Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 57

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01.10.1978 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
SABZ
Viktor Moser
Ernst Müller
Arbeiterbildung
Arbeiterschule
Volltext
Ernst Müller, gest. Ernst Müller ist mitten aus seiner unermüdlichen und immensen Tätigkeit gerissen worden; dort, wo das Zentrum seines Wirkens - gleichsam seine zweite Heimat - war. Als mich die traurige Nachricht erreichte, war ich zuerst völlig perplex. Ernst Müller tot - der vitale, im wahrsten Sinne des Wortes jugendliche, der Vollblutgewerkschafter, welcher seinen ganzen Elan in den Dienst unserer Bewegung gestellt hat. Ich konnte es während einiger Zeit kaum fassen. Erst allmählich wurde mir immer deutlicher bewusst, wen wir - die gesamte Gewerkschaftsbewegung - mit ihm verloren haben, oder anders gesagt: wieviel er uns gegeben hat. Ernst Müller war einer der bedeutendsten und profiliertesten Kämpfer für die Schulung der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Bereits 1965, als bei uns die Arbeiterbildung noch kleiner als heute geschrieben wurde, vereinheitlichte er die einzelnen Kurse innerhalb seines Verbandes zu einem systematischen Lehrgang. Bald einmal zeigte sich, wie wichtig dieser Schritt war; gerade im heterogen zusammengesetzten Schweizerischen Eisenbahner-Verband. Seine Kurse waren stets ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis, denn ihm als Leiter war es ein Hauptanliegen, den menschlichen Kontakt unter den verschiedenen Teilnehmern zu fördern. (…). Viktor Moser.
Bildungsarbeit, Nr. 5, 1978.
Personen > Müller Ernst. Arbeiterschule. Bildungsarbeit, Nr. 5, 1978.
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01.01.1976 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Willi Ritschard
Arbeiterbildung
Volltext
Bundesrat Willi Ritschard: „Bildung stärkt das Selbstvertrauen“. In seiner Rede am Basler Gewerkschaftskongress kam Bundesrat Willi Ritschard u.a. auch auf die Arbeiterbildung und ihre Bedeutung zu sprechen. Da er aus eigenem Erleben reden kann, ist sein Geständnis, das Wissen auch heute noch zu brauchen, das er in den Bildungskursen und in der Arbeiterschule erworben hat, kein leeres Lippenbekenntnis. Seine Ermahnung an die Delegierten, die Bildung und Weiterbildung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute ernst zu nehmen, dürfte auch unsere Leser interessieren. Wir drucken daher diesen Ausschnitt aus seiner Rede hier vollinhaltlich ab. Redaktion „Bildungsarbeit.“ „Ich stosse hier- und nicht allein, weil ich Präsident der „Stiftung Arbeiterschule“ geworden bin - auf das Problem der Bildung. In das Zentrum unseres Ringens nach Gemeinschaft und auf der Suche nach dem «Wir-Gefühl» müssen wir ganz offensichtlich viel stärker auch die Bildungsfrage stellen. Ich habe schon meinen Kollegen von der GBH in Lugano gesagt, und ich will es hier wiederholen, dass ich auf weiten Stücken von der gewerkschaftlichen und politischen Bildungsarbeit geformt worden bin. (…). Willi Ritschard.
Bildungsarbeit, Nr. 1, 1976.
Personen > Ritschard Willi. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Nr. 1, 1976.
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01.07.1972 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
SABZ
Bruno Muralt
Arbeiterbildung
Volltext
Arbeiterbildung – heute. Verständnis schaffen für die Probleme unserer heutigen Gesellschaft. Am 3. und 4. Juni fand in Thun die diesjährige Bildungskonferenz der Leiter und Vorstandsmitglieder lokaler Arbeiterbildungsausschüsse statt. Der Tagung war die nicht leicht zu lösende Aufgabe gestellt, zu untersuchen, welche Beiträge die Arbeiterbildung zur besseren Bewältigung der Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben leisten sollte. Es galt also, der Arbeiterbildung zu einem neuen Standort innerhalb der Arbeiterbewegung zu verhelfen. Nach einem in die Probleme einführenden Grundsatzreferat von Bruno Muralt teilen sich die Konferenzteilnehmer in Gruppen auf, um im kleinen Kreis über die verschiedenen den Bildungsausschüssen sich stellenden Probleme und Aufgaben zu diskutieren. Wir lassen nachstehend einen von zwei Teilnehmern verfassten Kurzbericht folgen, in der Meinung, dass die in Thun besprochenen Fragen auch unsere Leser bewegen. Redaktion „Bildungsarbeit“. Referat von Bruno Muralt SABZ. Der Vortrag diente als Grundlage und Erläuterung zu den gestellten Aufgaben, die uns zur Bearbeitung in Gruppen gegeben wurden. Eine Standortbestimmung der Stellung des Arbeiters in Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft ist eine dringende Notwendigkeit, wenn wir die Arbeiter zu neuer Aktivität erwecken wollen. (…).
