitsplätze und der Effizienzsteigerungswahn in den Unternehmen dramatische Folgen: krankheitsbedingte Ausfälle nehmen überall zu. Allein in Deutschland rechnet man gemäss einer Erhebung von 2010 mit 225 Milliarden Euro an sogenannten Wertschöpfungsausfall-Kosten pro Jahr. Tendenz steigend. In der Schweiz wird sehr viel gearbeitet, auch ohne Lohn: 50 Prozent der von der Gesellschaft geleisteten Arbeitsstunden sind unbezahlt. Das gilt für die Familien- und Hausarbeit, aber auch für Pflege und Betreuung. Immer noch wird manche politische Arbeit ohne Bezahlung geleistet und die meiste Arbeit der Künstlerinnen und Künstler bleibt brotlos. Sozialhilfe ist demütigend. Die Eidgenossenschaft ist aber nicht nur eine Arbeitsgesellschaft, sondern auch eine soziale Gemeinschaft. Auf ein „bedingtes“ Grundeinkommen haben unsere EinwohnerInnen ein Anrecht, wenn sie sich in einer prekären Situation befinden. Doch was hier und ähnlich in der Bundesverfassung versprochen wird, sieht in der Realität ganz anders aus. (…). Oswald Sigg, ehern. Bundesratssprecher. Syndicom-Zeitung, 29.4.2016.
Personen > Sigg Oswald. Grundeinkommen. Initiative. Syndicom-Zeitung, 2016-04-29.
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29.04.2016 Schweiz
Initiativen Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Christoph Schlatter
Grundeinkommen
Volltext

Nur Mischrechnungen finanzieren die öffentliche Dienstleistung. Zwar bezieht sich die trügerische Initiative „Pro Service public“ direkt Lediglich auf die Betriebe des Bundes. Aber ein derartiger Verfassungsartikel würde auch auf die kantonale, regionale und kommunale Ebene ausstrahlen - und dort nichts Gutes bewirken. Das von der Initiative postulierte „Gewinnverbot“ schlägt Lichtjahre neben dem Ziel ein. Natürlich: Privater Profit aus öffentlichem Geld soll ausgeschlossen sein. Das ist im öffentlichen Verkehr der Schweiz aber bereits so geregelt. Dass dieses Verbot funktioniert, belegt die Tatsache, dass die internationalen Verkehrsmultis bisher die Finger vom Schweizer Nahverkehr gelassen haben, während sie sich in den Nachbarländern reihenweise Metros. S-Bahnen und Busverkehre unter den Nagel gerissen haben. Kurt Altenburger, VPOD-Zentralsekretär mit dem Dossier Nahverkehr, sieht die Schweiz hier „für einmal tatsächlich als Sonderfall“ und zwar als positivem. Verzerrung der Realität. „Die Initianten tun so, als ob die öffentlichen Verkehrs-, Logistik- und Kommunikationsunternehmen in der Schweiz längst privatisiert wären, als ob sich hier, wie etwa in England, unanständige Manager durch Ausdünnung, Qualitätsabbau und Vernachlässigung der Infrastruktur eine goldene Nase verdiente“, sagt Kurt Altenburger. Dabei ist gerade der öffentliche Verkehr zuletzt vielfach ausgebaut worden, etwa punkto Taktdichte und Nachtlinien. Und noch immer handelt es sich um öffentlichen Verkehr in dem Sinn, dass die öffentliche Hand als Bestellerin auftritt und definiert, wo sie welche Leistung haben will. (…). Christoph Schlatter.
Syndicom-Zeitung, 29.4.2016.
Personen > Schlatter Christoph. Service public. Initiative. Syndicom-Zeitung, 2016-04-29.
