Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 207

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13.12.2019 Schweiz
Personen
SBB
SEV Schweiz
Patricia D Incau
Direktion
SBB
Volltext
Neuer SBB-Chef. Juhu, ein Bähnler. Wechsel an der SBB-Spitze: Auf Manager Andreas Meyer folgt der Bähnler Vincent Ducrot. Jetzt ist es raus: Vincent Ducrot (57) wird der neue Mann an der SBB-Spitze. Anfang April wird er den Posten vom bisherigen CEO Andreas Meyer (58) übernehmen. Und damit: viele Baustellen, Denn die Bilanz nach Meyers Manager-Ära (sein aktuelles Jahressalär: 987‘442 Franken) ist desaströs: Der Personalbestand wurde zusammengestrichen, die Fahrpreise nach oben geschraubt, die Infrastruktur bescheiden unterhalten. Und mit dem Zug reibungslos von A nach B kommen: das ist für Pendlerinnen und Pendler immer öfter eher Glückssache. Ducrot solls nun also richten. Immerhin: Service public ist für ihn kein Fremdwort. Schliesslich war er in den letzten acht Jahren Chef der freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF. Und schon vorher arbeitete der Elektroingenieur bei den SBB: 1993 fing er dort in der Informatik an, machte steil Karriere und verliess den Betrieb 2011 als Leiter des Fernverkehrs. Allerdings war Ducrot auch der Mann, der den SBB den „FV-Dosto“-Zug von Bombardier eingebrockt hat. Der Kauf wurde noch unter seiner Leitung vorbereitet - als grösste Flottenbeschaffung in der Schweizer Bahngeschichte. Der Doppelstöcker ist inzwischen als „Pannenzug“ berüchtigt. Vertrauen verloren. (…).
Patricia D’Incau.
Work online, 13.12.2019.
Personen > D’Incau Partricia. SBB. Direktiion. Work online, 2019-12-13.
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09.12.2019 Schweiz
SBB
SEV Schweiz

Direktion
SBB
Volltext
Vincent Ducrot an der SBB-Spitze. Für den SEV geht diese Wahl. Die Ernennung des derzeitigen Direktors der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF), Vincent Ducrot als Leiter der SBB ist nach Ansicht der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) ein Schritt in die richtige Richtung. „Mit der Wahl eines Eisenbahners als CEO sendet der Verwaltungsrat ein positives Signal an die Mitarbeitenden“, sagt SEV-Präsident Giorgio Tuti. „Der SEV kennt Herrn Ducrot seit Jahren, da ein GAV den SEV und die TPF verbindet. Die Beziehungen sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Das geht schon auf die Zeit zurück, als Vincent Ducrot bei der SBB tätig war.“ Mit der Wahl des Eisenbahners Vincent Ducrot als CEO sendet der SBB-Verwaltungsrat ein positives Signal an die Mitarbeitenden. „Herr Ducrot wird jedoch keine leichte Aufgabe haben, da es bei der SBB derzeit viele Probleme gib“, sagt Barbara Spalinger, Vizepräsidentin des SEV und zuständig für SBB-Angelegenheiten. „Für die Mitarbeitenden ist vor allem wichtig, dass sich die SBB wieder auf die Qualität und Sicherheit ihrer Dienstleistungen konzentriert und diese zu einem erschwinglichen Preis anbietet.“Für Giorgio Tuti sind die Beziehungen zwischen dem SEV und Vincent Ducrot von gegenseitigem Respekt geprägt: „Das haben wir in der Sozialpartnerschaft gesehen, die uns mit den Freiburgischen Verkehrsbetrieben verbindet. (…).
SEV, Medienmitteilung, 9.12.2019.
SEV > SBB. Direktion. SEV, 2019-12-09.
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01.02.2019 Schweiz
Personen
Post
Work
Katrin Bärtschi
Briefträger
Direktion
Post
Volltext
Die Briefträgerin & McKinsey. Der Post-Verwaltungsrat hat einen neuen Chef gewählt. Nicht den Mann, auf den sich die „NZZ am Sonntag“ bereits kurz nach dem Abgang der Chefin so freute: „Aufräumer Thomas Baur wird schon als künftiger Post-Chef gehandelt.“ Nein, es ist ein gewisser Roberto ¬Cirillo. Ein Mann, dessen Namen die Briefträgerin nie zuvor gehört hatte. Er lebt in London, vorher in Paris. Derzeit leitet er einen britischen Chemieriesen, vorher einen internationalen Spitalkonzern. Bald wird er sich also einen Schweizer Service-public-Betrieb vornehmen. Der „Sonntagsblick“ kommentiert: „Einer, der einmal für die ultrakapitalistische Unternehmensberatungsfirma McKinsey tätig war.“ McKinsey löst im Kopf der Briefträgerin Wortketten aus: „eiserner Besen“, „stählerner Kamm“, „verschlanken“, „sanieren“, „gesundschrumpfen“. Ist da eigentlich jemand krank, fragt sich die Briefträgerin, und wenn ja, wer? Die Briefträgerin fürchtet die Zukunft. Ihr Spielraum, die Arbeit eigenständig zu gestalten, ist in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Die Sortiermaschine in Härkingen gibt viel vor und stiehlt den Zustellerinnen und Zustellern die Büez. Rationalisierungstechniken nehmen dem Arbeitsalltag Lebendigkeit und Farbe. Wie wird es weitergehen? Die Chefwahl des Post-Verwaltungsrates löste nirgendwo grosse Aufregung aus. Und es blieb sonderbar still seither. Auch betriebsintern. Jedenfalls in dem Teil des Betriebs, den die Briefträgerin mitbekommt. Kein Thema im Pausenraum. Die Briefträgerin hat es noch nie verstanden: Die Schlagzeilen zur Post mögen noch so fett sein, wir reden über Sport, (…). Katrin Bärtschi.
Work online, 1.2.2019.