Irene Hilfiker VPOD. Hans Bopp VHTL
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1972.
Bildungsarbeit > Arbeiterbildung. Kurse. Bildungsarbeit, Juli 1972.
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01.07.1967 SH Kanton
Bildungsarbeit
Gewerkschaftskartell
Personen
Bruno Muralt
Arbeiterbildung
Volltext
Die Zumutung. Vor ein paar Wochen hat das Gewerkschaftskartell Schaffhausen seine ordentliche Generalversammlung durchgeführt. Bemerkenswert war dabei für uns, dass sich die Diskussionen fast ausschliesslich um die gewerkschaftliche Bildungsarbeit drehten. Das ist an sich erfreulich, wenn es auch der „Tatbestand“, der zu dieser Bildungsdebatte geführt hat, weit weniger war. Der Bildungsausschuss des Kartells hatte nämlich festgestellt, sein Aufwand stehe in einem denkbar schlechten Verhältnis zum Ertrag. Weniger kaufmännisch ausgedrückt, heisst das, die Bildungsveranstaltungen, die dem Kartell Geld und den Organisatoren Zeit kosten, waren schlecht besucht. So schlecht offenbar, dass sich die Organisatoren sogar fragten, „ob die Bildungstätigkeit in der bisherigen Art und Weise weitergeführt werden kann“. Es spricht für unsere Schaffhauser Kollegen, dass sie sich mit dieser Feststellung nicht begnügten. Sie suchten nach den Ursachen, die dieses Missverhältnis zu erklären vermöchten. Mit der fast zum Schlagwort gewordenen „Interesselosigkeit“ der heutigen Menschen wollten sie sich nicht begnügen. „Es wäre doch einmal grundsätzlich zu prüfen, was es mit dieser so viel zitierten ‚Interesselosigkeit‘ auf sich hat“, lesen wir in der „Schaffhauser Arbeiterzeitung“, auf deren Bericht wir uns hier stützen. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1967,
Personen > Muralt Bruno. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1967.
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01.07.1963 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Hans Mast
Arbeiterbildung
Volltext
Weiterbildung
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Begleitwort: Der Aufsatz, den wir hier abdrucken, hat Prof. Dr. Hans Mast, Winterthur, geschrieben. Er ist in „Die Frau in Leben und Arbeit“, der Monatszeitschrift der sozialdemokratischen Frauen der Schweiz, erschienen. Uns hat geschienen, es sollten ihn alle lesen, denen die Zukunft der Arbeiterbewegung am Herzen liegt. Er will uns nachdenklich stimmen, aufrütteln. Möge er dieses Ziel erreichen! Redaktion „Bildungsarbeit“. Kritische Stimme zur Bildungsarbeit der Arbeiterbewegung. Wer hungert, denkt nur ans Brot. Das ist Selbsterhaltungstrieb und Notwehr. Und das Brot ist hier wirklich alles, ist das Ziel. Wie aber, wenn das Brot einigermassen gesichert ist, so wie es in unseren Breitengraden für die meisten der Fall sein dürfte? Hat dann eine Bewegung, die für die Interessen der wirtschaftlich Schwachen kämpft, auf einmal keine Ziele mehr? Oder bleibt sie nun auf die Defensive beschränkt, das heisst auf die Sicherung des Erreichten - was ja notwendig zum inneren Absterben führen müsste? (…). Hans Mast.
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1963.
Personen > Mast Hans. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Juli 1963.