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26.02.2016 Schweiz
Buchhandel
Personen
Syndicom-Zeitung
Roland Kreuzer
Arbeitszeit
Buchhandel
Volltext
Branchenkonferenz der BuchhändlerInnen. Keine Mehrarbeit im Buchladen! Am Sonntag, 7. Februar 2016, diskutierten die BuchhändlerInnen im Volkshaus Zürich angeregt über das Begehren des Schweizerischen Buchhändler- und Verlegerverbands (SBVV), ihre Arbeitszeit für das Jahr 2016 von 40 auf 41 Wochenstunden zu verlängern. Als „unmoralisches Angebot“ bezeichnete eine Versammlungsteilnehmerin die Tatsache, dass der SBVV erwarte, die BuchhändlerInnen würden Mehrarbeit sogar ohne Lohnausgleich schlucken. Die längst fällige und seit Jahren versprochene Erhöhung des Einstiegslohns nach der Lehre auf 4000 Fr. wurde von niemandem auch nur entfernt als Kompensation für die Mehrarbeit betrachtet. Das Limit ist bereits erreicht. Die Arbeitsbelastung im Buchhandel ist gross und nimmt ständig zu, das zeigte die Diskussion sehr deutlich, einstimmig wurde deshalb an der 40-Stunden-Woche festgehalten. Die Befürchtung, dass die Befristung zum Dauerzustand werden und bei den Grossen der Branche zum Stellenabbau führen könnte, war zu gross. Die KollegInnen von Orell Füssli Thalia, denen 2015 die Nettoarbeitszeit (ohne Pausen) um 1,5 Stunden auf 40 Wochenstunden verlängert worden war, betonten, dass für sie damit das Limit der Wochenarbeitszeit erreicht sei, eine weitere Aufstockung auf 41 Stunden komme nicht in Frage. Die der Versammlung zur Prüfung und zum Entscheid vorgelegten Alternativvorschläge (Kompensation der Erhöhung der Wochenarbeitszeit mit 5 zusätzlichen Ferientagen oder mit 2,5% Lohnerhöhung) fanden nur wenig Sympathie. Den Bogen überspannt. (…). Roland Kreuzer.
Syndicom-Zeitung, 26.2.2016.
Personen > Kreuzer Roland. Buchhandel. Arbeitszeit. Syndicom-Zeitung, 2016-02-26.
Ganzer Text
26.02.2016 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Tamedia
Angelo Zanetti
Tamedia
Viscom
Volltext
Verbandsaustritt verhindert GAV nicht. In der letzte n Ausgabe der Zeitung haben wir über den Austritt von Tamedia aus dem Arbeitgeberverband berichtet. Nach unserem Treffen mit der Geschäftsleitung im Januar und einem Brief steht die Antwort von Tamedia immer noch aus. Tamedia ist die bedeutendste Verlagsgruppe unseres Landes: deren Produktpalette Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften, Internetportale und Agenturen umfasst. Die Gruppe beschäftigt 3700 Arbeitnehmende, über das ganze Land verteilt. Mit ihren drei Druckzentren in Zürich, Bern und Bussigny ist die Gruppe auch im Druckbereich führend. In den drei Zentren arbeiten über 350 Personen. Tamedia druckt ausserdem die Tageszeitungen anderer Verlage, dazu gehören Schwergewichte wie die NZZ, „La Liberté“ und ein Teil der Zeitungen von Coop und Migros. Das ist nicht nur im Hinblick auf die Monopolisierung besorgniserregend: Mit einer so hohen Arbeitslast beschleunigt sich das Arbeitstempo. Überstunden, nicht bezogene Pausen, Temporärarbeit usw. sind die Folgen. GAV ist die rote Limite. Tamedia ist eine Geldmaschine, die immer mehr Reichtum hervorbringt, der in den Taschen des Aktionariats verschwindet: Folglich wird die Maschine ständig geölt und revidiert. Jetzt sind die Arbeitsbedingungen in den Druckzentren an der Reihe. (…). Angelo Zanetti.
Syndicom-Zeitung, 26.2.2016.
Syndicom-Zeitung > Tamedia. GAV. Syndicom-Zeitung, 2016-02-26.