Personen > Baertschi Katrin. Post. Brieftraegerin. Work, 2019-02-01.
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30.11.2018 Schweiz
Personen
Post
Work
Ralph Hug
Direktion
Post
Volltext
Der neue Postchef Roberto Cirillo kommt von französischem Skandalkonzern. Garantiert der Falsche. Ein Hors-sol-Manager aus London wird neuer Postchef. Unter ihm als Generaldirektor kam es im französischen Catering-Konzern Sodexo immer wieder zu Streiks. Hat uns da CVP-Mann Urs Schwaller ein faules Ei gelegt? Der Präsident des Post-Verwaltungsrats zauberte letzte Woche den Tessiner Roberto Cirillo (47) aus dem Hut. Cirillo who? Der Sohn italienischer Einwanderer, der im Tessin aufgewachsen ist, wird ab April 2019 neuer CEO und damit Chef von 60’000 Postangestellten. Er tritt die Nachfolge von Susanne Ruoff an. Sie musste wegen des Postauto-Skandals gehen. Schwaller pries den neuen Unbekannten in einer Medienmitteilung für seine internationalen Erfahrungen im Management. Eine Medienkonferenz hielt Schwaller offenbar nicht für nötig. Also glänzte Cirillo gleich zu Beginn durch Abwesenheit: kein Interview, kein Service public, nichts. Nur ein Foto und eine schöne Phrase: Cirillo wolle „gemeinsam mit den Mitarbeitenden ein Stück Schweizer Identität weiterentwickelt“. Alles für die Aktionäre. Schwaller präsentiert als obersten Postchef also einen Mann, der noch nie mit einem Service-public-Unternehmen zu tun hatte und keinen Fuss im Bundeshaus hat. Da reibt sich sogar die „Handelszeitung“ die Augen: «Entweder ist Cirillo ein unentdecktes Naturtalent. Oder Schwallers Ernennung endet in einem Desaster.» In Frankreich jedenfalls kam es unter Cirillos Führung immer wieder zu Streikaktionen. Cirillo war dort von 2007 bis 2014 bei Sodexo beschäftigt, ab 2009 als Generaldirektor für Frankreich. Sodexo ist ein (…). Ralph Hug.
Work online, 30.11.2018
Personen > Hug Ralph. Post. Direktion. Work online, 2018-11-30.
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22.11.2018 Schweiz
Post
Syndicom

Direktion
Post
Volltext
Service public entwickeln – mit den Angestellten. Ab April 2019 soll Roberto Cirillo den gelben Riesen in die Zukunft führen. Als Konzernleiter der Post übernimmt er einen verantwortungsvollen Posten. Syndicom hofft, dass er den bisher offen geführten Austausch zwischen den Sozialpartnern weiterführt und ausbaut. Ohne Erfahrung im Service Public muss er zudem rasch ein Verständnis für den Grundversorgungsauftrag entwickeln. Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Post AG hat Roberto Cirillo als neuen Konzernleiter gewählt. Auf ihn warten grosse Herausforderungen – der Konzern hat in den vergangenen Monaten verschiedentlich ungeschickt agiert. Der Subventionsskandal bei PostAuto war der eine Fauxpas zu viel, den seine Vorgängerin Susanne Rouff ins Straucheln brachte. Auch die Konflikte mit dem Personal nahmen immer grössere Dimensionen an. Nun muss der Tessiner Roberto Cirillo es besser machen: Syndicom ist gespannt, wie er mit den Mitarbeitenden zusammenarbeiten wird. Er muss offen auf sie zugehen, sie einbeziehen und mit ihnen gemeinsam die Zukunft der Post gestalten. Die Angestellten der Post sind und bleiben die Aushängeschilder: Sie erbringen die Dienstleistungen und sollen dafür honoriert werden. Syndicom hofft auf eine offene Sozialpartnerschaft und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Service-Public-Auftrag hat Priorität. Die Post bewegt sich in der Logistikbranche in einem Marktumfeld, das sich im Wandel befindet. Darin muss sich die Post als Akteurin behaupten. Als Service-Public-Unternehmen hat die Post aber primär Dienst an der Bevölkerung zu leisten. (…).
Syndicom, 22.11.2018.
Syndicom > Post. Direktion. Syndicom, 2018-11-22.
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01.11.2018 Schweiz
Post
Syndicom

Autobusbetriebe
Direktion
Interview
Volltext
Drei Fragen an Christian Plüss, den neuen CEO von PostAuto AG. Syndicom: Sie betonen in ihrer Antrittsrede vor den Medien, dass für sie vertrauensbildende Massnahmen für die Mitarbeitenden höchste Priorität geniessen – was planen sie genau? Christian Plüss: In der kommenden Woche machen wir mit der Geschäftsleitung eine Tour de Suisse. Wir besuchen alle Regionen von PostAuto. Die Mitarbeitenden sind zum Gespräch eingeladen, ja gar aufgefordert. Das Vertrauen in die Marke PostAuto und in die Führung von PostAuto wiederherstellen, betrachte ich als meine erste grosse Aufgabe. Zuerst werden wir – das neue Management und ich – uns persönlich in den Regionen und somit beim Personal vorstellen. Anschliessend sind wir offen für einen Dialog mit den Mitarbeitenden. Syndicom: Was erwarten Sie vom Personal? Christian Plüss: Ich bin sehr gespannt, was uns das Personal vortragen wird. Ich vertraue auf die Offenheit der Mitarbeitenden. Sie sollen mir ihre Anliegen mitteilen. Ich will wissen: was läuft gut, was weniger, wo braucht es Veränderung. Meine Erfahrung ist: Wenn man zuhört und vor allem zuhören will, dann hört man sehr viel. Syndicom: Es liegen Forderungen des Fahrpersonals aus der Vergangenheit auf dem Tisch. Dabei geht es um die Rückzahlung von Zulagen und Spesen. Herr Baur hatte versichert, diesen Sachverhalt aufzuarbeiten. Können sie dem Personal garantieren, dass dieses Versprechen eingelöst werden? Christian Plüss: Ich kann nichts versprechen, ohne dass ich den Sachverhalt und die (…).
