Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 217

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12.09.2019 Schweiz
Berner Tagwacht
Frauengewerkschaft

Frauengewerkschaft
Tagung
Volltext
Arbeitstagunq der Frauengewerkschaft in Bern. Grenzen der Realität überwinden? Obwohl zahlreiche Feste sowie das schöne Wetter Bernerinnen und Berner zu Vergnügungen in die Stadt lockten, versammelten sich rund 70 Frauen der inzwischen 300 Mitglieder zählenden Frauengewerkschaft FGS im Wylerhus, Bern, zu einer Arbeitstagung.n Diskutiert wurden im Wylerhus die Ergebnisse der seit fünf Monaten bestehenden Arbeitsgruppen (Gesellschaftspolitische Fragen, Neue Technologien/Ökologie, Beziehungen zur 3. Welt, Arbeitswelt, Taktik und Strategie der FGS). Bis zum nächsten Frühling soll nun daraus ein Standpunkt- und Aktionsprogramm erarbeitet werden. Die Frage, wie die Frauengewerkschaft überhaupt in der gesellschaftlichen Landschaft stehe, beschäftigte die Anwesenden ebenfalls. Will sie die Grenzen der vorwiegend von Männern bestimmten „Realität“ akzeptieren? Oder mit ihren Utopien diese Grenzen überwinden und so ein gleichberechtigtes Zusammenleben verwirklichen? Weiter wurde der Begriff „Gewerkschaft“ hinterfragt. Dabei wurden die grundsätzlichen Unterschiede der Frauengewerkschaft zu den traditionellen Gewerkschaften hervorgehoben: Die Frauengewerkschaft gehe von der „Frauenbiographie“ aus, die meist nicht so gradlinig wie die männliche verlaufe (über 30 Jahre 100prozentige Arbeitszeit), sowie von der Doppelbelastung der Frauen durch Haus- und Erziehungsarbeit. Die flexible Arbeitszeit schien auch vielen unter den Nägeln zu brennen; einerseits wird sie als Chance wahrgenommen – „jede Frau kann nach ihren Bedürfnissen die Stundenzahl der Arbeit bestimmen“ -, allerdings stellt sie auch eine Gefahr dar:(…)..
Berner Tagwacht, 12.9.1988.
Berner Tagwacht > Frauengewerkschaft. Tagung. TW, 1988-09-12.
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25.07.2019 Genf
Arbeit
Berner Tagwacht

Sklavenarbeit
Volltext
Sklaverei in Genf. 18 Rappen die Stunde. Skandalöse Praktiken in Genf: Die Gewerkschaft SIT hat gestern einen „Fall von Sklaverei“ öffentlich gemacht. Eine junge Frau aus Sierra Leone sei von einem Libanesen gekauft worden, um in Genf für 18 Rappen pro Stunde im Haushalt zu arbeiten. Die Gewerkschaft schaltete die Justiz ein. Die Frau habe während sechs Monaten tagtäglich von sechs bis 23 Uhr gearbeitet, erklärten Vertreter der SIT an einer Pressekonferenz. Anrecht auf Ruhetage hatte sie nicht. Die Frau war auch Demütigungen ausgesetzt, betonten die Gewerkschaftsvertreter. So durfte sie sich zum Beispiel nicht setzen. Anfang Juli flüchtete sie. Laut José Maria Hans von der SIT war die Frau von einem libanesischen Geschäftsmann für die Dauer von vier Jahren „gekauft“ worden. Ihre Familie habe als Gegenleistung einen Sack Reis im Wert von 20 Dollar pro Monat erhalten. Nach vier Jahren sollte der Frau vom Arbeitgeber ein Salär von 2‘130 Franken ausbezahlt werden. Die Gewerkschaft SIT reichte Strafanzeige ein und schaltete gleichzeitig auch das Arbeitsgericht ein. Sie verlangt vom Libanesen für die sechsmonatige Arbeit ein Salär von 48'300 Franken und einen Schadenersatz. Der Arbeitgeber verlangt von der Familie der Frau laut SIT eine Entschädigung wegen Vertragsbruch. Der Geschäftsmann teilte der Familie der Frau nach Gewerkschaftsangaben mit, ihre Tochter habe sich in der Schweiz prostituiert und habe gestohlen. Sie könne deshalb erst wieder nach Hause zurückkehren, wenn sie von den Verleumdungen reingewaschen sei. (…).
Berner Tagwacht, 25.7.1997.
Berner Tagwacht > Sklavenarbeit. TW, 1997-07-25.
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18.01.2003 Burgdorf
Berner Tagwacht
Kornhaus