Ganzer Text
26.02.2016 Lugano
Personen
RSI
Syndicom-Zeitung
Gerhard Lob
Entlassungen
RSI
Volltext
Entlassen, per sofort freigestellt. Als Folge der SRG-Sparmassnahmen hat das Radio und Fernsehen der italienischen Schweiz erste Personen entlassen. Sie wurden wie Delinquenten behandelt, „schlimmer als bei den Lehmann Brothers“. War die Stimmung bei Radiotelevisione Svizzera der SRG in der Südschweiz, bereits seit Jahren schlecht, ist sie nun definitiv im Keller. Das Schweizer Fernsehen und Radio muss 40 Millionen Franken pro Jahr sparen, da Einnahmen aus der Mehrwertsteuer wegfallen und aufgrund des neuen Radio- und Fernsehgesetzes mehr Gebührengelder zu den Privatanbietern abfliessen. Die Folge ist ein Abbau von rund 250 Stellen, davon 49 bei RSI. Bisher wurden offenbar 18 Entlassungen ausgesprochen; genaue Zahlen nennt die RSI aber nicht. Wichtig sind die Proportionen: RSI zählt gemäss eigenen Angaben 1100 Vollzeitstellen, verteilt auf 1236 Angestellte (2014/15). Sie ist damit nach der Kantonsverwaltung die grösste Arbeitgeberin im Tessin. 2016 muss die RSI 6 Millionen Franken sparen. Dies bei einem Budget von 247 Millionen. Entlassung mit Security?! Anlass für die neuerliche Klimaverschlechterung war nicht das Sparprogramm an sich. Dass es zu Entlassungen kommen würde, war bereits seit einiger Zeit bekannt; zusammen mit der Hausgewerkschaft SSM hatte das Personal einen Sozialplan ausgehandelt. Für Empörung sorgte die Umsetzung: Einige Mitarbeitende, darunter auch langjährige, wurden während der Arbeitszeit ohne Vorwarnung zu ihren Vorgesetzten bestellt, wo ihnen die Entlassung mitgeteilt wurde. Unter den Augen externer „Berater der Personalabteilung“ mussten sie umgehend (…). Gerhard Lob.
Syndicom-Zeitung, 26.2.2016.
Personen > Lob Gerhard. RSI. Entlassungen. Syndicom-Zeitung, 2016-02-26.
Ganzer Text
26.02.2016 Schweiz
Frauen
Personen
Syndicom-Zeitung
Margarethe Faas-Hardegger
Biografien
Volltext
Porträt einer feministischen und gewerkschaftlichen Aktivistin. Kämpferin für die Gleichstellung. 1906 gab Margarethe Faas, die erste Arbeiterinnensekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, die feministische Gewerkschaftszeitung „Die Vorkämpferin“ heraus. Darin prangerte sie den herrschenden Diskurs über die „Natur der Frau“ an. Ein kurzes Porträt einer Wegbereiterin der qewerkschaftlichen Organisation der Arbeiterinnen. Jahrzehnte vor Simone de Beauvoir gab die Schweizerin Margarethe Faas (-Hardegger), die erste Sekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, 1906 die feministische Gewerkschaftszeitung „Die Vorkämpferin“ heraus. Darin entkräftete Faas die gängigen Stereotpyen über die „Natur der Frau“. Diese seien unrealistisch und mit Vorurteilen zugunsten der Männer und deren Interessen behaftet. Als Antinaturalistin betonte Margarethe Faas, dass die Frauen den Männern von Natur aus gleichgestellt seien, aber durch Gebräuche, Sitten und Gewohnheiten den Männern untergeordnet würden. Die Frau sei eine ewig Verfolgte, die sowohl religiös, juristisch als auch politisch unterdrückt worden sei. Gleiche Bildung und gleiche Erziehung. Faas formulierte auch den noch heute aktuellen unmissverständlichen Satz: „Sobald den Mädchen dieselbe Bildung zukommt wie den Jungen, und sobald man in den Familien alle Kinder auf dieselbe Weise und mit denselben Freiheiten erzieht und behandelt, wird die Sache des Feminismus gewonnen sein.“ Biologische Funktionen würden jedoch weder Beherrschung noch Ausgrenzung rechtfertigen. (…). Maryam Khan Akbar.
Syndicom-Zeitung, 26.2.2016.
Personen > Faas-Hardegger Margarethe. Biografie. Syndicom-Zeitung, 2016-02-26.