Syndicom, Medienmitteilung, 1.11.2018.
Syndicom > Postautobetriebe, Direktion. Interview. Syndicom 2018-11-01.
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11.06.2018 Schweiz
Post
Syndicom

Direktion
Postautobetriebe
Volltext
Ruoff geht – Probleme bleiben. Der Rücktritt von Post-CEO Susanne Ruoff war absehbar. Ihr Abgang mag den Druck auf die Post kurzfristig mindern, löst aber keines der Probleme. Es braucht jetzt von der Politik klare Signale an die Postführung, dass das erste Ziel des Postkonzerns ein umfassender Service public und nicht die Gewinnmaximierung ist. Dafür braucht es Stabilität sowie eine einheitliche Strategie und Führung für einen Postkonzern, der näher zusammenrückt statt in Einzelteile zerfällt. Keines der Probleme gelöst. Innerhalb des Postkonzerns stellen sich unabhängig vom PostAuto-Skandal grosse Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem eine erfolgsversprechende Strategie als Reaktion auf das veränderte Kundenverhalten und der Aufbau neuer Geschäftsfelder, um die Gewinnerosion bei PostFinance aufzufangen. Um diese Herausforderungen im Sinne der Eidgenossenschaft zu meistern und die Bereitstellung eines umfassenden und qualitativ hochstehenden Service public im Bereich der Post- und Finanzdienstleistungen zu garantieren, muss der Konzern näher zusammenrücken. Die Erfahrungen der letzten Jahr haben gezeigt: Auslagerungen und Abspaltungen sind der falsche Weg. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass rasch eine neue Führung eingesetzt wird. Wie alle Anspruchsgruppen hat auch die Belegschaft ein Interesse daran, dass möglichst schnell wieder Stabilität einkehrt und die bleibenden Missstände rasch und konstruktiv angegangen werden. Digitalisierungsstrategie muss (…).
Syndicom, Medienmitteiluing, 11.6.2018.
Syndicom > Postautobetriebe. Direktion. Syndicom, 2018-06-11.
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20.03.2018 Schweiz
SBB
SEV Schweiz

Direktion
Volltext
Andreas Meyer kann nicht lesen! Ein bisschen Sorgen um die Gesundheit des CEO SBB muss man sich machen: Sagte er doch heute am Radio SRF, ihm werde schwindlig ab den Forderungen der Gewerkschaften. Die Forderungen zählte er dann auf: Die 35-Stunden-Woche. Lohnerhöhungen von 30%. Man muss schon ziemlich erschöpft sein, um unsere Forderungen so zu lesen. Zur Erinnerung hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die wir wollen: Schnellerer Aufstieg beim Lohn, vor allem für Junge. Gesundheitsschutz im Zusammenhang mit neuen digitalen Arbeitsformen. Keine Aufhebung der Lohngarantien. Kündigungsschutz nicht verhandelbar. Bessere Work-Life-Balance. Es ist wirklich Zeit, dass Andreas Meyer eine Auszeit nimmt. Er wolle sich weiterbilden, sagte er. Das können wir nur unterstützen. Unser Video zeigt, woher Meyers Ideen kommen. Schön daran: Er liest unsere Zeitung. Traurig: Er kann nicht lesen.
SEV, 20.3.2018.
SEV > SBB. Direktion. SEV, 2018-03-20.
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08.02.2018 Schweiz
Personen
SDA Schweizerische Depeschenagentur
WOZ
Bettina Dyttrich
Direktion
Sda
Volltext
Schweizerische Depeschenagentur. „SDA steht für uns all“. 1985, als Student, begann der Walliser Pierre Berclaz für die SDA zu arbeiten. Heute ist er immer noch dabei - doch die Geschäftsleitung will ihn und fast alle älteren Mitarbeitenden entlassen. Porträt eines engagierten Journalisten im Hintergrund. Er habe den Aktivismus nicht in den Genen, sagt Pierre Berclaz. Er ist keiner, der in seiner Jugend auf die Strasse ging. Und er hätte nie gedacht, dass er mit fast sechzig Jahren plötzlich im Streik stünde - im ersten Schweizer JournalistInnenstreik seit Jahren. Am Dienstag letzter Woche hat die Redaktion der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) ihre Arbeit niedergelegt. Denn die Geschäftsleitung der als Aktiengesellschaft organisierten Agentur will 36 der 150 Redaktionsvollzeitstellen abbauen. „Uns wurde gesagt, dass alle Frauen über 60 und Männer über 61 entlassen werden“, sagt Berclaz (siehe WOZ Nr. 4/18). Er ist einer davon. Abgesehen von einem kurzen Unterbruch hat der Wa1liser sein ganzes Arbeitsleben bei der Depeschenagentur verbracht: seit er 1985 als Geografiestudent an der Universität Zürich am Schwarzen Brett eine Stellenanzeige entdeckte. Gesucht war eine Person französischer Muttersprache mit guten Deutschkenntnissen und Grundwissen über Wirtschaft. Perfekt für Berclaz, der eine Wirtschaftsmatur gemacht und ein Jahr in München gelebt hatte. Dass es die SDA war, die eine Aushilfe suchte, erfuhr er erst am Telefon. Der neue Job gefiel ihm gut. Nach eineinhalb Jahren bekam er eine (…). Bettina Dyttrich.
WOZ, 8.2.2018.
Personen > Dyttrich Bettina. sda. Redaktion. WOZ, 2018-02-08.