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01.09.1960 Schweiz
Bildungsarbeit
Frauen
Personen
Hedy Müller
Arbeiterbildung
Arbeiterschule
Volltext
Was mir die Arbeiterschule bedeutet. „Am 23. Oktober beginnt der diesjährige Lehrgang der ‚Schweizer Arbeiterschule‘“. Als ehemalige Absolventin eines solchen Lehrganges löst diese kurze Notiz im Mitteilungsblatt der SABZ bei mir jeweilen eine Fülle von dankbaren Gedanken und Wünschen aus. Bietet doch die Arbeiterschule uns Berufstätigen eine einzigartige Gelegenheit, unser Wissen zu erweitern, um unsere Aufgaben im Leben ganz allgemein, in der Gewerkschaftsbewegung und am Arbeitsplatz im speziellen richtig zu erkennen und zu lösen. Das, was wir brauchen, um unsern Kolleginnen und Kollegen ein guter, hilfsbereiter Kamerad, unsern Arbeitgebern ein zuverlässiger, sachkundiger und verantwortungsbewusster Arbeitervertreter und in unserer Arbeiterbewegung ein nützliches Glied zu sein, das ver¬mittelt uns die Arbeiterschule. Wohl die meisten unserer Gewerkschafts-kolleginnen und Kollegen sind vom Wunsche beseelt, jedes an seinem Platz ein tüchtiger Mensch und guter Kamerad zu sein. Zum mindesten wird das und noch allerhand dazu vom Vertrauensmann der Gewerkschaft, von den Einzügern, den Mitgliedern der Arbeiterkommission, den Sekretären, kurzum von den Funktionären der Gewerkschaft erwartet. (…). Hedy Müller.
Bildungsarbeit, Heft 5, September 1960.
Personen > Müller Hedy. Arbeiterschule. Bildungsarbeit, September 1960.
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01.09.1960 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Silvio Scholer
Arbeiterbildung
Arbeiterschule
Volltext
Das Erlebnis der Arbeiterschule. Ein kurzer Rückblick. Erwartungsvoll fand ich mich am Sonntagabend im schmucken Ferienheim Rotschuo des Bau- und Holzarbeiterverbandes zum Besuch der Arbeiterschule ein. Gemeinsam mit einer Kollegin und elf Kollegen harrte ich der Dinge, die da kommen sollten. Der erste Abend war dem gegenseitigen Sichkennenlernen und einer Orientierung über das Kursprogramm durch den Kursleiter, Kollege Hans Neumann, gewidmet. Am Montagmorgen begannen wir mit Volldampf unsere Kursarbeit. Die nun folgenden vier Wochen wie auch der vierwöchige Frühlingskurs gingen im Fluge vorüber. Und was in dieser Zeit alles geboten wurde! Eine Vielfalt an Themen und Stoff, dass man nur staunte und immer wieder von neuem überrascht war über das grosse Wissen und die lebendige Unterrichtsmethode jedes einzelnen Referenten. Ich glaube nicht, dass es in unserem Lande noch eine Schule gibt, in welcher während so kurzer Zeit eine solche Fülle an Wissen und praktischer Erfahrung vermittelt wird. Die Arbeiterschule kann sich rühmen, dass ihrem Lehrkörper ausnahmslos erstklassige Kräfte angehören. (…). Mit Fotos. Silvio Scholer.
Bildungsarbeit, Heft 5, September 1960.
Personen > Scholer Silvio. Arbeiterschule. Bildungsarbeit, September 1960.
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01.01.1960 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Hans Neumann
Arbeiterbildung
Lokal
Volltext
Brief an einen Gewerkschaftsfunktionär. Nun sind die beiden Kursabende um, für die Du mich zur Mitwirkung verpflichtet hast. Die Teilnehmer folgten aufmerksam und sichtlich interessiert. Schade nur, dass sie sich nicht noch aktiver zu Wort gemeldet haben. Man müsste solch ein Thema1 eigentlich studienkreismässig behandeln. Heute schreibe ich Dir aber wegen eines Anliegens, das Dich, wie mir scheint, nicht so sehr bedrängt. Ich meine Euer Kurslokal. Hast Du es überhaupt je einmal mit kritischem Blick betrachtet? In dem nicht sehr geräumigen Lokal stehen drei Spielautomaten, die Wände sind „geschmückt“ mit mächtigen historischen Vereinsphotos, Lorbeerkränzen und dergleichen Siegeszeichen, Bier- und anderer Reklame. Der Boden ist schwärzlich und der Raum erfüllt von Bier- und Tabakdunst. Durch die Faltwand dringt gedämpft der Wirtschaftsbetrieb. Zwischenhinein taucht die Serviertochter auf, verhandelt über Getränke, serviert und stört die Kursarbeit. In dieser trüben Atmosphäre sollen nun die Teilnehmer ihre Gedanken konzentrieren, geistige Arbeit leisten, sich über den Alltag erheben. Glaubst Du, dass das möglich ist? Hier können zwar anspruchslose Leute ihr Bier trinken und einen Jass klopfen, aber eine Bildungsstätte ist das nicht. (…). Hans Neumann.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 1, Januar 1960.