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29.01.2016 Genf
Le Courrier
Personen
Syndicom-Zeitung
Stephanie Vonarburg
Pressefreiheit
Strafanzeige
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Maulkorb für den „Courrier“? Ein Ölmilliardär und Kunstsammler klagt gegen „Le Courrier“. Syndicom kritisiert den grundlegenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Informationsfreiheit der Öffentlichkeit. Die Genfer Tageszeitung „Le Courrier“ sieht sich mit den Klagen des Kunstsammlers Jean Claude Gandur konfrontiert. Gegenstand der Zivil- und Strafklagen sind journalistische Beiträge, die das unabhängige Blatt am 16. Mai 2015 publiziert hat. Darin ging der erfahrene Journalist Benito Perez den Ursprüngen des Vermögens nach, das Gandur mit seinen Firmen im ÖI- und Rohstoffgeschäft ab den 1970er-Jahren angehäuft hat. Unterstützung von Syndicom. Die Anklage ist ein Angriff gegen die Medienfreiheit und die journalistische Unabhängigkeit. Syndicom hat dem betroffenen Journalisten und der Redaktion von „Le Courrier“ ihre gewerkschaftliche Unterstützung zugesichert. Der Vorgang steht in einem politischen Kontext: Das Genfer Stimmvolk wird am 28. Februar über den Um- und Erweiterungsbau des Musée d'art et d‘histoire de Genève (MAH) abstimmen. In der parlamentarischen Debatte war die Vorlage umstritten. Unter anderem in Frage gestellt wurden die gemischte Finanzierung aus öffentlichen und privaten Geldern und die Partnerschaft mit der Kunststiftung von Jean Claude Gandur. Der Kläger verkennt mit seinem Vorgehen das Funktionieren und die Rolle der Medien in der Schweiz. Die verfassungsmässige Medienfreiheit und die Informationsfreiheit der Öffentlichkeit gehören zu den Fundamenten einer Demokratie. (…). Stephanie Vonarburg.
Syndicom-Zeitung. 29.1.2016.
Personen > Vonarburg Stephanie. Le Courrier. Strafanzeige. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Dore Heim
Service public
Tagung
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Die herrschende Sparlogik legitimiert sich mit viel zu pessimistischen Zahlen. Der Gewerkschaftsbund hat eine gut besuchte Tagung zum Thema „Den Service public stärken. Jetzt erst recht!“ durchgeführt. Die Teilnehmenden aus mehreren Gewerkschaften waren sich einig: Der Service Public in der Schweiz befindet sich trotz Kostendruck auf einem qualitativ guten Niveau. Alle sind deshalb gefordert, dass dies so bleibt. Gleich eingangs stellte Daniel Lampart eine Analyse des SGB vor, die zu reden gab: Die Finanzpolitik von Bund, Kantonen und Gemeinden stütze seit Jahren konsequent auf viel zu pessimistische Budgets ab und legitimiere so ihre Sparlogik. Folge: Der Druck auf die öffentlichen Dienstleistungen wächst massiv, die Arbeitsbedingungen werden laufend verschlechtert. Beispiel Post. Inputs aus Post, Bundesverwaltung, Bahnverkehr und Sozialbereich zeigten die gewerkschaftlichen Anliegen auf: Daniel Münger von Syndicom konstatierte einen Kostendruck bei der Post, den der Bundesrat mit seinen strategischen Zielen mitverantwortet. Syndicom werde das Restmonopol im Briefverkehr der Post verteidigen und im Gegenzug darauf bestehen, dass die Digitalisierung nicht auf dem Buckel der Beschäftigten realisiert und die ältere Bevölkerung nicht abgehängt wird. Beispiel Bund. René-Simon Meyer, Präsident des Personalverbands des Bundes, prangerte die Haltung rechtsbürgerlicher Parlamentarier an, die die Bundesverwaltung als „Kostentreiber“ diffamieren. Tatsächlich erbringe die Bundesverwaltung unverzichtbare Leistungen für die Bevölkerung, die Kantone und Gemeinden, aber eben auch für die Privatwirtschaft. (…). Dore Heim, SGB.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Personen > Heim Dore. Service public. SGB-Tagung. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Syndicom-Zeitung

Arbeitslosenversicherungsgesetz
Entlassung
Ratgeber