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19.01.2018 Schweiz
Nationalbank
Personen
Work
Marie-Josée Kuhn
Direktion
Nationalbank
Volltext
Die Wende. Vor drei Jahren war er ein einsamer Rufer in der Wüste des ökonomischen Unverstandes: SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Niemand mochte damals so richtig in seine Kritik an der Nationalbank einstimmen. Lampart warnte und warnte und warnte. Bereits einen Monat nach der plötzlichen Aufhebung des Frankenmindestkurses erklärte er im Work: „Mit dem Mindestkurs waren die Arbeitnehmenden sicher. Ohne Untergrenze kommen sie unter Druck.“ Und so kam es: Ohne Frankenschock hätte die Schweiz heute 100’000 Arbeitsplätze mehr. Das schätzt der St. Galler Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger und fordert einen neuen Mindestkurs. Es stand im Work. Jaeger kritisiert aufgrund von Untersuchungen der Uni St. Gallen die falsche Geldpolitik von Nationalbank-Chef Thomas Jordan. Und nicht nur er. SNB-Kritiker Lampart bekommt Recht. Selbst Jordans oberster Chef, Bundesrat Johann Schneider-Ammann findet, ein fairer Frankenkurs läge „klar über 1.20 Franken“. Zwar hat der Volkswirtschaftsminister nie etwas gegen den überbewerteten Franken getan. Doch seine Kritik an Jordans Kurs ist massiv, wenn auch indirekt. Nach drei Jahren Lohndruck, Arbeitsplatzabbau, und Einkaufstourismus bekommt Lampart, bekommen die Gewerkschaften, Recht. Die Aufhebung des Mindestkurses war ein Riesenfehler und verheerend für die Schweiz. Im grossen Work-Interview (Seite 3) über den Aufschwung gibt Daniel Lampart sich zwar bescheiden, aber der politische Umschwung ist ein, auch sein Erfolg! Krawatte. (…). Marie-Josée Kuhn.
Work online, 19.1.2018.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Nationalbank. Wolk online, 2018-01-19.
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13.11.2017 Deutschland
Deutsche Bank
Junge Welt

DB Deutsche Bahn
Direktion
Volltext
Neuer Bahn-Vorstand bereit. Spitzenposten benannt: Ein Banker ohne technisches Vorwissen, ein Telekom-Manager mit Privatisierungserfahrung und eine Professorin für Digitalisierung. Nach monatelanger Führungskrise an der Spitze der Deutschen Bahn AG (DB) hat der Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns am Freitag drei neue Spitzenmanager benannt. Brisanteste Personalie ist dabei offensichtlich die Benennung des Bankers Alexander Doll zum neuen Konzernvorstand für Güterverkehr und Logistik. Doll ist nach eigenen Angaben seit 2013 Vorstandschef beim BRD-Ableger der grossen britischen Barclays Bank. Wie immer mehr Bahn-Manager hat auch Doll keinen eigenen technischen Hintergrund und auch keine Berufserfahrung im Schienenverkehr. Das Eisenbahnwesen kennt er vor allem aus der Sicht eines Bankers. „Im Rahmen seiner mehr als 20jährigen Tätigkeit hat er zahlreiche nationale und internationale Transaktionen im Transport- und Logistikgeschäft verantwortet und konnte sich dadurch weitreichende Branchenkenntnisse aneignen“, heisst es in einer offiziellen DB-Verlautbarung. In dieser Zeit habe er „auch die Deutsche Bahn bei mehreren Projekten beraten sowie andere international führende Unternehmen aus der Branche begleitet“, so der Text. Dadurch seien ihm „die aktuellen Trends und Herausforderungen in der Transport- und Logistikindustrie bestens vertraut“. Offensichtlich ging es bei diesen Transaktionen und Projekten nicht etwa um eine Stärkung des umweltfreundlichen Schienenverkehrs, sondern (…).
Junge Welt, 13.11.2017.
Junge Welt > Deutsche Bahn. Direktion. Junge Welt, 2017-11-13.
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16.06.2017 Bern
Inselspital
Personen
Work
Christian Egg
Direktion
Inselspital
Petition
Volltext
In der neuen Leitung des Berner Inselspitals wollen Ärzte und Manager unter sich bleiben. Keine Insel der Seligen. Ein Schlag ins Gesicht der 4500 Pflegenden am Berner Inselspital: In der neuen Leitung sind sie künftig nicht mehr erwünscht. Wir schreiben das Jahr 2017 - und der Verwaltungsrat der Insel-Gruppe fällt einen Entscheid wie aus dem vergangenen Jahrhundert. Ab dem 1. Juli soll eine neue „Konzernleitung“ über die Geschicke der Insel-Gruppe (siehe unten) entscheiden, fünf Männer und keine Vertretung der Pflege. Anita Ringeisen, Leiterin der Kinder-Ergotherapie am Berner Inselspital, sagt: „Das ist ein Rückschritt in längst vergangene Zeiten“. Da hätten die Pflege und andere nichtärztliche Berufe an immer mehr Spitälern erreicht, dass sie bei wichtigen Entscheiden mitreden dürfen – „und jetzt das“. Ein Arzt als Vertretung. In der aktuellen Geschäftsleitung, die derzeit noch für alle sechs Spitäler der Insel-Gruppe verantwortlich ist, sitzt der Pflegedirektor mit am Tisch, zusammen mit Ärzten und Managern. In der neuen Konzernleitung soll jetzt der „Chief Medical Officer“, ein Arzt, die Anliegen von Medizin und Pflege vertreten, so das Inselspital. Für die rund 4500 Pflegenden, Physio- und anderen Therapeuten im Betrieb ein Schlag ins Gesicht. Ergotherapeutin Ringeisen: „Das ist, wie wenn man den Frauen sagt, ihr könnt jetzt nicht mehr abstimmen, die Männer machen das gleich für alle.“ Auch aus fachlicher Sicht bezeichnet die 51jährige den Plan als „unverständlich“: Die Pflege und die anderen Therapien seien meist „näher dran“ an (…). Christian Egg.
Work, 16.6.2017.
