Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 78

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11.11.2019 Schweiz
Arbeit
Travail.Suisse

Arbeitsbedingungen
Volltext
Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert. Die Arbeitnehmenden in der Schweiz sind unzufriedener mit ihrem Einkommen, sie sorgen sich zunehmend um ihren Arbeitsplatz, der Stress und die psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu. Ausserdem fehlt einem Teil der Arbeitnehmenden eine echte Unterstützung bei ihren Weiterbildungsbemühungen, wie die diesjährige Ausgabe des „Barometer Gute Arbeit“ zeigt. Der „Barometer Gute Arbeit“ ist ein Kooperationsprojekt von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, und der Berner Fachhochschule und bewertet seit 2015 repräsentative Ergebnisse zur Qualität der Arbeitsbedingungen in der Schweiz und deren Veränderungen. Die Ergebnisse der fünften Durchführung des „Barometer Gute Arbeit“ zeigen eine kontinuierliche Verschlechterung in der Bewertung der Arbeitsbedingungen. 2019 wird lediglich eines von 20 Kriterien positiver beurteilt als im Vorjahr – mehr als die Hälfte der Kriterien erzielen gar die tiefsten Werte der letzten fünf Jahre. „Der Druck auf die Arbeitnehmenden wird immer höher und psychosoziale Belastungen wie Stress oder emotionale Erschöpfungszustände nehmen zu“, sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten verlieren die Arbeitnehmenden die Hoheit über ihre Arbeitszeiten und die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben wird zusätzlich erschwert. Gleichzeitig führt die Lohnstagnation der letzten Jahre zu abnehmender Lohnzufriedenheit und konjunkturelle Entwicklung sowie digitaler Strukturwandel verstärken die Sorgen (…).
Travail.Suisse, 11.11.2019.
Travail.Suisse > Barometer Gute Arbeit. Travail.Suisse, 2019-11-11.
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25.07.2019 Genf
Arbeit
Berner Tagwacht

Sklavenarbeit
Volltext
Sklaverei in Genf. 18 Rappen die Stunde. Skandalöse Praktiken in Genf: Die Gewerkschaft SIT hat gestern einen „Fall von Sklaverei“ öffentlich gemacht. Eine junge Frau aus Sierra Leone sei von einem Libanesen gekauft worden, um in Genf für 18 Rappen pro Stunde im Haushalt zu arbeiten. Die Gewerkschaft schaltete die Justiz ein. Die Frau habe während sechs Monaten tagtäglich von sechs bis 23 Uhr gearbeitet, erklärten Vertreter der SIT an einer Pressekonferenz. Anrecht auf Ruhetage hatte sie nicht. Die Frau war auch Demütigungen ausgesetzt, betonten die Gewerkschaftsvertreter. So durfte sie sich zum Beispiel nicht setzen. Anfang Juli flüchtete sie. Laut José Maria Hans von der SIT war die Frau von einem libanesischen Geschäftsmann für die Dauer von vier Jahren „gekauft“ worden. Ihre Familie habe als Gegenleistung einen Sack Reis im Wert von 20 Dollar pro Monat erhalten. Nach vier Jahren sollte der Frau vom Arbeitgeber ein Salär von 2‘130 Franken ausbezahlt werden. Die Gewerkschaft SIT reichte Strafanzeige ein und schaltete gleichzeitig auch das Arbeitsgericht ein. Sie verlangt vom Libanesen für die sechsmonatige Arbeit ein Salär von 48'300 Franken und einen Schadenersatz. Der Arbeitgeber verlangt von der Familie der Frau laut SIT eine Entschädigung wegen Vertragsbruch. Der Geschäftsmann teilte der Familie der Frau nach Gewerkschaftsangaben mit, ihre Tochter habe sich in der Schweiz prostituiert und habe gestohlen. Sie könne deshalb erst wieder nach Hause zurückkehren, wenn sie von den Verleumdungen reingewaschen sei. (…).
Berner Tagwacht, 25.7.1997.
Berner Tagwacht > Sklavenarbeit. TW, 1997-07-25.
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18.10.2018 Schweiz
Arbeit
ILO
Personen
SGB
Luca Cirigliano
Arbeit
Volltext
Arbeit darf keine Ware sein: Nur der tripartite Weg führt in die Zukunf. Erklärung von Schweizerischem Gewerkschaftsbund und Travail.Suisse anlässlich der tripartiten Erklärung zur Zukunft der Arbeit und Sozialpartnerschaft. Nur wenn die Gewerkschaften mit einbezogen werden, lassen sich die Herausforderungen im Bereich Arbeit, Digitalisierung und Sozialwerke erfolgreich meistern. Dies bekräftigt eine tripartite Erklärung zur Zukunft der Arbeit und der Sozialpartnerschaft in der Schweiz im Zeitalter der Digitalisierung der Wirtschaft, welche die Sozialpartner, Bundesrat Johann Schneider-Amman und Guy Ryder, Generaldirektor des Internationalen Arbeitsamts, heute in Bern unterzeichnet haben. Die Erklärung hält fest, dass ein konstruktiver, gleichberechtigter Dialog auf Augenhöhe nachhaltig zu Wohlstand, guter Arbeit und zur Prosperität der Schweiz beiträgt. Zu einer aktiv gelebten Sozialpartnerschaft gehören gemäss der Erklärung das System der Gesamtarbeitsverträge, paritätische Lösungen bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, beruflicher Aus- und Weiterbildung sowie bei der Alterssicherung. Um die anstehenden Herausforderungen meistern zu können, ist es unabdingbar, «dass unsere Sozialpartnerschaft effizient funktioniert, um die Arbeits- und Lohnbedingungen im Inland zu schützen», hält die Erklärung fest. Dazu gehört insbesondere «der Einbezug der Sozialpartner in tripartite Instanzen der Arbeitsmarktregulierung». Für die Gewerkschaften ist dies eine weitere Bestätigung dafür, dass die erfolgreichen Flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit gestärkt und (…). Luca Cirigliano.
SGB, 18.10.2018.
Personen > Cirigliano Luca. Arbeit. SGB, 2018-10-18.
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18.10.2018 Schweiz
Arbeit
SGB
Unia Schweiz