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„Ich wurde fristlos entlassen“. Ich wurde im November fristlos entlassen, weil ich zum zweiten Mal etwas zu spät zur Arbeit kam. Ich habe mich bei der Arbeitslosenkasse angemeldet, aber kein Geld erhalten, sondern 40 Einstelltage. Finanziell bin ich knapp dran und weiss nicht, wie ich über die Runden kommen soll. Was kann ich tun? Einstelltage sind eine versicherungsrechtliche Sanktion. Damit soll sich die versicherte Person an dem Schaden, den sie durch ihr pflichtwidriges Verhalten verursacht hat, beteiligen. Die Anzahl Einstelltage wird am Verschulden bemessen. Zuerst muss geklärt werden, ob überhaupt ein pflichtwidriges Verhalten vorliegt. Bei dir stellt sich die Frage, ob die fristlose Kündigung gerechtfertigt war. Art. 337 des Obligationenrechts (OR) erlaubt eine fristlose Entlassung aus „wichtigen Gründen“, d.h. wenn die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses dem Arbeitgeber nach Treu und Glauben nicht mehr zugemutet werden darf. Bei weniger schwerwiegenden Verfehlungen muss vor einer fristlosen Kündigung eine Abmahnung erfolgt sein. Du bist zweimal mit geringer Verspätung zur Arbeit erschienen. Das ist keine schwerwiegende Verfehlung! Es ist auch keine „weniger schwerwiegende“ Verfehlung, und da es keine Abmahnung gab, ist die fristlose Entlassung nicht gerechtfertigt. Damit hast du Anspruch auf Lohn während der Kündigungsfrist, wie wenn dir auf Ende November regulär gekündigt worden wäre (Art. 337c Abs.1 OR). Auch kannst du eine Entschädigung von maximal sechs Monatslöhnen fordern (337c Abs.3). Die Rahmenfrist der Arbeitslosentaggelder beginnt erst nach der Kündigungsfrist. Gibt es berechtigte (…). Olivia Kaderli.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Syndicom-Zeitung > Entlassung. Ratgeber. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Personen
Printmedien
Syndicom-Zeitung
Nick Lüthi
Digitalisierung
Printmedien
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Die Medien auf der digitalen Grossbaustelle. Die Digitalisierung verändert die Arbeit in den Medien grundlegend. Globale Unternehmen wie Google, Apple und Facebook dominieren auch die Entwicklung in der Schweizer Presse, schreibt Nick Lüthi im 6. Teil unserer Serie über die Digitalisierung der Arbeitswelt. Seine Westschweizer Kollegin Magali Philip gibt Einblicke in ihren Alltag als Social-Media-Spezialistin. Heute sieht es danach aus, als würden die Giganten der aktuellen und letzten Generation der Medienwirtschaft den Ton angeben. Facebook, Walt Disney und Sony heissen die Platzhirsche. Am deutlichsten zeigt sich dies bei der Werbung. Einst brachte sie den Zeitungen einen vermeintlich nimmer versiegenden Geldstrom. Heute kämpfen sich die Verlage mit viel Geld und teuren Akquisitionen zurück in die digitale Arena. Google bleibt unerreichbar. Schon jeder zweite digitale Werbefranken fliesst zum Medien- und Werbekoloss nach Kalifornien. Denn während sich die Verlage an das einträgliche Zeitungsgeschäft klammerten, entwickelten die angehenden Giganten ihre Geschäftsmodelle für die digitalen Plattformen. Als dann die Medienhäuser bei der Werbung ins Netz aufgeschlossen hatten, folgte mit der massenhaften Verbreitung der Smartphones gleich der nächste Umbruch. Und auch hier haben Konzerne wie Facebook, Google und Apple die Nase vorn. Sie stellen die Geräte her (Apple), kontrollieren das Betriebssystem (Google) und (…). Nick Lüthi.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Personen > Lüthi Nick. Digitalisierung. Printmedien. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Löhne
Personen
Syndicom-Zeitung
Paul Rechsteiner
Thomas Zimmermann
Interview
Lohndumping
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Paul Rechsteiner: Löhne gegen Dumping schützen. Ausserdem: Die AHV-Rente nachbessern - und die Errungenschaften des sozialen Staatswesens gegen Angriffe verteidigen. Paul Rechsteiner zu den wichtigsten Zielen der Gewerkschaftsbewegung im neuen Jahr. SGB: Seit den Wahlen im Oktober haben FDP und SVP eine Mehrheit im Nationalrat. Diese Mehrheit politisiert antisozial und arbeitnehmerfeindlich. Welches sind da die drei qrössten Herausforderungen für den SGB im kommenden Jahr? Paul Rechsteiner; Die erste Herausforderung besteht darin, im aktuellen Jahr ein geregeltes Verhältnis mit der EU zu erreichen. Wir wollen die Arbeitsplätze und die Löhne sichern. Dafür braucht es eine Stärkung der Schutzmassnahmen. Zum Zweiten geht es darum, die AHV-Renten zu verbessern. Wir werden für die Volksinitiative AHVplus kämpfen, die dieses Jahr zur Abstimmung kommt. Für