Bildungsarbeit > Lokal. Einrichtung. Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1960.
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01.07.1959 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Frans Masereel
Hans Neumann
Arbeiterbildung
Holzschnitt
Veranstaltung
Volltext
Werbung
Werbung für Bildungsveranstaltungen. Jeder intelligente Ladenbesitzer macht bessere Reklame als die meisten Bildungsausschüsse. Wer wollte die Richtigkeit dieser an einer Bildungskonferenz gemachten Feststellung bestreiten? Nun ist es nicht dasselbe, für Waren Reklame zu machen, die jeder zur Fristung seines Lebens bedarf oder „nun“ Geistesprodukte anzubieten, die mancher glaubt ohne Schaden entbehren zu können. Immerhin, in beiden Fällen geht es darum, die Menschen zu interessieren und sie zu einem Entschluss zu bewegen. In unserem Fall zum Entschluss, sich an einer bestimmten Bildungsveranstaltung zu beteiligen, zum Entschluss, unsere Veranstaltung den vielen andern ebenfalls angebotenen vorzuziehen, Müdigkeit und Trägheit zu überwinden und am Abend noch einmal auszugehen. Wir müssen also das Interesse durch unsere Propaganda wecken. Aber Reklame ist teuer und unsere Kasse mager, wird man uns entgegnen. Wir glauben aber, dass gute Ideen für eine wirksame Propaganda noch viel wichtiger sind als Geld. Wir überlegen uns: Die Veranstaltung wird nach der Reklame beurteilt. Unansehnliche, billig aussehende, vervielfältigte Einladungsschreiben bleiben ohne jede Werbewirkung. Auch derartige Einladungsschreiben müssen sauber ausgeführt sein, einen guten Eindruck erwecken, um werbend wirken zu können. Mit Holzschnitt von Frans Masereel. Hans Neumann
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1959.
Bildungsarbeit > Arbeiterbildung. Werbung. Bildungsarbeit, Juli 1959.
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01.01.1959 Schweiz
Bildungsarbeit
Geschichte
Personen
Wilfried Haeberli
Arbeiterbildung
Geschichte
Volltext
Gehört die Geschichte zur eisernen Ration der Arbeiterbildung? Dieser Frage ist eine grundsätzlichere voranzustellen: ist die Geschichte zur Menschenbildung überhaupt notwendig? Nietzsche hat sie in seinem berühmten Aufsatz „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ eindeutig verneint, und Goethe hat einstmals das Wort geprägt: „Die Weltgeschichte ist das Absurdeste, was es gibt.“ Dennoch vermag eine einfache Ueberlegung zu erweisen, dass menschliches Leben ohne Beschäftigung mit der Geschichte die Bezeichnung „menschlich“ gar nicht verdienen würde. Der Mensch lebt, im Gegensatz zum Tier, in Entscheidungen. Das Tier ist, in allen seinen Lebensformen, von Natur festgelegt: seine Organe und Instinkte schreiben ihm seine Lebensweise vor und binden es an eine ganz bestimmte Umwelt. Der Mensch dagegen ist - nach den Worten des berühmten Basler Biologen Portmann – „weltoffen und entscheidungsfrei“. Die Natur gewährt dem Menschen einen Raum der Freiheit mit unendlichen Möglichkeiten der Daseinsform - diese Welt, die sich immerfort wandelt, ist, im Gegensatz zu der dem Gesetz unterliegenden Natur, die Geschichte der Menschheit. (…). Wilfried Haeberli.
Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1959.
Bildungsarbeit > Geschichte. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Januar 1959.