Personen > Egg Christian. Inselspital. Petition. Direktion. Work, 2017-06-16.
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15.06.2017 Deutschland
USA
Junge Welt
Uber

Direktion
Uber
Volltext
Testosteron-Manager des Tages: Uber-Chefs. Onlineplattformen, wie der Fahrdienstvermittler Uber, dienen als Kapitalsammelstelle. Übernahmen sind das Ziel. Investoren bewerten den Konzern mit 70 Milliarden US-Dollar. Die Wachstumsstrategie von Uber-Boss Travis Kalanick gilt als besonders rücksichtslos, im Betrieb herrsche ein aggressives Klima. Eine ehemalige Mitarbeiterin hatte im Januar berichtet, sie sei sexuell belästigt worden. Ihre Beschwerde blieb folgenlos. Der Beschuldigte, ihr damaliger Vorgesetzter, sei ein „Leistungsträger“. Diskriminierungen wegen der Hautfarbe und Mobbing im Unternehmen seien keine Einzelfälle. Der frühere Justizminister Eric Holder sollte die Vorgänge untersuchen. 20 Mitarbeiter wurden bisher entlassen, 31 wurden in „Schulungen“ geschickt, sieben erhielten „eine letzte Warnung“. Am Dienstag war dann Betriebsversammlung in San Francisco. Thema: Verbesserung der Unternehmenskultur. Verwaltungsratsmitglied Arianna Huffington plädierte für mehr Frauen in dem Gremium: „Es gibt viele Zahlen, die zeigen, wenn es eine Frau im Vorstand gibt, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass auch noch eine zweite Frau einzieht“, sagte sie. Uber-Direktor David Bonderman reagierte mit einer Salve purem Testosterons: „Tatsächlich zeigt es, dass dann sehr viel mehr Gerede wahrscheinlicher ist.“ Sagte er, als sei so ein Stammtischspruch das Normalste auf der Welt. Kurz danach leistete er per E-Mail bei den Mitarbeitern Abbitte und nannte seine Äusserungen „nachlässig, unangemessen und (...). Simon Zeise.
Junge Welt, 15.6.2017.
Junge Welt > Uber. Direktion. Junge Welt, 2017-06-15.
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12.05.2017 Deutschland
Neues Deutschland
VW

Direktion
Volltext
VW
Staatsanwalt ermittelt wegen Untreueverdachts bei VW. Braunschweiger Justizbehörden haben mehrere Manager wegen Zahlungen an Betriebsräte im Visier. Wegen möglicher Untreue von Managern bei Zahlungen an Betriebsräte von Volkswagen hat die Braunschweiger Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Die Behörde teilte am Freitag mit, entsprechende Schritte eingeleitet zu haben. Es gebe „aktuell ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit der Aufwandsentschädigung für Betriebsratstätigkeit“, berichtete eine Sprecherin. Zuvor hatte die „Braunschweiger Zeitung“ darüber berichtet. Zum genauen Kreis der Beschuldigten wollte die Staatsanwaltschaft wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben machen. Nach Informationen der Zeitung soll es eine Anzeige gegeben haben, die den Fall ins Rollen brachte. Es soll bei den Vorwürfen unter anderem um mutmasslich zu hohe Bezüge für Betriebsratschef Bernd Osterloh gehen. Aus dem VW-Betriebsrat hiess es, man sei über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert - halte das Vorgehen des Konzerns aber für rechtens: „Wir sind fest davon überzeugt, dass die bei Volkswagen geltenden Regelungen dem Betriebsverfassungsgesetz entsprechen und dass auch die Eingruppierung unseres Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh durch das Unternehmen korrekt erfolgt ist.“ Man werde gegenüber den Ermittlern erklären können, sich an die Regeln gehalten zu haben. (…).
Neues Deutschland, 12.5.2017.
Neues Deutschland > VW. Betriebsverfassung. Neues Deutschland, 2017-05-12.
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31.01.2017 Deutschland
DB Deutsche Bahn
Junge Welt

DB Deutsche Bahn
Direktion
Volltext
Bahn frei für Pofalla? Abgang statt Vertragsverlängerung: Bahn-Chef Grube verlässt Staatskonzern. Rüdiger Grube hat den Job als Vorstandschef der Deutschen Bahn AG hingeworfen. Der frühere Daimler-Manager beendete am Montag seine Tätigkeit für das Unternehmen. Jetzt soll Finanzchef Richard Lutz den Konzern vorübergehend führen, ein Nachfolger soll „zeitnah“ gefunden werden, wie die Bahn am Montag mitteilte. Anscheinend hat der Aufsichtsrat diesen Schritt des seit Mai 2009 amtierenden Konzernchefs zumindest billigend in Kauf genommen, denn ursprünglich stand eine Vertragsverlängerung im Terminkalender der Medienvertreter. Bei den Beratungen des Kontrollgremiums hat es dann Agenturberichten zufolge Differenzen zu den Modalitäten der geplanten Verlängerung. Grubes Vertrag lief noch bis Dezember. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, warf Grube den Kontrolleuren vor, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Dem Topmanager sei in der Sitzungsvorlage noch eine Vertragsverlängerung um drei Jahre bis Ende 2020 zugesichert worden. Der Vorstandschef habe dafür auf eine Gehaltserhöhung und auf eine Abfindung im Falle eines vorzeitigen Abgangs verzichtet. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sprach anschliessend von „wenig Einigungsbereitschaft auf beiden Seiten“. „Das ist in der Tat eine so nicht zu erwartende Wendung“, kommentierte der CSU-Politiker in München. (…).
Junge Welt, 31.1.2017.
Junge Welt > Deutsche Bahn. Direktion. Junge Welt, 2017-01-31.