Arbeit
Digitalisierung
Volltext
Zukunft der Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung wird die Sozialpartnerschaft immer wichtiger. Bund, Gewerkschaften und Arbeitgeber haben heute eine Tripartite Erklärung zur Zukunft der Arbeit unterzeichnet. Sie betonen die Bedeutung der Sozialpartnerschaft angesichts der Digitalisierung. Die gemeinsame Erklärung nennt eine „vertrauensbildende und lebendige Sozialpartnerschaft“ als zentrales Element für einen gesellschaftlichen Interessenausgleich. Speziell hebt sie dabei die Bedeutung von Gesamtarbeitsverträgen (GAV) als Säule der Sozialpartnerschaft hervor. Dialog auf Augenhöhe. Die Sozialpartner bekennen sich zu einem „konstruktiven, gleichberechtigten Dialog auf Augenhöhe“, um der Digitalisierung zu begegnen. Sie nennen explizit den Schutz der Lohn- und Arbeitsbedingungen als gemeinsames Ziel. Die Digitalisierung solle sowohl den Arbeitnehmenden als auch den Unternehmen zugutekommen. Vereinbarkeit, Schutz, Weiterbildung. Die Sozialpartner wollen «insbesondere Möglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie von Freizeit und Arbeitszeit fördern». Sie bekräftigen, dass „der Schutz aller Vertragsparteien des Arbeitsrechts gewährt bleibt“ und anerkennen die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung und das lebenslange Lernen der Arbeitnehmenden als zentrale Aufgaben, die von den Arbeitgebern ausdrücklich begünstigt werden sollen. Breit abgestützt. (…).
Unia Schweiz, 18.10.2018.
Unia Schweiz > Arbeit. Digitalisierung. Unia Schweiz, 2018-10-18.
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12.06.2018 Schweiz
Arbeit
Personen
SEV Schweiz

Digitalisierung
Interview
Volltext
Zukunft der Arbeit. „Ich bin wachsam“. Die SEV-Frauenbildungstagung 2018 nimmt mit dem Thema „Veränderung – Digitalisierung – Flexibilisierung“ eine aktuelle Debatte auf. kontakt.sev hat sich bereits im Voraus mit Referentin Ute Klotz über die Zukunft der Arbeit unterhalten. Was die Forschung klar macht: wir wissen etwas, aber wenig Genaues, was viel Unsicherheit und Ängste hervorruft. Auch der Grundtenor von Prof. Klotz ist zurückhaltend. Kontakt.sev: Sie forschen insbesondere zum Thema Arbeit und Digitalisierung. Was sind die Schwerpunkte und wo liegen die wichtigsten Erkenntnisse? Prof. Ute Klotz: Das Forschungsthema heisst „Zukunft der Arbeit“. Ein grosses Thema ist beispielsweise die Flexibilisierung, dann auch Homeoffice-Themen. Aber auch die ganze Entwicklung von einzelnen Berufen, das interessiert uns alle. Was erst neu dazukommt, ist die virtuelle Schwarzarbeit. Arbeiten Sie über Plattformen, auf selbständiger Basis, dann zahlen Sie möglicherweise keine Steuern oder Sozialabgaben. Wir reden hier zwar von minimen Kleinbeträgen – diese summieren sich aber. Und die Gesellschaft muss möglicherweise dann auch für die Sozialversicherungen stärker aufkommen. Die Meinungen gehen hier stark auseinander und sind teils noch nicht gemacht. Denn das Thema wird erst langsam aktuell; mit den ganzen Geschäftsmodellen wie Airbnb, Uber oder Crowdworking. Ein neues Projekt sind die Arbeitsformen. Wie und in welchem Angestelltenverhältnis arbeiten wir künftig? Was bedeutet das für (…). Chantal Fischer.
SEV, 12.6.2018.
Personen > Fischer Chantal. Interview Ute Klotz. Digitalisierung. SEV, 2018-06-12.
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02.03.2018 Schweiz
Arbeit
Personen
SGB
Daniel Lampart
Temporärarbeit
Volltext
Reisläuferei im Mittelalter als frühe Form der Temporärarbeit - PR-Eigengoal des Temporärbüroverbandes zum 50-Jahr-Jubiläum. War die „urschweizerische Arbeitsform“ der Reisläuferei nicht bereits eine frühe Form der Temporärarbeit?, fragt sich der Temporärbüroverband Swissstaffing auf seiner neu aufgeschalteten Website zu seinem 50-Jahr-Jubiläum. Fakt ist: Man muss nicht so drastischen Vergleichen greifen, um die Problematik der Temporärarbeit darzustellen. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Temporärbeschäftigte unsichere Einkommensperspektiven und geringere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten haben. Wobei sich mit dem Gesamtarbeitsvertrag in der Branche die Lage etwas verbessert hat. Immer wieder wird behauptet, dass die Temporärarbeit für Arbeitslose eine Chance ist, eine Dauerstelle zu finden. Auf diese Brückenfunktion weist auch die neue Website von Swissstaffing hin. Statistisch muss man hier jedoch aufpassen. Rein die Tatsache, dass ein nennenswerter Teil nach der Temporärarbeit eine Dauerstelle hatte, ist noch kein Beleg für eine entsprechende Kausalität. Denn viele Berufstätige arbeiten temporär, um die Wartezeit bis zum Antritt einer Dauerstelle zu überbrücken. Für die Länder Deutschland, Frankreich und Italien gibt es Studien, die diese Verzerrung ausklammern. Die Resultate fallen dann weit negativer aus. Weil die Firmen die Temporärarbeit vor allem als Flexibilisierungsinstrument brauchen, erhöht die Temporärarbeit die Chancen (…). Daniel Lampart.
SGB, 2.3.2018.
Personen > Lampart Daniel. Temporärarbeit. SGB, 2018-03-02.
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14.11.2017 Deutschland
Arbeit
Junge Welt