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01.05.1958 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Bruno Muralt
Arbeiterbildung
Betriebsbesichtigung
Volltext
Lebendige Arbeiterbildung. Exkursionen einmal anders. Mit den Herbst- und Wintermonaten ist auch die „Saison“ der Vorträge, Kurse, Studienzirkel usw. vorbei. Wir lassen uns nicht mehr gerne in Stuben und Säle einschliessen, wenn draussen „linde Lüfte“ wehen. Sollen Bildungsausschüsse - oder auch Gewerkschaftssektionen - für einige Monate jede Aktivität einstellen? Das ist weder nötig noch wünschbar. Für die, die's erfasst haben, beginnt jetzt die Saison der Exkursionen, Betriebsbesichtigungen und Ausflüge. Von den vielen Möglichkeiten wollen wir uns heute nur mit den Betriebsbesichtigungen befassen. Viele Bildungsausschüsse setzen sie als willkommene Abwechslung auf ihr Programm. Mit Recht. Auch gut gewählte und durchgeführte Besichtigungen können unsern Horizont erweitern, uns neue Erkenntnisse vermitteln. Ferner erleichtern sie die menschlich-kameradschaftlichen Kontakte unter den Teilnehmern und ziehen vielleicht auch Kollegen an, die sich für den „sesshaften“ Bildungsbetrieb nicht erwärmen können. Und schliesslich geben sie unsern Bildungsausschüssen Gelegenheit, sich bis im Herbst in guter Erinnerung zu halten, neue Bande zu knüpfen und, wer weiss, vielleicht sogar neue Anregungen für die Herbst- und Wintertätigkeit zu finden. Auch Exkursionen kann man auf verschiedene Art und Weise durchführen. Nehmen wir den Fall einer Betriebsbesichtigung. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Heft 3, Mai 1958.
Bildungsarbeit > Betriebsbesichtigungen. Bildungsarbeit, Mai 1958.
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01.11.1955 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Hedi Schaller
Arbeiterbildung
Filmvorführung
Volltext
Der Film und die Arbeiterbildung. Wir leben nicht bloss in einem Zeitalter bedeutender technischer Umwälzungen, die Technik ermöglichte gleichzeitig eine ungeheure Demokratisierung der Kulturgüter. Unsere Großväter hörten in ihrem Leben vielleicht ein- oder zweimal die Neunte Sinfonie von Beethoven. Heute brauchen wir nur noch am Knopf des Radioapparates zu drehen, und schon erklingen uns herrliche Schöpfungen der tönenden Kunst. Für wenig Geld können wir uns sogar auf Schallplatten „verewigte“ Musik erwerben und damit unsere Mussestunden verschönern. Nur einige wenige Begüterte können teure Originalgemälde ihr eigen nennen und sich an ihnen erbauen. Ohne die moderne Reproduktionstechnik könnten auch wir diese Bilder kaum je beschauen, geschweige denn selber kaufen. Nur wenigen war es vergönnt, einen Alfred Bassermann, und wie die grossen Schauspieler der Vergangenheit und Gegenwart alle heissen, zu sehen und zu hören. Heute aber spielt ein Filmschauspieler für die Menschen der ganzen Welt, für den Millionär in Neuyork wie für den kleinen Kuli in Schanghai. Hat uns da die Technik nicht grossartige Möglichkeiten erschlossen? Nicht bloss eine kleine Oberschicht, die gesamte Menschheit kann nun vieler Kunst- und Kulturschätze teilhaftig werden. (…). Hedi Schaller.
Bildungsarbeit, Heft 6, November 1955.
Personen > Schaller Hedi. Film. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, November 1955.
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01.07.1954 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Regina Kägi
Arbeiterbildung
Volltext
Probleme der Vereinten Nationen in den Bildungsprogrammen. Die Programme unserer Arbeiterbildungsausschüsse umschliessen erfreulich weite Lebensgebiete. Neben den eigentlichen Arbeiterfragen beschäftigen sie sich mit Psychologie und Erziehung, zwei Problemkreisen, die immer zahlreiche und aufmerksame Zuhörer finden. Auch Themen aus der Geschichte und Geographie haben viele Liebhaber, während Fragen aus dem Gebiete des Rechts gewöhnlich ein weniger großes, dafür umso intensiver interessiertes Publikum finden. Veranstaltungen aus den verschiedensten Gebieten der Kunst erfreuen sich gewöhnlich besonders zahlreicher Hörer. Sehr stark sind jeweils Führungen durch Kunstausstellungen besucht. Das lebhafte und verständnisvolle Interesse der Besucher stellt der Aufgeschlossenheit der Arbeiter den Gegenständen der bildenden Kunst gegenüber das beste Zeugnis aus. Trotz dieser gerne anerkannten Breite und Mannigfaltigkeit der Bildungsprogramme scheint mir doch, dass mindestens ein Interessengebiet zu kurz komme, und zwar die internationalen Probleme, wie sie durch die Vereinten Nationen und ihre „Spezialisierten Organisationen“ dem denkenden Menschen gestellt werden. (…). Regina Kägi-Fuchsmann.