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07.10.2016 Schweiz
Personen
SBB
Work
Oliver Fahrni
Direktion
SBB
Volltext
SBB-Chef Andreas Meyer verschreibt Rosskur. Der Manager mit dem Gleisanschluss. 1400 Stellen weniger, Lohnsenkung, Sozialabbau: Der brutale Sparplan der SBB richtet sich gegen das eigene Personal. „Hier parkiert ein Bonze“, verkündete der Karton, den ein Juso am 2. Oktober neben einen 400 PS starken Maserati hielt. Der gehört Monika Ribar, der Verwaltungsratspräsidentin der SBB. Für sie hat man einen öffentlichen Parkplatz privatisiert, damit sie den kurzen Weg von zu Hause an den Bahnhof von Rüschlikon, der Zürcher Steuerdumping-Gemeinde, nicht im öffentlichen Verkehr hinter sich bringen muss. Pech nur, dass der „Blick“ die Sache enthüllte, kurz nachdem SBB-Chef Andreas Meyer die Vernichtung von 1400 Arbeitsplätzen angekündigt hatte: Privilegien für die Chefs, Abbau für die Arbeitenden, schrieben die Juso: „Eine bodenlose Frechheit.“ Meyers Lächeln. Bahnchef Meyer (55) wird auch diese Affäre weglächeln. So wie er die Affäre um den eigenen Millionenlohn weglächelt. Meyer lächelt viel und sehr. Vor allem, wenn er sich anstrengt. Eigentlich strengt er sich immer an. Er sagt tapfere Sätze wie: „Ich mache diesen Job nicht, um keinen Gegenwind zu spüren.“ Oder: „Ich bin richtig gut im Saft.“ Meyer wirkt oft, als fürchte er, seiner eigenen Ambition nicht zu genügen. Sie ist turmhoch. Dass Meyer, der SBB-Chef, seine Zweifel durchscheinen lässt, versucht Meyer, der Jurist, schon eine ganze Karriere lang abzutrainieren, zuletzt bei der Deutschen Bahn. Dann redet er jeweils besonders schneidig. Etwa: „Wir sind kein Sozialwerk mit Gleisanschluss“ (2014). Oder jetzt, nach der Bekanntgabe des brutalen (…). Oliver Fahrni. Work, 7.10.2016.
Personen > Fahrni Oliver. SBB. Direktion. Work, 2016-10-07.
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14.01.2016 Schweiz
Nationalbank
Unia Schweiz

Direktion
Nationalbank
Rücktritte
Volltext
Ein Jahr verfehlte Politik ist genug: Unia fordert Rücktritt des Nationalbank-Direktoriums. Am 15. Januar jährt sich der Entscheid des Nationalbank-Direktoriums, die Frankenbindung an den Euro aufzugeben. Der unverständliche Entscheid hat die Konjunktur abgewürgt und bereits über 10‘000 Arbeitsplätze vernichtet. Da das SNB-Direktorium offenbar nicht bereit ist, seinen Auftrag zu erfüllen, muss es die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Am Freitag ist es ein Jahr her, seit das Direktorium der Nationalbank den Franken-Mindestkurs gegenüber dem Euro aufhob, und noch immer zeigt sich Nationalbank-Präsident Thomas Jordan uneinsichtig. Dabei ist der Schaden für die Realwirtschaft offensichtlich: Der überbewertete Franken verteuert nach wie vor die Schweizer Produkte und Dienstleistungen. Statt einem kurzen Überschiessen des Euro-Franken-Kurses, wie vom Nationalbank-Präsident erhofft, und einem Einpendeln bei 1.10 hat sich der Franken-Euro-Kurs im Durchschnitt des letzten Jahres weit unter diesem Wert, nämlich bei 1.06 bewegt. Dabei wäre auch ein Wechselkurs von 1.10 noch viel zu tief. Statt wie prognostiziert um 1,9 % (KOF) wuchs die Schweizer Wirtschaft 2015 bloss um die Hälfte (0,7%, KOF). Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie erlitt bis November einen Einbruch ihrer Exporte um happige 6,4%. Der Tourismus zählte 13 Prozent weniger Gäste aus der EU. (…).
Unia Schweiz, 14.1.2016.
Unia Schweiz > Nationalbank. Direktion. Unia Schweiz, 2016-01-14.
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19.11.2015 Schweiz
Nationalbank
Personen
Work
Ralph Hug
Direktion
Interview
Nationalbank
Volltext
„Die SNB führt sich auf wie der Vatikan“. Die Kritik des Ex-Nationalbank-Beraters Bruno Müller-Schnyder. Interview: Ralph Hug. Work: Bruno Müller-Schnyder, Sie werfen der Nationalbank vor, sie verweigere sich jeglicher Diskussion. Was macht die SNB falsch? Bruno Müller-Schnyder: Die Aufhebung der Franken-Euro-Grenze war ein kapitaler Fehler. Eine Diskussion darüber findet aber kaum statt. Es ist, wie wenn die SNB die Wahrheit verkünden würde, und alle glauben daran. Niemand stellt sie in Frage. Das erinnert mich an den Vatikan: Was aus Rom kommt, ist richtig, der Papst ist unfehlbar. Warum war die Aufhebung des Mindestkurses ein so grosser Fehler? Wir erleben seit Monaten, dass immer mehr Firmen Stellen abbauen und ganze Abteilungen ins Ausland verlagern. Die Ursache liegt klar im überbewerteten Franken. Er bringt den Firmen Nachteile im Wettbewerb. Der Abbau ist dramatisch und die Deindustrialisierung in vollem Gang. Ohne Kurskorrektur wird sie voranschreiten. Und einmal ausgelagerte Arbeitsplätze kehren nicht mehr zurück. Die Notenbank sagt, man hätte bei einer Beibehaltung des Mindestkurses riskiert, die Kontrolle über die Bilanz zu verlieren. Stimmt das? Nein. Der Franken ist seit 2009 extrem überbewertet. Im Januar 2015 stiegen die Währungsreserven wegen der Interventionen stark an. Um den Mindestkurs zu verteidigen, musste die Bank damals im grossen Stil Euro kaufen. Da bekam das SNB- Direktorium kalte Füsse und hob den Mindestkurs auf. Dieser Anstieg wäre aber kein Problem gewesen. (…). Ralph Hug.