Eröffnung
Ein schönes, teures Haus für die kulturelle Mehrheit. Festliche Eröffnung des Kornhauses. Mit Fotos. Berner Tagwacht 24.8.1991
05.01.2003 BE Kanton
Berner Tagwacht
Personen
SP BE Kanton
Margrit Meier
Lohn
34'000 Franken sind uns nicht genug. Margrit Meier, SP-Grossrätin. Berner Tagwacht 8.2.1988
12.11.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Löhne

Lohnerhebung
Volltext
Kaufkraftverlust für Beschäftigte zum fünften Mal seit 1990. Lohne: Nominal nach oben, real nach unten. 1998 werden die Beschäftigten in der Schweiz erneut eine Reallohneinbusse verkraften müssen. Dies geht aus der jüngsten Lohnumfrage der Schweizerischen Bankgesellschaft (UBS) hervor. Leistungs- und verantwortungsbezogene Lohnkomponenten treten demnach immer stärker anstelle genereller Lohnerhöhungen. Die Grundlöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden 1998 im gesamtschweizerischen Durchschnitt nominal um 0,6 Prozent ansteigen, wie die UBS aufgrund ihrer Umfrage bei Verbänden und Unternehmungen aus 16 Branchen errechnete. Allerdings werde unter dem Strich eine Reallohneinbusse resultieren. Denn die UBS schätzt die Teuerung für 1998 auf 0,8 Prozent. Falls die Umfrageergebnisse der Wirklichkeit entsprechen, werden die Beschäftigten in der Schweiz im kommenden Jahr zum fünften Mal seit 1990 real weniger in der Lohntüte haben. Überdurchschnittliche Lohnerhöhungen dürften laut der Umfrage die Beschäftigten in der Versicherungsbranche (+1,8%), im Informatik- und Bankensektor (je +1,5%) sowie in der Chemiebranche (+1,2%) erwarten. Am unteren Ende der Branchenskala rangierten die Bauwirtschaft und das Gastgewerbe, wo im Durchschnitt mit einer Nullrunde gerechnet werde. (…).
Berner Tagwacht, 12.11.1997.
Berner Tagwacht > Lohnerhebungen 1998. TW, 1997-11-12.
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04.08.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Gewerkschaften

Lohnerhöhungen
Teuerungsausgleich
Volltext
Löhne 1998: Gewerkschaften fordern Teuerungsausgleich als Minimalziel. Sozialpartner erwarten heissen Herbst. Bei den kommenden Lohnverhandlungen zwischen den Sozialpartnern in der Schweiz zeichnen sich harte Fronten ab. Die Gewerkschaften fordern als Minimalziel den vollen Teuerungsausgleich und streben eine Verkürzung der Arbeitszeit an. Die Arbeitgeber sehen wegen der Konjunkturflaute wenig Spielraum. In den einzelnen Branchen sei die Lage so unterschiedlich wie selten zuvor, sagte Vasco Pedrina, Co-Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. In der Exportwirtschaft seien die Aussichten für Lohnerhöhungen besser als in binnenorientierten Branchen wie Bau oder Gewerbe. So verfüge etwa die florierende Chemie- und Pharmaindustrie über einen grösseren Spielraum. Die Gewerkschaften forderten hier eine Lohnerhöhung um zwei Prozent. Ein Teil dieses Zuwachses könnte laut Pedrina auch in Form einer Verkürzung der Arbeitszeit gewährt werden, um damit möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Ähnlich präsentiert sich das Bild in der Bankbranche aus, wo die Lohngespräche auf Ebene der einzelnen Institute stattfinden. Der Bankpersonalverband fordert laut Zentralsekretär Urs. Tschumi für die gut 100'000 Angestellten den vollen Teuerungsausgleich sowie eine Beteiligung am Produktivitätszuwachs (Reallohnerhöhung). Harte Fronten In der Bauwirtschaft. Harte Fronten zeichnen sich in der Bauwirtschaft ab. Laut Pedrina beginnen Ende August die Verhandlungen für einen neuen Landesmantelvertrag. (…).  Winfried Kösters.
Berner Tagwacht, 4.8.1997.
Berner Tagwacht > Teuerungsausgleich. TW, 1997-08-04.
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18.07.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Löhne