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1954.
Personen > Kägi-Fuchsmann Regina. Bildungsarbeit. Bildungsarbeit, Juli 1954.
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01.07.1954 Indien
Schweiz
Bildungsarbeit

Arbeiterbildung
Volltext
Arbeiterbildung in Indien. In Indien ist im Zusammenhang mit der ungeheuer raschen Industrialisierung eine noch ganz junge Arbeiterbewegung im Werden. Damit hat sich - wie in aller Welt - die Aufgabe der Bildung und der Schulung der Vertrauensleute für ihre neuen Aufgaben ergeben. Der Internationale Bund freier Gewerkschaften hat darum eine asiatische Gewerkschaftsschule in Kalkutta eröffnet und ihr für den Anfang einen mit dem Arbeiterbildungswesen vertrauten Gewerkschafter, den Kollegen Werner Lauermann, zur Verfügung gestellt. Im Rahmen einer von der SABZ veranstalteten Vortragsreise hat uns Kollege Lauermann unlängst über seine Arbeit und über die ungeheuren Schwierigkeiten, die ihr entgegenstehen, berichtet. Wir lesen nun in einem Brief aus der Göhrde nachfolgende Schilderung: Calcutta, im September 1953. Mit dem Flugzeug ist man in weniger als zwei Tagen von London in Calcutta, die räumliche Entfernung ist ohne Schwierigkeiten überwindbar. Aber dann ist man nicht nur in einem anderen Land, sondern in einem anderen Jahrhundert und in einer völlig anderen Welt. Die innere Distanz zu der Problematik dieser Welt und vor allem auch zu den in ihr lebenden Menschen ist erschreckend gross. (…). K. Werner Lauermann.
Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1954.
Arbeiterbildung > Indien. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Juli 1954.
Ganzer Text
01.03.1954 Schweiz
Bildungsarbeit
Jugend
Personen
Fritz Wartenweiler
Arbeiterbildung
Jugend
Volltext
Woher die Interesselosigkeit? Welches Mitglied eines Bildungsausschusses oder eines Gewerkschaftsvorstandes hätte nicht schon ärgerlich diesen Ruf ausgestossen! Die Schweizerische Arbeiterbildungszentrale hat die Frage sogar vor kurzem ausdrücklich und einlässlich beraten. Dabei wies der Sekretär auf eine umfassende Untersuchung hin, die Ernest Green, der langjährige Leiter der mächtigen englischen Arbeiterbildungsbewegung, heute noch Präsident des Internationalen Verbandes für Arbeiterbildung, sofort nach seinem Rücktritt angestellt hat. Eine beängstigende Interesselosigkeit stellen also nicht nur wir bei uns fest. Darüber klagen auch Mitarbeiter in Ländern, in denen eine durchgeführte Bildungsarbeit eine große Zahl von Menschen ergriffen hat. Woher kommt diese Apathie? (Why this apathy?). Einig sind sich die 2000 ausgesuchten Menschen, die Green mit seinen Fragen zum gründlichen Studium veranlasste, in einem Punkt: (…). Fritz Wartenweiler.
Bildungsarbeit, Heft 2, März 1954.
Personen > Wartenweiler Fritz. Bildungsarbeit. Jugend. Bildungsarbeit, März 1954.
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01.01.1951 Österreich
Schweiz
Bildungsarbeit
Personen

Arbeiterbildung
Arbeiterschule
Volltext
Vom Nutzen einer Arbeiterschule. Die Bau-, Holz- und Steinarbeiter Oesterreichs stellen mit 180‘000 Mitgliedern die zweitgrösste Gewerkschaft der Donaurepublik dar; in ihren Reihen stehen 12‘000 Betriebsräte und Vertrauensmänner; sie in ihrer Gesamtheit einheitlich zu schulen, ist die Aufgabe des Bildungsheimes Weinberg. Gestattet die Betrachtung dieser Anstalt - abgesehen von ihrer örtlichen Bedeutung -, den Nutzen einer Arbeiterschule klarer zu machen? (…). Die Arbeiterschule Weinberg ist ein Internat. Vertrauensmänner aus dem Alltag und seiner Arbeit herauszuheben, sie aus allen Teilen Oesterreichs zu rufen und zu sammeln, ihnen erst eine Woche, seit 1950 zwei Wochen, ihnen erst einen (A), nunmehr einen zweiten (B) Kurs über Arbeitsrecht, Gewerkschaftskunde und Industriegeschichte zu bieten, dies ist ein Schritt hinaus über Abendvorträge, über Wochenendveranstaltungen. Solche Zweiwochenkurse können Erfolge zeitigen, die jeder anderen Form der Arbeitererziehung kaum erreichbar sind. Es wird täglich sechs Stunden unterrichtet. (…). Josef Luitpold Stern.
Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1951.
Bildungsarbeit > Arbeiterschule Oesterreich. Bildungsarbeit, Januar 1951.
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01.01.1950 Schweiz
Bildungsarbeit

Arbeiterbildung
Referate
Volltext
Vom Umgang mit Referenten. Kein Tag geht vorüber, Sonntage und Festtage mit eingeschlossen, an dem nicht ein Trupp von Männern und Frauen als Referenten unterwegs ist. Die Mehrzahl kann den Feierabend abwarten. Wer aber an weit entfernten Orten zu sprechen hat, macht sich schon am Nachmittag auf die Reise. In der Nacht, oder auch erst mit einem Frühzug am nächsten Morgen, kehren die Mitarbeiter unseres Versammlungslebens wieder nach Hause zurück. Zieht man die mancherlei Unannehmlichkeiten in Betracht und den oft beträchtlichen Zeitaufwand für den Anlass selber und für die Vorbereitung des Referats, bedenkt man, dass sich weitaus die meisten Referenten ohne Honorar, nur gegen Ersatz der Auslagen zur Verfügung stellen, so mag sich der pfiffig rechnende Bürger fragen, was denn wohl den Anreiz bilde für solche Mitarbeit. Das ist nun leichter gefragt als beantwortet. Bei einigen mag es ein Geltungsbedürfnis sein, die Lust am Beifall oder vielleicht politische Aspirationen, für deren Verwirklichung man sich einem ehrenwerten Publikum als Redner präsentieren will. Manchem steckt das Lehren und Belehren im Blut, er empfindet eine eigenartige Genugtuung angesichts einer lauschenden Zuhörerschaft. (…).
Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1950.
Bildungsarbeit > Referenten. Bildungsarbeit, Heft 1, Januar 1950.
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01.10.1948 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Otto Zimmermann
Arbeiterbildung
Arbeiterkultur
Volltext
Das Schöne im Rahmen der Arbeiterbildung. Unter den verschiedenen Auffassungen von der Gestaltung sozialistischer Feierstunden dominiert zuweilen jene, die nur das gestalten will, was den Arbeiter sein Schicksal erkennen lässt und ihn zum Kampfe um die Verbesserung seiner wirtschaftlichen Notlage auffordert. Wer ehrlich um die Verwirklichung des Sozialismus ringt, wird selbstverständlich diese Ziele auch mit der Gestaltung der sozialistischen Feierstunden erstreben; aber es darf dabei nicht sein Bewenden haben. Gerade in den Feierstunden sollte die Besinnung auf die grossen und schönen Ziele unserer Bewegung immer wieder angestrebt werden, wir sollten uns die Endziele unseres Kampfes immer wieder vor Augen führen: die Menschwerdung, die Vertiefung und Verschönerung des menschlichen Seins. Sind nicht vor allem Dichter, Künstler jeder Art, berufen, Zukunftsträume zu gestalten? So taucht die Frage auf: Sollten wir beispielsweise in unseren Feierstunden nicht vor allem auch Dichtungen, die schön sind und Schönheit gestalten, zu Gehör kommen lassen? Konkret gefragt: sollen wir beispielsweise Dichter wie Goethe oder Hermann Hesse, die nicht als sozialistische Dichter angesprochen werden, durch ihre Werke zu Worte kommen lassen? (…).
Otto Zimmermann.
Bildungsarbeit, Heft 5, Oktober 1948.
Personen > Zimmermann Odo. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Oktober 1948.