Arbeitsbedingungen
Velokurier
Volltext
„Arbeitszeitregelungen werden unterwandert“ Prekarisierte verschiedener Länder haben sich zum Austausch über „digitalen Kapitalismus“ in Berlin getroffen. Gespräch mit Georgia PalmerGitta Düperthal, Gewerkschafterin der anarchosyndikalistischen Gewerkschaftsföderation FAU (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiterunion), Mitinitiatorin der Deliver Union, einer internationalen Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen für Essenslieferanten, etwa für Fahrer von Deliveroo und Foodora. Sie selber ist für Foodora tätig. Am Wochenende hat ein europäisches Bündnis sich zum „Transnational Social Strike Meeting“ in Berlin zusammengesetzt: Dort wurde diskutiert, welche Formen der Ausbeutung der „digitale Kapitalismus“ angenommen hat – und wie man sich dagegen wehren kann. Was war dort los? Es gab Workshops zu verschiedenen Themen. Am Samstagabend debattierten etwa 80 Leute darüber: Ist die teilweise brutale Form der Flexibilisierung, die mit dem digitalen Kapitalismus einhergeht, neu – oder ist sie ein Rollback in vergangene Zeiten? Viele waren der Meinung, dass es diese „Working poor“ schon vor langer Zeit gab: Sie arbeiten hart, müssen ständig verfügbar sein, sie erhalten völlig unregelmässig Aufträge oder werden nur kurzzeitig befristet eingestellt. Sie haben keine Sicherheiten im Arbeitsleben und am Ende des Monats nie genug Geld auf ihrem Konto. Wir erleben erneut Arbeitsbedingungen, die wir aufgrund der Kämpfe vergangener Jahrzehnte überwunden dachten. Arbeitszeitregelungen werden mehr oder (…).
Junge Welt, 14.11.2017.
Junge Welt > Velokuriere. Arbeitszeit. Junge Welt, 2017-11-14.
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26.10.2017 Deutschland
Arbeit
Junge Welt

Selbständigerwerbende
Volltext
Immer mehr Selbstausbeuter. Die Zahl der Soloselbständigen beträgt mittlerweile 2,31 Millionen. Sie beuten ihre eigene Arbeitskraft aus, haben relativ geringe Einkünfte und sind sozial vergleichsweise schlecht abgesichert: die sogenannten Soloselbständigen. Deren Zahl ist in der BRD seit der Jahrtausendwende deutlich auf 2,31 Millionen im vergangenen Jahr angestiegen. Im Jahr 2000 fanden sich noch 1,84 Millionen Selbständige ohne eigene Angestellte in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik. In welchem Ausmass das Phänomen der Soloselbständigkeit um sich greift, geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Bis zum Jahr 2012 verzeichneten die Statistiker den Angaben zufolge einen kontinuierlichen Anstieg bis auf 2,46 Millionen Betroffene. Anschliessend sank die Zahl der Selbstausbeuter wieder etwas ab auf 2,3 Millionen im Jahr 2015, um dann im vergangenen Jahr wieder leicht um rund 10‘000 Personen anzusteigen. Weit weniger Veränderungen gab es bei den Selbständigen mit eigenen Beschäftigten. Deren Zahl lag im vergangenen Jahr bei 1,83 Millionen. 2000 waren es 1,8 Millionen gewesen. Sie verfügten im Jahr 2016 über ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2‘866 Euro im Monat. Abhängig Beschäftigte erhielten monatlich im Schnitt hingegen nur 1‘630 Euro netto. Vergleicht man diese Zahlen mit dem Durchschnittseinkommen der Soloselbständigen, wird ihre prekäre materielle Lage besonders deutlich: Im vergangenen Jahr lag (…).
Junge Welt, 26.10.2017.
Junge Welt > Selbständigerwerbende. Junge Welt, 2017-10-26.
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29.09.2017 Schweiz
Arbeit
Juso
Personen
Julia Baumgartner
Digitalisierung
Volltext
Digitalisierung: Im Dienste des Kapitals? Die Digitalisierung ist momentan in aller Munde. Doch die wenigsten haben eine klare Vorstellung von diesem Begriff. Aktuell wird er primär von den Neoliberalen vorgeschoben, um einen Angriff auf die ArbeiterInnenklasse zu lancieren. Ein Text von Jonas Eggmann und Lewin Lempert, Geschäftsleitungsmitglieder JUSO Schweiz. In der Geschichte des Kapitalismus hat es immer technologischen Fortschritt gegeben. Bereits Karl Marx und Friedrich Engels kennzeichnen den Kapitalismus als „die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung“. So änderten sich seit der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Produktion und das gesellschaftliche Zusammenleben durch verschiedenste Entwicklungen: Die Erfindung der Dampfmaschine, des Fliessbandes, des Computers oder der Waschmaschine. Dabei sind diese Entwicklungen keine Naturgewalten, denen die Bevölkerung schutzlos ausgeliefert ist. Die Frage war damals schon und bleibt noch immer: Wer kann den Mehrwert abschöpfen, wenn das Fliessband erfunden wird? Oder auch: Führt die Etablierung des Computers und der dadurch entstehende Produktivitätsfortschritt zu steigenden Löhnen für alle? Und die aktuelle Frage ist: Wer profitiert von der Digitalisierung? Im aktuellen Kontext wird die Digitalisierung vor allem als neoliberales Deregulierungsprojekt missbraucht. Jobs, in denen man von 8:00-17:00 am (…). Julia Baumgartner.
Juso Schweiz, 28.9.2017.
Juso > Digitalisierung. Juso Schweiz, 2017-09-29.
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29.09.2017 Schweiz
Arbeit
Unia Schweiz