die Altersvorsorge 2020 ist die Ausgangslage nach den Wahlen schwieriger geworden. Klar ist: Eine von Verschlechterungen geprägte Vorlage wird von uns bekämpft. Ein gutes Signal ist der erfolgreiche Kampf der Bauarbeiter für das Rentenalter 60 und gute Renten auf dem Bau. Das zeigt uns zum einen, dass es anständige Renten braucht und eine Verschlechterung nicht verträgt. Und zum andern, dass zusätzliche Beiträge kein Tabu sind, wenn es mehr Geld braucht. Drittens müssen wir 2016 wohl mit grösseren Angriffen auf die sozialen Errungenschaften im Arbeitsgesetz und durch Sparprogramme rechnen. Aber wir sind nicht wehrlos. (…). Thomas Zimmermann.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Personen > Rechsteiner Paul. Lohndumping. Interview. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Personen
Syndicom-Zeitung
Nina Scheu
Digitalisierung
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Kritisch begleiten genügt nicht: Medien Im Bann der Digitalisierung. Kürzlich beklagte sich ein Journalist auf dem Twitter-Account unserer Gewerkschaft (@syndicomTweets), dass Syndicom die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien verschlafen habe. Mein Hinweis auf die Artikelserie in dieser Zeitung und auf verschiedene Veranstaltungen zum Thema, zu denen wir ebenfalls in dieser Zeitung, auf unserer Website und via Social Media eingeladen hatten, vermochte ihn nicht umzustimmen. „Dank der Digitalisierung haben schon hunderte Journis die Stelle verloren“, klagte er, und auf die Nachfrage, wie Syndicom auf die Digitalisierung der Arbeitswelt reagieren solle, antwortete er schliesslich, „die Gewerkschaft sollte die Vorgänge kritisch begleiten“. Aber mit Fahnenschwingen und Artikelschreiben nehmen wir keinen Einfluss auf den technologischen Wandel. Was also soll man tun, angesichts der „digitalen Revolution“, die mittlerweile sogar überzeugte Neoliberale über die Zukunft rätseln lässt? Schliesslich wird damit nicht nur die Medienlandschaft, sondern die gesamte Arbeitswelt, ja, letztlich wohl das ganze Gesellschaftsgefüge umgekrempelt. Und tatsächlich ist es so, dass wir alle uns Gedanken machen sollten, wie wir dazu beitragen können, diese noch ungewisse Zukunft menschenfreundlich zu gestalten. Als MedienschaffendeR kann man sich auch daran erinnern, dass Journalismus noch nie davon abhing, ob jemand (…). Nina Scheu.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Personen > Scheu Nina. Digitalisierung. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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29.01.2016 Schweiz
Netzinfrastruktur-Verband
Syndicom-Zeitung

GAV
Netzinfrastruktur-Verband
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Regulierung einer Boombranche. Syndicom hat im Dezember 2015 mit der Vereinigung von Firmen für Freileitungs- und Kabelanlagen (VFFK) und dem Schweizerischen Netzinfrastrukturverband (SNIV) einen GAV für die Branche abgeschlossen. Der GAV tritt am ersten Juli in Kraft; unterstehen werden ihm gegen 70 Unternehmen mit insgesamt rund 4000 Beschäftigten. 50-Stunden-Wochen, Dumpinglöhne und miese Arbeitsbedingungen sollen damit endlich der Vergangenheit angehören. Der rasche und flächendeckende Ausbau eines hochleistungsfähigen Glasfasernetzes ist essenziell, damit die Schweiz weltweit eines der wettbewerbsfähigsten Länder bleibt. Alleine die Swisscom investiert deshalb mehrere Milliarden Franken in den Glasfaserausbau. Nicht nur Internet-Ausbau. Hinzu kommen auch von Elektrizitätsversorgern hohe Investitionen für ein zuverlässiges Hochspannungsnetz, welches insbesondere den Anforderungen der neuen Energiequellen Wind und Sonne gerecht werden muss. Bahnunternehmen investieren Milliarden Franken in Infrastrukturprojekte. Beispiel: der (umstrittene) Gotthard-Basistunnel. Das hohe Auftragsvolumen hat in der Netzinfrastruktur-Branche zu einem Boom geführt, der nebst seriösen Unternehmen auch inländische und ausländische Unternehmen anzieht, welche unfaire Mittel wie Lohn- und Sozialdumping einsetzen. Sozialpartnerschaft gelungen. (…). Syndicom.
Syndicom-Zeitung, 29.1.2016.
Syndicom-Zeitung > Netzinfrastruktur-Verband. GAV. Syndicom-Zeitung, 2016-01-29.
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