Bundespersonal
Leistungslohn
Volltext
Prämien für 13 Prozent. Bundesbeamte. Seit dem 1. Januar 1996 gilt in der allgemeinen Bundesverwaltung das Prinzip „mehr Lohn für mehr Leistung“. 5‘773 Bundesangestellte oder 13 Prozent des Personals konnten im letzten Jahr zusammen Prämien im Gesamtwert von drei Millionen Franken einstecken. Das Eidgenössische Personalamt (EPA) beurteilt die ersten Erfahrungen mit den verschiedenen Leistungslohnelementen positiv. Die anfänglichen Befürchtungen der Mitarbeitenden seien einer recht grossen Akzeptanz gewichen, teilte das EPA gestern mit. Personalverantwortliche stellten eine Verbesserung des Führungsverhaltens fest. Das Kader sei mehrheitlich positiv eingestellt. Bei den nichtausgezeichneten Personen zeige sich aber eine gewisse Demotivierung. Für 1996 war ein Promille der Lohnsumme oder 3,98 Millionen Franken für die Auszeichnungen der Tüchtigsten vorgesehen. Davon wurden drei Millionen für Bar- und Spontanprämien ausgegeben. Für das laufende Jahr wurde der Lohnsummenanteil auf zwei Promille verdoppelt. Es sind weitere Erhöhungen bis maximal fünf Promille vorgesehen. Die Chefs dürfen höchstens 15 Prozent des Personals mit Prämien beglücken. Sechs Prozent erhielten 1996 Spontanprämien in Form von Gutscheinen oder Geschenke bis maximal 200 Franken. Vor allem Frauen und Mitarbeitende der unteren Klassen sind damit ausgezeichnet worden. Barprämien im Durchschnittswert von 892 Franken gingen an 7 Prozent des Personals.
Berner Tagwacht, 18.7.1997.
Berner Tagwacht > Leistungslohn. TW, 1997-07-18.
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14.06.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesverwaltung
Löhne

Bundespersonal
Lohnkürzungen
Volltext
Zulagen und Vergütungen unter der Sparlupe. Lohnkürzungen bei Bundespersonal? 60 Millionen. Das nächste Lohnmassnahmenpaket für das Bundespersonal könnte auch Kürzungen bei Zulagen und Vergütungen umfassen. Das Eidgenössische Personalamt hat bei der Überprüfung dieses Bereichs ein Sparpotential von maximal 60 Millionen Franken ausgemacht. 1996 wurden in der allgemeinen Bundesverwaltung, den SBB und der PTT rund 700 Millionen Franken an Zulagen und Vergütungen (ohne Spesen) ausgerichtet. Bei Lohnausgaben von 14 Milliarden Franken für die rund 140'000 Beschäftigten entspricht das rund 5 Prozent. Davon entfallen rund 330 Millionen auf Sozialzulagen, die nicht zur Diskussion gestellt werden, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) gestern mitteilte. Durchaus zur Debatte stehen indes andere Bereiche: Vergütungen für unregelmässige Schichtung der Arbeitszeit, für Nacht- und Sonntagsdienst. für Stellvertretungen und Überzeit sowie die Auslandzulagen für Diplomaten und die Flugzulagen im EMD und EVED. Das Personalamt zeigt in seinem Zwischenbericht an das EFD Einsparmöglichkeiten von 60 Millionen Franken auf. (…).
Berner Tagwacht, 14.6.1997.
Berner Tagwacht > Bundespersonal. Lohnkuerzungen. TW, 1997-06-14.
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03.04.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Personen
Verwaltungsreform
Regine Aeppli
NPM
New Public Management und das Primat der Politik. "NPM", ein Ufo vor dem Hintergrund der Krise. Grosse Worte, zurückhaltende Taten: Das ist bisher der Output des NPM. Trotzdem wäre es verfrüht, NPM als untauglich zu bezeichnen. Aber: Das Primat der Politik muss ins Zentrum der NPM-Diskussion gerückt werden. Sonst läuft das Kundinnen-freundliche Verwaltungsmodell unter anderem Gefahr, zur Vorzugsbehandlung von mächtigen Lobbies zu werden. Regine Aeppli. 
Berner Tagwacht 3.4.1997
03.04.1997 Nidau
Berner Tagwacht
SP Nidau
Stadtrat

Stadtpräsidentenwahl
Volltext

Stadtrat Nidau. SP sucht Ersatz. Keine Nachrutschenden Der erst seit Anfang Jahr amtierende Stadtratspräsident von Nidau, Thomas Frutschi, zieht aus dem Grafenstädtchen bei Biel weg und muss deswegen per Ende April demissionieren. Weil seine Partei, die SP, keine Ersatzleute mehr auf der Liste hat, gelangt eine Spezialbestimmung zur Anwendung. Wie es gestern in einer Mitteilung hiess, ist das Potential an Nachrutscherinnen und Nachrutschern auf der SP-Liste der Gemeindewahlen 1993 erschöpft. Deshalb werden nach dem Rücktritt Frutschis die seinerzeitigen UnterzeichnerInnen des SP-Wahlvorschlags aufgefordert, innert 30 Tagen einen Ersatzvorschlag einzureichen. (...).

Berner Tagwacht. Donnerstag, 3.4.1997.
SP Nidau > Stadtrat. Ersatzwahl. 3.4.1997.doc.