Work online, 19.11.2015.
Personen > Hug Ralph. Nationalbank. Direktion. Interview. Work online, 19.11.2015.
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21.05.2015 Schweiz
Nationalbank
Personen
Work
Marie-Josée Kuhn
Direktion
Nationalbank
Volltext
Kein Wunder. Editorial von Marie-Josée Kuhn, Chefredakteurin Work. Macht die Nationalbank so weiter, könnte uns der Kurs von SNB-Chef Thomas Jordan sehr teuer zu stehen kommen. Work-Redaktor Oliver Fahrni hat gerechnet und kommt zum Schluss: Der Frankenschock könnte uns um bis zu eine Billion ärmer machen. Er setzt dem Werkplatz und den Arbeitenden immer heftiger zu. Und immer deutlicher stellt sich die bange Frage, ob die Schweiz ein Industrieland bleiben könne. Oder nur noch Finanzcasino sein werde. Die Lage ist so ernst, dass jetzt auch der renommierte Währungsökonom Peter Bernholz Jordans Wirken in einem beachtenswerten Interview kritisiert („Sonntagszeitung“, 17. 5.2015). Bernholz warnt: „Wir dürfen auf keinen Fall eine Deindustrialisierung zulassen!“ Wer die reale Wirtschaft vernachlässige, handle aus einer zu engen Perspektive. Genau das ist aber die Perspektive von Notenbankchef Jordan. (…).Marie-Josée Kuhn.
Work online, 21.5.2015.
Personen > Kuhn Marie-Josée. Editorial Work. 2015-05-21.
Ganzer Text
21.05.2015 Schweiz
Nationalbank
Personen
Work
Oliver Fahrni
Direktion
Nationalbank
Volltext
1 Billion: So viel könnte uns Jordans Politik kosten. Stellen weg, Renten in Gefahr, Hotelbetten kalt: Was die Nationalbank tut, ist desaströs. In wenigen Minuten vernichtete Thomas Jordan eine halbe Billion Franken. Mindestens. Der Entscheid des Nationalbankpräsidenten, den Mindestkurs aufzugeben und die Schweizer Währung den Spekulanten auszuliefern, kostete die Pensionskassen sofort 30 Milliarden (das sagt die Beratungsfirma Towers Watson). Der Frankenschock liess an der Börse 135 Milliarden verdampfen (zeigen die Börsenkurse) und die Auslandsvermögen von Schweizer Unternehmen und Privaten um 360 Milliarden schmelzen (sagt Wirtschaftsprofessor und SNB-Bankrat Cédric Tille). Das Vermögen der SNB selbst wurde um 60 Milliarden gekappt. Unterm Strich: 585 Milliarden Franken. Die Liste ist provisorisch. Niemand verbrennt so schnell Geld wie Jordan. Sein Zerstörungswerk verkündete er verkniffen, bieder und wie aus einem Lehrbuch dozierend. Wenn der Hüne aus Biel, der nie etwas anderes war als Notenbanker, die beiden Co-Direktoren Jean-Pierre Danthine und Fritz Zurbrügg vor die Medienleute schiebt, erkennen alle: Der Jordan hat das ganz allein gemacht. Düstere Prognosen. (…). Oliver Fahrni.
Work online, 21.5.2015.
Personen > Fahrni Oliver. Nationalbank. Direktion. Work online, 21.5.2015.
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18.12.2014 Erlenbach BE
Personen
Pro Senectute
Work
Ramona Thommen
Arbeitsbedingungen
Direktion
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Heimleiterin Antener: Eine alte Bekannte. Katharina Antener, die Leiterin des Lindenmatte- Heims, fällt nicht zum ersten Mal negativ auf. Rabiate Methoden, zu viele Wechsel beim Personal, ständiger Druck und Stress: Darüber klagen die Pflegerinnen des Pro-Senectute-Heims Lindenmatte in Erlenbach im Berner Simmental. Mehreren von ihnen kündigte Heimleiterin Katharina Antener, nachdem sie sich für ihre Rechte gewehrt hatten. Es ist nicht das erste Mal, dass Antener negativ auffällt. Ihre Qualitäten als Heimleiterin waren bereits 2003 Gegenstand einer Untersuchung. Damals leitete sie gemeinsam mit Sozialvorsteher Andreas Marfurt gleich zwei Altersheime in Ebikon LU. Der Luzerner Untersuchungsbericht gab Antener schlechte Noten: Fehlende oder veraltete Kontrollinstrumente, schlechte Planung, ungenügende Kommunikation und Information sowie Fehlbesetzungen beim Personal und fehlende oder nicht mehr aktuelle Stellenbeschreibungen, schrieb damals die „Neue Luzerner Zeitung“. Der Mitverantwortliche Marfurt verlor wegen des Berichts sein Ressort, Antener blieb im Amt. Obschon der Bericht aufzeigte, dass sie „für einen Teil der entstandenen Führungsprobleme verantwortlich“ war. Klima der Angst. (…). Ramona Thommen.
Work online, 18.12.2014.
Personen > Thommen Ramona. Pro Senectute Erlenbach. Direktion. Work 18.12.2014.