Löhne
Temporärarbeit
Volltext
Temporäre: Löhne müssen erhöht werden. Diese Woche haben die Verhandlungen über den neuen Gesamtarbeitsvertrag der Temporär-Arbeiter/innen begonnen. Eine Unia-Umfrage zeigt: Bei den Löhnen besteht der grösste Handlungsbedarf. Der Gesamtarbeitsvertrag der Temporär-Brache (GAV Personalverleih) gilt für über 300‘000 Personen in der Schweiz. Er regelt seit 2012 die Arbeitsbedingungen und die Löhne. Der GAV wurde vom Bundesrat allgemeinverbindlich erklärt und gilt für alle Personalverleiher (Temporär-Firmen) unabhängig von der Grösse und der Branche des Einsatzbetriebes. Viele arbeiten nicht freiwillig temporär. Die Unia hat Temporär-Arbeitende gefragt, welches für sie die dringendsten Probleme sind. Erschreckend ist, dass 70% der Befragten nicht freiwillig temporär arbeiten, sondern lieber eine Festanstellung hätten. Umso wichtiger ist es, dass mit dem neuen GAV die Situation der Temporären verbessert wird. Mindestlöhne müssen rauf. Auf der Liste der wichtigsten Anliegen steht mit 58% die Forderung nach gleichen Löhnen für Temporäre wie für Festangestellte zuoberst. Knapp dahinter liegen höhere Mindestlöhne. Heute betragen die tiefsten Mindestlöhne im Temporär-GAV nur 3‘000 Franken (bei 13 Monatslöhnen). Mehr Lohn und branchenspezifische Lösungen. Für die Unia steht die Lohnfrage bei den Verhandlungen im Zentrum. Die Mindestlöhne für Ungelernte sollen bis 2021 um 600 Franken, für Gelernte um 450 Franken erhöht werden. Zudem sollen für Temporär-Arbeitende in der Industrie, im öffentlichen Verkehr und im (…).
Unia Schweiz, 29.9.2017.
Unia Schweiz > Temporärarbeit. Löhne. Unia Schweiz,2017-09-29.
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29.09.2017 Schweiz
Arbeit
Personen
Work
Christian Egg
Meinungsumfrage
Temporärarbeit
Volltext
Temporärarbeit. Die meisten· tun's nicht freiwillig. 70 Prozent aller Temporärbeschäftigten hätten lieber eine feste Stelle, finden aber keine. Das zeigt eine Umfrage der Unia. Ein Job für drei Monate. Oder für ein Jahr. Was dann kommt, wissen sie nicht: Das ist die Realität von über 300000 Menschen in der Schweiz. Sie alle arbeiten temporär. Jetzt zeigt eine neue Umfrage der Unia: Die meisten von ihnen hätten lieber eine unbefristete Stelle. 70 Prozent der befragten Temporärangestellten gaben an, dass sie nicht freiwillig temporär arbeiteten. Trotzdem ist für 78 Prozent der aktuelle Job nicht der erste Temporäreinsatz. Das heisst: Viele Menschen halten sich mit Temporärjobs über Wasser, weil sie keine Festanstellung mehr finden. Rund 150 Temporärangestellte haben an der Umfrage mitgemacht. Sie ist nicht repräsentativ, bietet aber einen guten Einblick. Auch weil Angestellte aus fast allen Sektoren der Wirtschaft mitgemacht haben: Fast die Hälfte der Antworten stammen aus dem Dienstleistungssektor, am meisten aus den Bereichen Transport und Logistik. Rund ein Drittel der Rückmeldungen kommen aus der Baubranche, fast ein Fünftel aus der Industrie. Gut die Hälfte der Teilnehmenden waren 35 oder mehr Jahre alt. Veronique Polito von der Unia stellt klar: „Für diese Menschen ist der Kurzzeiteinsatz nicht eine Überbrückung, bis sie richtig ins Berufsleben einsteigen können. Für viele ist er vielmehr die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen.“ Überraschend: Fast drei Viertel haben eine abgeschlossene Lehre oder gar eine (…). Christian Egg.
Work, 29.9.2017.
Personen > Egg Christian. Temporärarbeit. Meinungsumfrage. Work, 2017-09-29.
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09.09.2017
Arbeit
Junge Welt
Personen
Karl Marx
Kapital, Das
Volltext
Kommandierte Arbeit. Hat uns Karl Marx noch etwas zu den neuen Beschäftigungsverhältnissen zu sagen? Zur Unterordnung der Arbeit unter das Kapital einst und heute. Thomas Kuczynski schrieb an dieser Stelle zuletzt in der Ausgabe vom 5./6. Oktober 2013 über die Entwicklung des deutschen Kapitals von der sogenannten Gründerkrise bis zum Imperialismus. Wohl kaum ein Buch hat die Linke international so beschäftigt. Am 14. September 1867 meldete das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel das Erscheinen des ersten Bandes von Karl Marx’ grundlegender Analyse „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie“, ein Weltbestseller, der seitdem in über 40 Sprachen übersetzt und Hunderten Ausgaben gedruckt worden ist. Die Redaktion hat aus Anlass des Jubiläums den Ökonomen Thomas Kuczynski gebeten, über die Aktualität von Marx’ Werk zu schreiben. Von ihm erscheint in den kommenden Wochen im Hamburger VSA-Verlag: „Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals. Neue Textausgabe“. Ein ganz wesentliches Charakteristikum des Kapitalismus ist die Unterordnung (Subsumtion) der Arbeit unter das Kapital, demzufolge des Arbeiters unter den Kapitalisten, denn es sind die Anweisungen des letzteren, denen der erstere zu folgen und unter dessen Kontrolle und Kommando er zu arbeiten hat. Obwohl der Begriff der Subsumtion in den publizierten Versionen des ersten Bandes des „Kapitals“ nicht eben häufig auftritt, ist er doch grundlegend, (…).
Junge Welt, 9.9.2017.
Junge Welt > Arbeit. Das Kapital. Junge Welt, 2017-09-09.
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10.08.2017 Deutschland
Arbeit
DGB