SP Nidau. Stadtrat. Ersatzwahl. 3.4.1997.pdf

20.03.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesgericht
Löhne

Lehrkräfte
Löhne
Volltext
Bundesgericht gegen Logopädin. Schulisch, nicht medizinisch. Der Kanton Bern darf Sprachheil-Lehrkräften ohne Lehrerinnenpatent zehn Prozent weniger Lohn bezahlen als jenen mit Seminarabschluss. Die schlechtere Besoldung für Logpädlnnen mit Matura verstösst laut Bundesgericht nicht gegen das Gebot der Gleichbehandlung. Die Lohndifferenz begründete das bernische Verwaltungsgericht damit, logopädische Lehrkräfte mit Primarlehrerlnnenpatent hätten ein breiteres Wissen für die übrigen schulischen Angelegenheiten. Dank ihrer methodischen, didaktischen und pädagogischen Kennmisse sei von ihnen auch im Spezialgebiet ein besserer Erfolg und eine optimale Zusammenarbeit im Lehrkörper zu erwarten. Zudem dauere der Weg zum Seminarabschluss länger als der zur Matura. Das Bundesgericht kann die bernischen Überlegungen nachvollziehen. Es sei sachlich haltbar, die Lehrerlnnenausbildung als nützlich für den Logopädlnnenberuf zu betrachten. Das höchste Gericht liess sich von der Ansicht logopädischer Fachkreise nicht überzeugen, wonach der Unterschied zwischen Matura und LehrerInnenpatent für die Sprachheil-Kennmisse keine massgebende Rolle spielt. Der Kanton Bem betrachte die Logopädie als schulische und nicht als medizinische Tätigkeit. Sie sei als Spezialunterricht ins Schulsystem integriert, Deshalb dürfe ein Kanton auf die schulbezogene Vorbildung abstellen. (…).
Berner Tagwacht, 20.3.97.
Berner Tagwacht > Loehne. Lehrkraefte. TW, 1993-03-20.
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06.02.1997 Burgdorf
Berner Tagwacht
Freie Liste

Ökologie
Ökologie als Markenzeichen. Die Freie Liste weist den Entwurf zum regionalen Richtplan zurück und beantragt dem Planungsverband Region Burgdorf, die Arbeiten nicht weiterzuführen. (...). Berner Tagwacht 6.2.1997
23.01.1997 Bern
Berner Tagwacht
Verwaltung Bern
Ursula Hirt
Sozialpolitik
Verwaltungsreform
Volltext
Neue Stadtverwaltung Bern. Der sozialpolitische Bumerang. Der „Neuen Stadtverwaltung Bern (NSB)“ weht von allen Seiten ein warmer Wind der Anerkennung entgegen. Ein Postulat von Ursula Hirt (GB) fordert heute im Stadtrat jedoch wider die Bise des freien Wettbewerbes den Einbau von sozialpolitischen und ökologischen „Sicherungen“. In einer Kinderkrippe können Sprösslinge aus vermögendem Haus auf der Warteliste gegen Entgelt die Überholspur nehmen. In diesem fiktiven Beispiel hätten die übereifrigen Leiterinnen der Krippe gewinnorientiert und somit betriebswirtschaftlich geschickt gehandelt. Die neue Verwaltungsführung fordert von den Angestellten der drei Pilotprojekte (Strasseninspektorat, Berufsfeuerwehr und Jugendamt) bekanntlich vor allem ein kostenbewussteres Denken. Könnte der nahe Mutterschaftsurlaub der neuen Mitarbeiterin das Produktebudget nicht etwas zu fest belasten? Ist die Rücksichtnahme auf ökologische Kriterien nicht zu kostspielig? Sozialverträglich Leistungskriterien. „Im Projekt NSB ist ein gewisses Gefahrenpotential vorhanden», erklärt Ursula Hirt (GB), „dass Frauenanliegen, soziale und ökologische Massnahmen und Errungenschaften bei der Annäherung der Verwaltung an die Privatwirtschaft auf der Strecke bleiben.“ (…).
Samuel Reber.
Berner Tagwacht, 23.1.1997.
Berner Tagwacht > Verwaltung Bern. Verwaltungsreform. Sozialpolitik. TW, 1997-01-23.
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23.01.1997 Bern
Berner Tagwacht
Verwaltung Bern
Ursula Hirt
Sozialpolitik
Verwaltungsreform
Volltext
Neue Stadtverwaltung Bern. Der sozialpolitische Bumerang. Der „Neuen Stadtverwaltung Bern (NSB)“ weht von allen Seiten ein warmer Wind der Anerkennung entgegen. Ein Postulat von Ursula Hirt (GB) fordert heute im Stadtrat jedoch wider die Bise des freien Wettbewerbes den Einbau von sozialpolitischen und ökologischen „Sicherungen“. In einer Kinderkrippe können Sprösslinge aus vermögendem Haus auf der Warteliste gegen Entgelt die Überholspur nehmen. In diesem fiktiven Beispiel hätten die übereifrigen Leiterinnen der Krippe gewinnorientiert und somit betriebswirtschaftlich geschickt gehandelt. Die neue Verwaltungsführung fordert von den Angestellten der drei Pilotprojekte (Strasseninspektorat, Berufsfeuerwehr und Jugendamt) bekanntlich vor allem ein kostenbewussteres Denken. Könnte der nahe Mutterschaftsurlaub der neuen Mitarbeiterin das Produktebudget nicht etwas zu fest belasten? Ist die Rücksichtnahme auf ökologische Kriterien nicht zu kostspielig? Sozialverträglich Leistungskriterien. „Im Projekt NSB ist ein gewisses Gefahrenpotential vorhanden», erklärt Ursula Hirt (GB), „dass Frauenanliegen, soziale und ökologische Massnahmen und Errungenschaften bei der Annäherung der Verwaltung an die Privatwirtschaft auf der Strecke bleiben.“ (…).
Samuel Reber.
Berner Tagwacht, 23.1.1997.
Berner Tagwacht > Verwaltung Bern. Verwaltungsreform. Sozialpolitik. TW, 1997-01-23.
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18.01.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Lehrkräfte