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21.08.2014 Zürich
Personen
Sozialarchiv
WOZ
Nina Laky
Anita Ulrich
Demission
Direktion
Interview
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Durch den Monat mit Anita Ulrich (Teil 3). „Behalten Sie gern den Überblick?“ Seit 1988 arbeitete Anita Ulrich (64) im Schweizerischen Sozialarchiv in Zürich. Als Leiterin prägte Sie das Bild des Archivs nachhaltig und führte viele verschollene Sammlungen im Archiv zusammen. WOZ: Frau Ulrich, das Sozialarchiv betreibt mit der Auswahl und Ordnung der Archive auch Geschichtsschreibung. Wie gingen Sie als Historikerin vor? Anita Ulrich: Archive werden gerne als Orte des Gedächtnisses und der Erinnerung bezeichnet. Es gibt auch das gegenläufige Bild: Archive, die das Vergessen in den Vordergrund rücken. Archive können nicht alles aufbewahren, was geschrieben und dokumentiert wird. Sie müssen selektionieren, die historisch und rechtlich relevanten Akten aufbewahren und die belanglosen ausscheiden. Sie greifen damit in die Bildung des historischen Gedächtnisses ein und beeinflussen die Erkenntnismöglichkeiten der Geschichtswissenschaft. Wir haben beispielsweise alle Gewerkschaftsarchive der Schweiz, und zwar komplett. (…). Nina Laky.
WOZ, 21.8.2014.
Sozialarchiv > Direktion Sozialarchiv. Demission Anita Ulrich. WOZ, 21.8.2014.
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21.08.2014 Zürich
Personen
Sozialarchiv
WOZ
Nina Laky
Anita Ulrich
Demission
Direktion
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Durch den Monat mit Anita Ulrich (Teil 3). „Behalten Sie gern den Überblick?“ Seit 1988 arbeitete Anita Ulrich (64) im Schweizerischen Sozialarchiv in Zürich. Als Leiterin prägte Sie das Bild des Archivs nachhaltig und führte viele verschollene Sammlungen im Archiv zusammen. WOZ: Frau Ulrich, das Sozialarchiv betreibt mit der Auswahl und Ordnung der Archive auch Geschichtsschreibung. Wie gingen Sie als Historikerin vor? Anita Ulrich: Archive werden gerne als Orte des Gedächtnisses und der Erinnerung bezeichnet. Es gibt auch das gegenläufige Bild: Archive, die das Vergessen in den Vordergrund rücken. Archive können nicht alles aufbewahren, was geschrieben und dokumentiert wird. Sie müssen selektionieren, die historisch und rechtlich relevanten Akten aufbewahren und die belanglosen ausscheiden. Sie greifen damit in die Bildung des historischen Gedächtnisses ein und beeinflussen die Erkenntnismöglichkeiten der Geschichtswissenschaft. Wir haben beispielsweise alle Gewerkschaftsarchive der Schweiz, und zwar komplett. (…). Nina Laky.
WOZ, 21.8.2014.
Sozialarchiv > Direktion Sozialarchiv. Demission Anita Ulrich. WOZ, 21.8.2014.
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14.08.2014 Zürich
Personen
Sozialarchiv
WOZ
Nina Laky
Anita Ulrich
Demission
Direktion
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Durch den Monat mit Anita Ulrich (Teil 2). „Welche sozialen Bewegungen kommen künftig auf uns zu?“ Nach 26 Jahren verlässt Anita Ulrich (64) das Schweizerische Sozialarchiv. Die Historikerin über ihren Weg von der Primarlehrerin zur Leiterin des einmaligen Archivs für Sozialgeschichte der Schweiz. WOZ: Frau Ulrich, Sie sind seit einem Monat pensioniert. Halten Sie es zu Hause gut aus? Ich habe aufgeräumt und meine Bibliothek neu aufgestellt. Ich bin aber auch viel unterwegs an kulturellen Veranstaltungen oder am Wandern. Dann beantworte ich noch die vielen Briefe, die ich zu meiner Pensionierung erhalten habe. Ich hätte während meiner Zeit im Sozialarchiv nicht zu Hause Ferien machen können, ich wäre immer noch halb bei der Arbeit gewesen. Ich hoffe, es gelingt mir, eine gute Balance zwischen Ruhestand und weiterem Aktivbleiben zu finden. Ich möchte nicht so fortfahren wie zuvor. Ich will mir erst einmal Zeit lassen, bevor ich neue Aufgaben anpacke. Das „dritte Lebensalter“ wird immer wichtiger; ich denke, diese Personengruppe wird sich in Zukunft stärker zu Wort melden. Mit Foto. (…). Nina Laky.
WOZ, 14.8.2014
Sozialarchiv > Direktion Sozialarchiv. Demission Anita Ulrich. WOZ, 14.8.2014.
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07.08.2014 Zürich
Personen
Sozialarchiv
WOZ
Urs Kälin
Nina Laky
Anita Ulrich
Demission
Direktion
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„Was machten denn Trotzki und Lenin bei Ihnen im Archiv?“ Seit 1906 dokumentiert das Schweizerische Sozialarchiv in Zürich die sozialen Bewegungen in der Schweiz. Anita Ulrich (64) verlässt das Archiv nach 26 Jahren und blickt zurück auf die beispiellose Geschichte einer einflussreichen Institution. WOZ: Frau Ulrich, Sie waren über zwei Jahrzehnte Leiterin des Sozialarchivs. Wie ist das Archiv entstanden? Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zum Ersten Weltkrieg wurden in der Schweiz viele Konflikte und Streiks ausgetragen. Die extremen Unruhen, die Repression und die Hilflosigkeit des Staats den sozialen Problemen gegenüber können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Sogar das liberale Lager sagte sich, so könne es in einer Demokratie nicht weitergehen. Gründer des Sozialarchivs war dann 1906 Paul Pflüger, ein Pfarrer und sozialdemokratischer Politiker. Er schloss sich mit Leuten aus der Arbeiterbewegung zusammen. Das Anliegen war simpel: Die aktuellen Auseinandersetzungen sollten unbedingt dokumentiert werden. Damals gingen im Sozialarchiv Russinnen und Russen ein und aus, darunter auch die kommunistischen Vordenker Leo Trotzki und Wladimir Iljitsch Lenin. (…). Nina Laky.
WOZ, 7.8.2014.
Sozialarchiv > Direktion Sozialarchiv. Demission Anita Ulrich. WOZ, 7.8.2014.
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