Gesundheitsschutz
Leiharbeit
Volltext
Mehr Unfälle, mehr Fehlzeiten: Wenn Leiharbeit krank macht. Wer in der Zeitarbeit beschäftigt ist, ist im Schnitt knapp sechs Tage im Jahr länger krankgeschrieben als andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Eine Ursache ist der häufige Wechsel der Arbeitsplätze, denn damit steigt das Unfallrisiko", sagt DGB-Experte Johannes Jakob. Weitere Gründe sind die anstregenden, oft monotonen Tätigkeiten sowie lange Fahrtwege zur Arbeit. Mehr Zeitarbeit, mehr Fehltage. Leiharbeit boomt. Nach Angaben der Bundesregierung sind dort aktuell fast eine Million Menschen beschäftigt, 4,4 Prozent mehr als noch 2015. Das sorgt nicht nur für unsichere Lebensverhältnisse, sondern auch für mehr Fehlzeiten. Laut Techniker Krankenkasse (TK) waren Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter in Deutschland im letzten Jahr durchschnittlich 20,3 Tage und damit 5,6 Tage länger krankgeschrieben als andere Beschäftigte. Vor allem von psychischen Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen seien Zeitarbeiter überdurchschnittlich oft betroffen, so die TK. Anderer Arbeitsplatz, andere Gefahren. Woran das liegt, erläutert Johannes Jakob, DGB-Experte für Arbeitsmarktpolitik: „Die Unfallhäufigkeit und der Krankenstand sind bei Leiharbeitern signifikant höher. Eine Ursache ist der häufige Wechsel der Arbeitsplätze, denn damit steigt das Unfallrisiko. Die Gefahren am neuen Arbeitsplatz sind zunächst unbekannt, zum Teil fehlt es an einer ausreichenden Gefahreneinweisung. Arbeitsbedingungen erhöhen das Risiko. (…).
DGB, 10.8.2017.
DGB > Leiharbeit. Gesundheitsschutz. DGB, 2017-08-10.
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08.08.2017 Deutschland
Arbeit
Neues Deutschland

Leiharbeit
Volltext
Leiharbeit legt um 4,4 Prozent zu. Zahl der Beschäftigten in der prekären Branche hat sich seit 2003 verdreifacht- Anteil am Arbeitsmarkt in Bremen und Thüringen besonders hoch. LINKE spricht von „organisierter Lohndrückerei“. Die Leiharbeit hat nach Zahlen der Bundesregierung in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. Im Dezember 2016 gab es mit 993‘000 fast eine Million Leiharbeitskräfte, 4,4 Prozent mehr als 2015. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im Vergleich zu 2013 sei das ein Anstieg um 16,4 Prozent. Und seit 2003 habe sich die Zahl sogar verdreifacht. Leiharbeit sei vor allem durch sehr kurze Arbeitsverhältnisse geprägt, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst. 54 Prozent der Arbeitsverhältnisse waren spätestens nach drei Monaten beendet. Und lediglich 22,3 Prozent dauerten länger als neun Monate. Länger als 15 Monate dauerten demnach nur 14,1 Prozent. Der Anteil von Leiharbeitskräften ist den Angaben zufolge in Bremen und Thüringen besonders hoch. Während der Anteil bundesweit bei 2,7 Prozent liege, werde er in diesen Bundesländern mit 4,7 Prozent und 3,9 Prozent ausgewiesen, sagte Ernst. Er kritisierte: „Leiharbeit ist organisierte Lohndrückerei, die mittlerweile eine fatale Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielt. Die einzigen, die davon profitieren, sind Arbeitgeber.“ Der Durchschnittslohn in der Leiharbeit liegt den Angaben zufolge bei gerade einmal 58 Prozent des (…).
Neues Deutschland, 8.8.2017.
Neues Deutschland > Arbeit. Leiharbeit. Neues Deutschland, 2017-08-08.
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19.06.2017 Deutschland
Arbeit
DGB

Arbeit
Volltext
Aus Innovation Fortschritt machen. Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Wandel. Doch: Wie wird die Arbeit der Zukunft aussehen? Und: Wie lässt sie sich gestalten? Zwei Jahre haben 32 ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis, Wirtschaft und Gewerkschaften in der Kommission „Arbeit der Zukunft“ diese Fragen diskutiert. Jetzt liegt der Abschlussbericht vor. „Innovation ist nur dann Fortschritt, wenn Arbeit besser wird“ – unter dieser Prämisse steht der Bericht „Arbeit transformieren!“, den die Kommission „Arbeit der Zukunft“ jetzt präsentiert hat. Darin hat die Kommission Denkanstösse in sieben Themenfeldern formuliert: vom demografischen Wandel bis zu sich wandelnden Lebensentwürfen von Frauen und Männern und von Vereinbarkeitsfragen bis zur Zuwanderung. Doch im Mittelpunkt der Arbeit der Kommission stand die Digitalisierung – sie treibt den gesellschaftlichen Wandel voran und birgt das Potential für radikale Umbrüche. Und bis jetzt ist nicht klar, ob diese digitale Revolution die Erwartungen und Hoffnungen der ArbeitnehmerInnen erfüllt oder enttäuscht. Dies hängt von den Entscheidungen der arbeitsmarktpolitischen Akteure ab – dem Staat, aber auch den Sozialpartnern. Klar ist: Die Kräfteverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt werden neu geordnet, die Grundlagen der Arbeitsbeziehungen erschüttert. Wie weit der Wandel geht, wird an den Empfehlungen der Kommissionsmitglieder deutlich: Sie werben für einen neuen Arbeitnehmerbegriff für die digitale Arbeitswelt und dafür, das Eigentumsrecht auf persönliche Daten auszuweiten. (…).
DGB, 19.6.2017.
DGB > Arbeit. DGB, 2017-06-19.
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13.03.2017 Deutschland
Arbeit
Junge Welt