Lehrkräfte
Löhne
Volltext
Lehrerlnnenbesoldungen. Umverteilung. Lastenausgleich. Die bernischen Gemeinden sollen ab 1998 mehr an die Gehälter der Lehrkräfte an der Volksschule und im Kindergarten bezahlen. Der Kanton übernimmt dafür vollständig die Besoldungskosten an den Gymnasien und Fachhochschulen. Für die Gesamtheit der Gemeinden ist dieser Wechsel kostenneutral. Mit der auf Anfang 1998 vorgesehenen Kantonalisierung der Gymnasien und der Schaffung der neuen Fachhochschulen übernimmt der Kanton zusätzliche finanzielle Lasten. Er will sie durch die Änderung des Lastenverteilungsschlüssels bei den LehrerInnenbesoldungen des Kindergartens und der Volksschule teilweise wieder ausgleichen. Bisher haben die Gemeinden zwei Drittel dieser Besoldungskosten getragen, ab 1998 sollen sie 72 Prozent übernehmen. Dafür entfallen die bisherigen Standort- und Wohnsitzbeiträge an die Gymnasien und Ingenieurschulen in der Grössenordnung von 17,4 Millionen Franken. Die Lastenverschiebung zwischen Kanton und Gemeinden beträgt insgesamt rund 52 Millionen Franken. (…).
Berner Tagwacht, 18.1.1997.
Berner Tagwacht > Loehne. Lehrkraefte. TW, 1997-01-18.
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15.01.1997 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesverwaltung

Privatisierung
Verwaltungsreform
Volltext
Öffentliche Unternehmen - weniger Politik, mehr Unternehmertum. Unternehmertum von Staates wegen. Es naht das Ende der Staatsbetriebe: Der Bund will seine öffentlich-rechtlichen Unternehmen von politischen Fesseln befreien und ihnen mehr Raum für unternehmerisches Denken geben. Nicht mehr altgediente ParteienvertreterInnen sollen in den Leitungsgremien Einsitz nehmen, sondern Fachleute. Die politische Kontrolle soll für den „service public“ aber trotzdem gewährleistet sein. Wer kennt sie nicht, die vielen altgedienten Politikerlnnen, welche in PTT und SBB-Verwaltungsräten, kantonalen Bankräten oder den Verwaltungsräten der halbstaatlichen Energiekonzerne sitzen? Sie beziehen dicke Sitzungsgelder und sind für Schönwetterlagen gerade gut. Kommen die Konzerne jedoch in Schräglage, sind die viel zu grossen Verwaltungsräte für das Krisenmanagement zu träge und es fehlt das Know-How. Oder aber: Die halbstaatlichen Betriebe haben auch bei gutem Management die Freiräume zum unternehmerischen Handeln nicht. Hautnah erleben dies die Krisenbetriebe SBB, Swissair und die Post, aber auch kantonale Unternehmungen wie Privatbahnen und Energieproduzentlnnen. Kurz: die Zeiten der „bhäbigen“ gemischtwirtschaftlichen Unternehmen sind vorbei, neue Führungs- und Strukturmodelle sind gefragt. Aus diesen Gründen geht der Bund - federführend ist da Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement (EVED - nun in die Offensive: (…). Berner Tagwacht, 15.1.1997.
Berner Tagwacht > Bundesverwaltung. Verwaltungsreform. Privatisierung. TW, 1997-01-15.
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20.12.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesverwaltung

Bundesämter
Verwaltungsreform
Volltext
Vorschläge zur Reorganisation der Bundesverwaltung. Adolf Ogis EMD soll zum Sicherheitsdepartement werden. Das „grüne“ Bundesamt soll von Ruth Dreifuss zu Moritz Leuenberger wechseln, Adolf Ogi ein Sicherheitsdepartement erhalten, Dies sind zwei der Expertenvorschläge zur Reorganisation der Bundesverwaltung. Erste Entscheide des Bundesrates sind bis Ende März 1997 zu erwarten. Mit der Verwaltungsreform will der Bundesrat die Effizienz der Aufgabenerfüllung steigern und Kosten sparen. Die Strukturen der Departemente sollen besser den Kriterien der Ausgewogenheit, Homogenität und Führbarkeit genügen, wie Bundeskanzler François Couchepin bei der Vorstellung der Expertenvorschläge am Donnerstag in Erinnerung rief. Für eine erste Phase schlägt die Beratungsfirma Arthur Andersen in drei Varianten eine Neuzuordnung bestimmter Aufgaben an die Departemente vor. Nach Auskunft ihres Schweizer Leiters Andreas Bürge kann diese Strukturverbesserung mit dem erwünschten Sparpotential von fünf Prozent innert 12 bis 24 Monaten umgesetzt werden, sofern der Bundesrat mit der Neuauflage des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes (RVOG) die erforderlichen Kompetenzen erhält. Auch ohne Sport „zivileres“ EMD. (…). sda.
Berner Tagwacht, 2012.1996.
Berner Tagwacht > Bundesverwaltung. Verwaltungsreform. Bundesämter. TW, 1996-12-20.
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10.12.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesverwaltung
Löhne

Bundespersonal
Lohnabbau
Volltext
Weniger Lohn: Angestellte des Bundes sollen nächstes Jahr beim Sparen helfen. Bundesrat entscheidet über Lohnmassnahmen. Der Bundesrat fordert Opfer. Die rund 140'000 Bediensteten des Bundes müssen nächstes Jahr auf den Teuerungsausgleich verzichten. Individuelle Lohnerhöhungen werden eingeschränkt. Zulagen teilweise abgebaut. Insgesamt steuert das Personal des Bundes und seiner Regiebetriebe 309 Millionen Franken an die Haushaltentlastung bei. Der Bundesrat hat am Montag über die Lohnmassnahmen 1997 entschieden. Das vor den Räten liegende Bundesbudget plafoniert die Personalausgaben auf dem Stand des Voranschlages 1996. Es sieht darüber hinaus eine zweiprozentige Kreditsperre vor, der auch das Personal unterliegt. Unter allen Titeln verlangt dies von den 47'000 Bediensteten der allgemeinen Bundesverwaltung einen Sparbeitrag von gut 121 Millionen. Die 59'000 Bediensteten der PTT steuern 104 Millionen bei, die 34'000 der SBB knapp 84 Millionen. Insgesamt 151,2 Millionen lassen sich damit einsparen, dass die Jahresteuerung von 0,8 Prozent generell nicht ausgeglichen wird. Diese Massnahme spart bei der Bundesverwaltung 56,8 Millionen, bei den PTT 61,6 Millionen und bei den SBB 32,8 Millionen. Nicht berücksichtigt sind dabei die Rentnerinnen und Rentner, die ebenfalls keinen Teuerungsausgleich erhalten. (…).
Berner Tagwacht,10.12.1996.
Berner Tagwacht > Bundespersonal. Lohnabbau. TW, 1996-12-10.
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07.12.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Bundesverwaltung

Verwaltungsreform
Volltext
New Public Management beim Bund: Meteorologische Anstalt und Landestopographie als Pilotprojekte. Hoffen auf mehr Effizienz. Der Bund erprobt das New Public Management (NPM): Als erste Bundesämter werden die Schweizerische Meteorologische Anstalt (SMA) und die Landestopographie (L+T) ab 1997 mit Leistungsauftrag und Globalbudget geführt. Damit verbunden ist ein Sparauftrag. Weitere Ämter sollen 1998 und 1999 folgen. Die vom Bundesrat gutgeheissenen Leistungsaufträge der SMA und der L+T gelten für 1997 bis 1999. Im Rahmen der vorgegebenen Ziele und Strategien erhalten die beiden Bundesämter mehr unternehmerischen Spielraum, um ihre Aufgaben effizienter und kundennäher zu erfüllen. Gleichzeitig müssen sie ihre Ausgaben in den ersten beiden Jahren um fünf Prozent und bis Ende 2000 um weitere fünf Prozent senken. Die SMA hat den Auftrag, die dem Bund übertragenen meteorologischen und klimatologischen Aufgaben als nationaler Wetterdienst und Kompetenzzentrum der Schweiz zu erfüllen. Ihr Angebot wird in fünf Produktegruppen gegliedert, nämlich in die Grundinformationen (inkl. militärischer Wetterdienst), den Flugwetterdienst, die Warnungen, die Unterstützung der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) und die kommerziellen erweiterten Dienstleistungen. (…).(sda).
Berner Tagwacht, 7.12.1996.
Berner Tagwacht > Meteorologische Anstalt, Verwaltungsreform. TW, 7.12.1996.
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13.11.1996 TG Kanton
Berner Tagwacht
Freiheitspartei

Freiheitspartei
Rassismus
FPS-„Sozialrambo“. Bezirksgericht Bischofszell: Weinfelder Fürsorger darf „Sozialrambo“ genannt werden. Berner Tagwacht 13.11.1996
31.10.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Löhne
SBB

Lohnkürzungen
SBB
Volltext
Bundesrätliches SBB-Budget: Auf den Lohnabrechnnungen des Personals fehlen 50 Millionen Franken. SBB-Budget mit 153 Millionen Defizit und 50-Millionen-Lohnopfer. Lohnkürzungen weiterhin als Generalrezept. In letzter Minute hat der Bundesrat das SBB-Budget zuhanden des Parlaments bereinigt. Dabei hat er das Modell der SBB- Generaldirektion grundsätzlich übernommen. Definitiv wird auf den dringlichen Bundesbeschluss zu einer Lohnsenkung verzichtet. Trotzdem: Auch so macht das Lohnopfer rund 50 Millionen Franken aus. Die mit der Botschaft zum SBB- Budget verabschiedete Lösung gilt für 1997. Für die folgenden Jahre sollen in Zusammenarbeit mit den Sozialtpartnern definitive Lösungen erarbeitet werden. Diese würden dann nicht nur für das SBB-Personal, sondern nach Möglichkeit für das gesamte Bundespersonal gelten. Ursprünglich wollten die SBB ihre Löhne linear um 1,5 Prozent senken. Für diese Massnahme wäre ein dringlicher Bundesbeschluss notwendig gewesen. Aus diesem Grund hatte der Bundesrat die SBB aufgefordert, neue Vorschläge zu erarbeiten. Diese bringen wie die lineare Lohnkürzung Einsparungen von 50 Millionen Franken. Es ist in der Grössenordnung dieselbe Summe, welche auch der dringliche Beschluss gebracht hätte. Der Unterschied zwischen der Lohnsenkung um 1,5 Prozent und der jetzt vorgeschlagenen Einsparung besteht einerseits darin, dass dieses Lohnopfer nur für 1997 gilt und dass andererseits Lohnerhöhungen und Orts- und Familienzulagen nicht gewährt werden. Unakzeptabel . (…).  Berner Tagwacht, 31.10.1996.
Berner Tagwacht > SBB. Lohnabbau. TW, 1996-10-31.
Ganzer Text
31.10.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Regierung Schweiz
SBB

Bundesrat
Lohnkürzungen
SBB
Volltext
Dringlicher Bundesbeschluss. Doch möglich. Der Bundesrat hat darauf verzichtet, einen dringlichen Bundesbeschluss mit SBB-Lohnsenkungen aufzulegen. Dies vor allem aus politischen Gründen: Der Widerstand aus gewerkschaftlichen Kreisen war sehr hoch, die SBB-Übung war eines der Hauptthemen der Grossdemo des öffentlichen Personals vom vergangenen Samstag. Zudem - so schätzte man auch beim Bundesrat ein - hätte der Bundesbeschluss im Parlament hohe Hürden. Mitgespielt hat beim Regierungsbeschluss auch ein Gutachten des Zürcher Rechtswissenschafters Tomas Poledna, der sowohl die Verfassungsmässigkeit einer einseitigen Lohnkürzung bei den SBB, als auch die Dringlichkeit Gründen bezweifelt. Aus diesen Gründen hatte der Bundesrat vor 14 Tagen das Bundesamt für Justiz (BJ) gebeten, die Fragen vor einem Entscheid nochmals abzuklären. Innerhalb von vier Tagen legte das BJ im Schnellverfahren ein entsprechendes 7seitiges Papier vor (die BJ-Stellungnahme liegt der Redaktion vor). Fazit der Bundesjuristen: Die Argumentation Polednas lasse sich zwar politisch vertreten, nicht jedoch verfassungsrechtlich. Die Praxis bei der Lohnausgestaltung der SBB lasse im Vergleich zum gesamten Bundespersonal generell eine andere Behandlung zu. Angesichts der finanziellen Lage des Regiebetriebes sei im Lichte anderer Bundesbeschlüsse auch eine Dringlichkeit durchaus gerechtfertigt. (…).
Berner Tagwacht, 31.10.1996.
Berner Tagwacht > SBB. Bundesrat. Bundesbeschluss. TW, 1996-10-31.
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14.10.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Löhne
SBB