Leiharbeit
Löhne
Volltext
Regierung bestätigt Lohnunterschiede. 1.300 Euro verdienen Zeitarbeiter im Monat weniger als regulär Beschäftigte. Das deutsche Kapital fürchtet, dass der mit der „Agenda 2010“ gestartete Angriff auf die Rechte der Beschäftigten zurückgefahren werden könnte. Es würden derzeit „Zerrbilder von der Situation am deutschen Arbeitsmarkt“ verbreitet, sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Ingo Kramer, am Sonntag. „Mit der Wirklichkeit“ habe die Kritik an der „Agenda 2010“ oft „nichts zu tun“. Pech für Kramer, dass am selben Tag neue Fakten über die Beschäftigungssituation in der BRD bekannt wurden: Leiharbeitskräfte verdienen pro Monat durchschnittlich etwa 1‘300 Euro weniger als Arbeiter und Angestellte insgesamt. Die Zahl geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Die Linke) hervor. Das mittlere Gehalt von Vollzeitbeschäftigten liegt demnach bei 3‘084 Euro. Die 728‘000 Leiharbeiter in Vollzeit (Stand: Ende 2015) würden monatlich 1‘285 Euro brutto weniger verdienen. Auch würden Leiharbeitskräfte besonders häufig im schlecht entlohnten Helferbereich eingesetzt. In den vergangenen Jahren blieb der Lohnabstand zwischen den Beschäftigten insgesamt und denen in Leiharbeit bei etwa 42 Prozent konstant. Dies gilt seit Ende 2013. Der Abstand in absoluten Zahlen wuchs von 1‘229 Euro im Jahr 2013 auf den aktuellen Wert. „Die Leiharbeit war und ist der Motor der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland“, sagte Linksfraktions-Vize (…).
Junge Welt, 13.3.2017.
Junge Welt > Leiharbeit. Löhne. Junge Welt, 2017-03-13.
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19.01.2017 Schweiz
Arbeit
Personen
Work
Oliver Fahrni
Heimarbeit
Volltext
Ich erinnere mich gut. Editorial von Oliver Fahrni, Korrespondent Marseille. Immer am Samstagnachmittag, wenn mein Vater von der Arbeit kam, eilten wir in die Migros, um rasch für die Woche einzukaufen. In den sechziger Jahren galt die 6-Tage- Woche. Danach fertigte er oft noch technische Zeichnungen an, mit Rapidograph auf Kalkpapier, bis in alle Nacht. Heimarbeit, um über die Runden zu kommen. Wir alle waren darin irgendwie eingespannt. Drei Jahre vor der Pensionierung hat der Schnitter meinen Vater geholt. Auch nachts. So oder so ähnlich wollen es die Arbeitgeber wieder haben. Was kümmert sie, dass sich 7 von 10 Angestellten schon an der Grenze ihrer Belastbarkeit krümmen, wie die neue Unia-Umfrage zeigt. Alle sollen noch länger arbeiten. Und wir sollen über jede Arbeitszeit hinaus erreichbar sein und zu Hause „kleinere“ Gratisarbeiten verrichten. Arbeitgeberverbände und ihre Politikerinnen und Politiker blasen gegen alles Sturm, was die Arbeitenden schützt. Die Schweiz ist längst Trump. 17 Stunden. Zum Beispiel Karin Keller-Sutter. Die oberste Warenhäuslerin und FDP-Ständerätin will verhindern, dass „leitende Angestellte und Fachspezialisten“ ihre Arbeitszeit erfassen. Der Trick: Kein Gesetz sagt, was ein Fachspezialist sei. Ist die Dame am Empfang eine „Fachfrau Persönliche Kommunikation“, wie das in Callcentern heisst? Gut mit der Ratskollegin abgestimmt, fordert CVP-Mann Konrad Graber die Deregulierung des Arbeitsgesetzes. Für ganze Branchen könnte dann die Höchstarbeitszeit geschleift werden. Heimarbeiter sollen bis zu 17 Stunden täglich arbeiten „dürfen“, fordert FDP-Nationalrat und Immobilienanwalt Thierry Burkart. (…). Oliver Fahrni.
Work online, 19.1.2017
Personen > Fahrni Oliver. Heimarbeit. Editorial Work. Work, 2017-01-19.
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27.09.2016 Deutschland
Arbeit
Junge Welt

Arbeit auf Abruf
DGB
Volltext
Legale Lohnprellerei. Bis zu 1,9 Millionen Menschen arbeiten in der BRD „auf Abruf“. DGB will diese Form prekärer Beschäftigung abschaffen. Das Phänomen „Kapovaz“ ist nicht neu, aber es breitet sich aus. Das neckische Akronym steht für „Kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit“: Wann immer im Betrieb wenig zu tun ist, werden die betroffenen Kollegen faktisch in den unbezahlten „Urlaub“ geschickt. Einer am Montag vom Deutschen Gewerkschaftsbund vorgelegten Untersuchung zufolge befinden sich in der Bundesrepublik bis zu 1,9 Millionen Menschen in solchen Arbeitsverhältnissen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) war im Mai von mehr als 1,5 Millionen Betroffenen ausgegangen (siehe dazu Junge Welt, 31.5.2016). DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte am Montag in Berlin, hier werde das unternehmerische Risiko voll auf die Beschäftigten abgewälzt. „Damit muss Schluss sein. Wir wollen, dass das Instrument Arbeit auf Abruf abgeschafft wird.“ Tatsächlich ist „Kapovaz“ legal. Denn Paragraph 12 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre Angestellten eben nur „auf Abruf“ zu beschäftigen. Die neue Ausgabe der DGB-Schriftenreihe Arbeitsmarkt aktuell befasst sich ausführlich mit dem Thema. Nach einer darin vorgenommenen Auswertung des Sozioökonomischen Panels (vom DIW jährlich durchgeführte Befragung von 12‘000 Privathaushalten) sind im Einzelhandel rund zwölf, im verarbeitenden Gewerbe elf, im Gesundheits- und Sozialwesen neun, im Baugewerbe acht und in der Gastronomie sieben Prozent der Werktätigen „auf Abruf“ beschäftigt. (…). Jana Frielinghaus.
Junge Welt, 27.9.2016.
Junge Welt > Arbeit. Arbeit auf Abruf. Junge Welt, 2016-09-27.
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04.07.2016 Kuba
Arbeit
Granma