Löhne
Verfassung
Volltext
SBB-Lohnabbau. Verfassungswidrig. Rechtsgutachten. Der Föderativverband des Personals öffentlicher Verwaltungen und Betriebe kämpft neuerdings mit einem Rechtsgutachten gegen Lohnkürzungen bei den SBB. Das Gutachten zeige, dass der geplante Lohnabbau verfassungswidrig wäre, hielt der Verband gestern in einer Mitteilung fest. Die Lohnkürzungen würden das Gebot der Rechtsgleichheit verletzen. SBB-Beamte dürften in Sachen Lohn nicht anders behandelt werden als die Beamten der zentralen Bundesverwaltung. Der Verband fordere den Bundesrat daher erneut auf, von einem Lohnabbau Abstand zu nehmen. Dieser wäre rechtlich, personalpolitisch und volkswirtschaftlich absolut verfehlt. Gemäss Gutachten seien die SBB-Beamten, insbesondere in Sachen Lohnfestsetzung, mit den Beamten der zentralen Bundesverwaltung gleichgestellt, schreibt der Verband. Die SBB seien lediglich ermächtigt, einzelne Bereiche des Dienstverhältnisses ihrer Beamten zu regeln. Die Grundregeln dürften jedoch ebensowenig verletzt werden wie die einheitliche Personalpolitik des Bundes.
Berner Tagwacht, 14.10.1996.
Berner Tagwacht > SBB. Loehne. Verfassung. TW, 1996-10-14.
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11.10.1996 Nidau
Berner Tagwacht
Gemeinderat
Personen
SP Nidau
Stadtrat
Peter Rolli
Austritte
Volltext

Nidauer SP. Spaltung. Aderlass Der rechte Flügel der SP Nidau spaltet sich von der Mutterpartei ab und gründet eine eigene Gruppierung, die „Vereinigung Pro Nidau“ (VPN). Vier von elf Nidauer SP-Stadträten und einer der sozialdemokratischen Gemeinderäte gehören zu den ÜberläuferInnen. Der frischgebackene Präsident der Nidauer SP, Peter Rolli, erst seit zehn Tagen im Amt, bestätigte gestern einen Bericht des „Bieler Tagblatts“. „Erst heute habe ich einige der Austrittsschreiben erhalten“, erklärte der überraschte Rolli gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Er wolle nun mit einigen der Beteiligten noch Gespräche führen. Von einer dramatischen Schwächung der SP im Stadtparlament des Grafenstädtchens bei Biel mag der Parteipräsident indes nicht sprechen. Zwar schrumpft seine Fraktion von elf auf sieben Mitglieder, doch sei die SP im freisinnig dominierten 30köpfigen Stadtrat ohnehin in der Minderheit gewesen. (...).

Berner Tagwacht. Freitag, 11.10.1996.
SP Nidau > Austritte. 11.10.1996.doc.

SP Nidau. Austritte. 11.10.1996.pdf

28.09.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Personen
Wirtschaft
Richard Müller
Produktion
Rezession
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Die Schweiz steht an der Spitze der Arbeitsproduktivität. Mit Lohnschub gegen Rezession. Die Schweizer Wirtschaft lahmt. Vom vielgepriesenen Aufschwung ist keine Rede mehr, eine neue Rezession ist aufgezogen. Gemäss letzten Prognosen wird das Bruttoinlandprodukt im laufenden Jahr im Vergleich zu 1995 um ein halbes Prozent sinken. Der Kuchen ist demnach etwas kleiner geworden. Aufgrund der Nachrichten aus der Wirtschaft hat in jüngster Zeit die Zahl der Beschäftigten in unserem Land erneut abgenommen und dürfte noch weiter abnehmen. Die Arbeitslosenstatistik gibt darüber nur tendenziell Auskunft. Die Auswirkungen der Fusion der beiden Chemiekonzerne Ciba und Sandoz, die Folgen der Umstrukturierungen bei den Grossbanken und der zunehmenden Exportschwierigkeiten der Maschinenindustrie lassen sich arbeitsplatzmässig noch nicht beziffern. Eines hingegen ist für 1996 bereits abzuschätzen: Der Rückgang der Beschäftigten wird prozentual grösser sein als der Rückgang des Bruttoinlandprodukts. Daraus folgert, dass die Produktivität, die Wirtschaftsleistung pro Arbeitsstunde erneut deutlich zugenommen haben wird. In der Zeit, als die Sozialpartnerschaft auch bei Arbeitgebern etwas mehr als eine Phrase war, wurden im Rahmen von Lohnverhandlungen oder Verhandlungen über die Erneuerung von Gesamtarbeitsverträgen die feststellbaren Produktivitätsgewinne mehr oder weniger redlich zwischen Arbeit und Kapital verteilt. (…). Richard Müller.
Berner Tagwacht, 28.9.1996.
Personen > Mueller Richard. Rezession. TW, 1996-09-28.
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