Arbeitsbedingungen
Frauen
Jugend
Volltext
Arbeitsstatus von Jugendlichen und Frauen favorisierens. Die Abgeordneten der Kommission, die sich mit Kindheit, Jugend und Gleichberechtigung der Frau beschäftigt, liessen die Beschäftigungssituation dieser Gruppen Revue passieren. Der Steuer- und Kreditvorteil durch die Erhöhung der Agraproduktion und der gegenwärtige Stand der Rechtsberatung der Produktionsstätten sind einige der Themen die in den Kommissionen diskutiert werden. Wenn man der Wichtigkeit der jugendlichen Arbeitskraft und der Teilnahme der Frau in der Arbeitswelt Kubas Rechnung trägt, ist es unerlässlich, die Arbeitsbedingungen zu differenzieren und der alltäglichen Aufmerksamkeit dieser Sektoren Priorität einzuräumen. Das sagte am Montag die Vizepräsidentin dieser Kommission, Yoerky Sánchez Cuéllar in der ersten Debatte der 7. Ordentlichen Sitzung der VIII. Legislaturperiode der Nationalversammlung. Sie betonte ebenfalls, dass als Teil der von einigen Abgeordneten in fünf Provinzen durchgeführten Kontrollbesuche und Überprüfungen, die der Analyse der Lage der jungen Arbeiter dienen sollte, man zu dem Schluss gekommen sei, dass die Union der Jungen Kommunisten ihre Anstrengungen hin zu einer grössern Eingliederung dieser Altersgruppe in den Arbeitsprozess richten müsse, hauptsächlich bei solchen Jugendlichen, die weder in ein Studium noch in die Arbeitswelt eingebunden seien. Nur wenige Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren würden die Option einer Arbeit wählen, denn man ermutige sie allgemein, ihre akademische Ausbildung fortzuführen. (…).
Granma, 4.7.2016.
Granma > Arbeit. Arbeitsbedingungen. Granma, 2016-07-04.
Ganzer Text
02.05.2016 Kuba
Arbeit
Granma

Arbeit
Ehrungen
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Ehre für anerkennenswerte Arbeit. Der Präsident Kubas, Raúl Castro Ruz, nahm an der feierlichen Zeremonie der Übergabe der Ehrungen an hervorragende Arbeiter und Arbeitskollektive teil. Mit einer Ehrung derer, die dies am meisten verdienen, endete an diesem Sonntag der Tag der Arbeiter. Als Teil der Feierlichkeiten, die früh am Morgen mit beeindruckenden Demonstrationen im ganzen Land begannen, war der Abend Männern und Frauen gewidmet, die die Arbeit zum Antriebsmotor ihres Lebens gemacht haben. In einer von Armeegeneral Raúl Castro Ruz angeführten feierlichen Zeremonie wurden 67 hervorragende Arbeiter und fünf Arbeitskollektive geehrt, die nach den Worten von Ermela García San¬tiago, Mitglied des Nationalsekretariats des Gewerkschaftsdachverbandes CTC, einen Stolz für das Vaterland darstellen und sich als ausserordentliche Arbeiter auszeichnen, die den Wert der Arbeit ehren. Auf Vorschlag des Präsidenten wurde der Ehrentitel Held der Arbeit der Republik Kuba an Lázaro Expósito Can-to verliehen, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei in San¬tiago de Cuba, „weil er ein bedingungsloser Soldat jeder Aufgabe, ein Kämpfer für die Effizienz ist, weil er die gute Erfüllung der Aufgaben fordert, die Massen anspornt und mobilisiert, von jedem einzelnen das fordert, was von ihm verlangt wird, weil er ein Arbeiter mehr ist, wenn es das Beispiel und der Beweis der Fähigkeiten erfordern.“ Ebenfalls auf Vorschlag Raúls wurde der Ehrentitel Held der Arbeit der Republik Kuba an Carlos Alberto Cremata Malberti (…).
Granma, 2.5.2016.
Granma > Arbeiter. Auszeichnungen. Granma, 2016-05-02.
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18.09.2015 Schweiz
Arbeit
Landesmuseum
Personen
Work
Michael Stötzel
Arbeit
Ausstellung
Landesmuseum
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Fotoausstellung im Landesmuseum Zürich: 150 Jahre Arbeit. Lange verstaubten die Bilder in den Archiven. Jetzt präsentiert das Nationalmuseum sehenswerte Einblicke in die Arbeit. Schade, dass Fotos nicht riechen. Der Geruch schwitzender Arbeiterinnen und Arbeiter würde den Fokus darauf lenken, was die allermeisten Fotos aus der „Arbeitswelt“ ausblenden: dass Arbeit zuallererst Anstrengung ist. Die frühen Fotos aus den letzten Jahrzehnten des 19.Jahrhunderts vermeiden sogar ganz bewusst Hinweise auf das harte Leben der Arbeitenden. Stattdessen liessen die Unternehmer ihre Betriebsfamilien inszenieren. In starrer Bürgerlichkeit posieren die Arbeiter für den Patron. Und simulieren zum Teil dafür auch nur die Arbeit. Stolze Bähnler
Durchaus in der Tradition der inszenierten Betriebsfamilien, aber mit ganz anderer Aussage entstand 1898 die Fotografie „Streik der Nordwestbahn“. Sie zeigt Gruppen von Eisenbahnern aus Aarau, die eine künstliche Landschaft bevölkern. Ein Jahr zuvor hatten sie mit einem zweitägigen Streik Lohnerhöhungen durchgesetzt. Stolz treten sie auf im Bild - zu Recht. Der Arbeitskampf war ein entscheidender Beitrag zur Verstaatlichung der grossen Privatbahnen und zur Gründung der SBB (1902). (…). Mit Illustrationen. Michael Stötzel.
Work, 18.9.2015.
Personen > Stötzel Michael. Arbeit. Ausstellung. Work, 18.9.2015.
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20.02.2015 Schweiz
Arbeit
Personen
Work
Christina Scheidegger
Gesundheitsschutz
Schlechtwetterarbeit
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Büezer leben gefährlich - wegen eiskalter Baumeister: Riskant chrampfen bei Eis und Schnee. Trotz Schneegestöber und Tiefsttemperaturen läuft auf vielen Baustellen die Arbeit weiter. Das müsse sich ändern, fordert die Unia. Tiefster Winter. Draussen herrscht eine Eiseskälte. Die Temperaturen steigen auch tagsüber nicht mehr über den Gefrierpunkt. Dazu geht einem die Bise durch Mark und Bein. Wir haben es auch diesen Winter erlebt. Viele Baumeister stellen an solchen Tagen die Baustellen ein. Aber lange nicht alle. Für die betroffenen Arbeiter sind es deshalb schwierige Tage. Auch wenn es schneit und der Boden tiefgefroren ist, die Arbeit geht trotzdem weiter. Der Berner Bauarbeiter Ricardo P.* kennt das nur zu gut: „Auf uns nimmt keiner Rücksicht. Trotz der Kälte müssen wir draussen sein und bauen.“ Das sei nicht nur unangenehm, sagt Lorenz Keller, Unia-Sekretär in Zürich: „Das ist schlicht gefährlich. Wenn du völlig durchfroren bist und Dinge umherschleppen musst, dann verletzt du dich schneller.“ Weil die Knochen steif sind. Weil der Boden gefroren und rutschig ist. Aber auch, weil körperliche Anstrengungen bei Kälte und Nässe dem Körper allgemein schaden. Hoher Blutdruck, Bandscheibenvorfälle, chronische Bronchitis sind die Folgen. Das zeigen verschiedene Studien. (…). Christian Scheidegger.
Work, 20.2.2015.
Personen > Scheidegger Christian. Schlechtwetterarbeit. Work, 20.2.2015.
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03.10.2014 Schweiz
Arbeit
Personen
Work
Daniel Lampart
Anstellungsbedingungen
Arbeitsbedingungen
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Arbeitsalltag Schweiz: Alles andere als ein Paradies. Die falschen Patrioten von der SVP und aus anderen Kreisen tun so, als wäre die Schweizer Arbeitswelt im Vergleich zum Ausland eine Insel der Seligen. Das ist nicht nur falsch, sondern vertuscht sogar die Probleme der Berufstätigen in unserem Land. Dieses verzerrte Bild der Schweiz erhält rasch Risse, wenn man die Schweiz mit ähnlich wohlhabenden Ländern in Europa vergleicht. Besonders schlimm sind für die Berufstätigen hierzulande der Stress und die Belastungen, denen sie am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Das zeigen Statistiken. Nur in einem anderen Land, in Luxemburg, sind die Erwerbstätigen so häufig gestresst wie in der Schweiz. Die Berufsleute in der Schweiz leiden auffallend oft unter Schmerzen oder Schlafstörungen und greifen häufiger zu Doping im Alltag. Schuld daran sind überlange Arbeitszeiten, das Fehlen von Arbeitszeitkontrollen oder das überhöhte Arbeitstempo. In anderen Ländern ist der Druck bei der Arbeit weniger gross. Stressverschärfend, wirkt auch die wachsende Arbeitsplatzunsicherheit. Bei der Arbeitsplatzsicherheit hat sich die Lage in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechtert. Erschreckend verbreitet ist die versteckte Arbeitslosigkeit. Nur in zwei der untersuchten EU-Staaten, in Irland und Grossbritannien, gibt es mehr Teil¬zeitangestellte, die sich ein höheres Stellenpensum wünschen würden, als in der Schweiz. (…). Daniel Lampart.
Work, 3.10.2014.
Personen > Lampart Daniel. Arbeitsbedingungen. Work, 3.10.2014.
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03.10.2014 Schweiz
Arbeit
Personen
Work
Sina Bühler
Arbeit auf Abruf
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Auch wer Arbeit auf Abruf macht, hat Ferien zugute, einen Mutterschaftsurlaub und vieles mehr. Auf den Anruf des Chefs müssen Sie warten, aber nicht auf Ihren Lohn. Auch wenn Sie auf Abruf angestellt sind: alles müssen Sie sich gar nicht gefallen lassen. Sie hocken zu Hause. Warten auf ein Telefon Ihres Chefs. Vielleicht ruft er an, weil er Sie im Betrieb braucht. Vielleicht läutet das Telefon aber auch nicht. Und Sie warten umsonst. Die Angestellten nur auf Abruf arbeiten zu lassen ist für Firmen äusserst praktisch. Sie können die Mitarbeitenden nur noch dann einsetzen, wenn es betrieblich gerade passt. Und auch nur dann bezahlen. „Flexibilisierung der Arbeitswelt“ nennt sich das. Damit lässt sich für die Firmen bei den Personalkosten einiges sparen. Doch für die Arbeitnehmenden bedeutet das, weder Arbeitszeit noch Freizeit richtig planen zu können. Und auch, nicht zu wissen, wie viel Geld am Ende des Monats auf dem Konto landen wird. Arbeit auf Abruf ist eine spezielle Form der Teilzeitarbeit. Die Arbeitsbedingungen (wie zum Beispiel der vereinbarte Stundenlohn) gelten zwar langfristig, doch die Firma gibt Ihnen den Zeitpunkt und die Dauer Ihrer Arbeitseinsätze kurzfristig bekannt. Es gibt Vertragsvarianten, bei denen Sie Einsätze absagen können. (…). Sina Bühler.
Work, 3.10.2014.
Personen > Bühler Sina. Arbeit auf Abruf. Work, 3.10.2014.
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08.03.2013 Schweiz
Arbeit
Personen
Sans-Papiers
Unia Schweiz
Hans Hartmann
Haushalthilfen
Reinigung
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Lancierung der Kampagne „Keine Hausarbeiterin ist illegal“. Mehr Rechte für Hausarbeiterinnen. Die Hauswirtschaftbranche boomt. Sie ist für die Schweizer Wirtschaft unentbehrlich. Bei einem grossen Teil der Arbeitnehmenden in der Hauswirtschaft (Reinigungs­arbeit, Kinderbetreuung und nicht-medizinische Pflege) handelt es sich um Migrantinnen ohne geregelten Aufenthalt. Sie erhalten in der Regel sehr niedrige Löhne, sind sozial isoliert und befinden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber. Rechte können sie nur selten geltend machen. Ein breites Bündnis von Organisationen, dem auch die Unia angehört, lanciert darum heute eine Petition, welche vom Bundesrat für Hausarbeiterinnen ohne geregelten Aufenthalt mehr Rechte und eine Aufenthaltsbewilligung fordert. (...). Hans Hartmann.

Unia Medienmitteilung, 8.3.2013.
Unia Schweiz >  Hausarbeit. Sans-Papiers. Unia. 2013-03-08.

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