Ganzer Text
01.08.1948 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
Erwin Lüscher
Arbeiterbildung
Bildungsausschuss
Volltext
Kulturaufgaben der Arbeiterbildungsausschüsse. Die meisten von uns kennen wohl den Film „Die Idee“, den der tschechische Künstler Bela Bartosch vor gut zehn Jahren in seiner Dachstube in Paris nach dem gleichnamigen Werk von Frans Masereel gezeichnet hat und den der Schweizer Musiker Arthur Honegger durch seine neuartige Begleitmusik bereicherte*. Dieser bescheidene Film wird seinen Wert - seine Unvergänglichkeit - behalten, wenn Filme, deren Herstellung Millionen verschlang, nicht einmal mehr dem Namen nach bekannt sein werden. Er zeigt das ewige Schicksal aller grossen Ideen und ihrer Träger, die immer wieder in den Köpfen von Menschen reifen, die vom Sehnen nach Gerechtigkeit, nach Wahrheit, nach Nächstenliebe und nach Freiheit erfasst sind. Die Uebertragung und Uebersetzung dieser Werte auf die Gegenwart - dessen, was Christentum und Humanismus, die besten aller Zeiten, die Weisen, die religiösen Menschen und die Revolutionäre gewollt haben - nennen wir Sozialismus. So umfassend ist uns heute dieser Begriff, diese Idee. Weil sie so erhaben ist, bedarf sie der Menschen, die ihr dienen, die sie hüten und hegen. (…). *Verleih SABT. Erwin Lüscher.
Bildungsarbeit, Heft 4, August 1948.
Personen > Lüscher Erwin. Bildungsausschüsse. Bildungsarbeit, August 1948.
Ganzer Text
01.09.1945 Schweiz
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
SABZ
Hans Neumann
Arbeiterbildung
Arbeiterschule
Gründung
Volltext
Eine schweizerische Arbeiterschule. Wenn nicht alle Zeichen täuschen, so steht die schweizerische Arbeiterbewegung in einer Periode des Aufschwungs. Innert einiger Jahre haben Zehntausende von Arbeitern die Reihen der Gewerkschaften verstärkt. In bisher unerschlossenen Gebieten entstehen Arbeiterorganisationen. Die Wähler schicken die Vertreter der Sozialdemokratie als stärkste Fraktion in die eidgenössischen Räte. Die Geschichte der letzten 25 Jahre hat allerdings eindrücklich gezeigt, dass hohe Mitgliederzahlen und Wählerziffern noch kein zuverlässiger Gradmesser für die wirkliche Stärke einer Bewegung sind. Der äussere Aufstieg der Arbeiterbewegung muss darum, wenn er dauernd wirksam werden soll, von einer innern Vertiefung gefolgt sein. Noch mehr Mitarbeiter sind nötig, die nicht nur durch ihr Geltungsbedürfnis, sondern durch ihre Gesinnung mit der Arbeiterbewegung verbunden sind. Die komplizierter gewordenen und vermehrten Aufgaben der Arbeiterbewegung verlangen vor allem auch eine bessere geistige Ausrüstung der Vertrauensleute und Funktionäre. Ja, man darf sagen, dass die Arbeiterbewegung nur dann ihre Aufgabe lösen kann, wenn sie ausser der organisatorischen Stärke über genügend geistige Kräfte verfügt. Unsere Bildungseinrichtungen müssen darum besser ausgebaut werden. (…). Hans Neumann.
Gewerkschaftliche Rundschau, No. 9, September 1945.
Personen > Neumann Hans. Arbeiterschule. Programm. Rundschau, Sept. 1945.
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01.08.1944 Schweiz
Bildungsarbeit
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
SABZ
Anna Siemsen
Arbeiterbildung
Bildungsarbeit
Volkshochschule
Volltext

Bildungsziele. Zur Geschichte und Problematik der Volkshochschule. Mit der Frage nach Wesen der Bildung und, Ziel der Bildungsarbeit, individueller wie sozialer, wird ein durchaus unendliches Gebiet betreten, werden Fragen angeschnitten, die jedem einzelnen, jeder Gruppe wie jeder Zeit sich immer neu stellen, die immer wieder formuliert und stets erneut beantwortet werden müssen, je nach der persönlichen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Problemstellung. Diese Unendlichkeit der Diskussion ist indessen nicht mit Unfruchtbarkeit zu verwechseln. Tm Gegenteil wird durch sie immer wieder neues Licht geworfen auf unseren jeweiligen Standort, auf die Aufgaben, die er uns stellt, die Ziele, die er uns eröffnet. In besonders hohem Masse ist das der Fall bei der Diskussion über Wesen, Ziele und Wege der Volkshochschularbeit, einmal weil diese Arbeit am wenigsten traditionell und institutionell gebunden ist, sodann weil die Schüler der Volkshochschule mitten im Leben und Beruf stehende Erwachsene sind, die einerseits mit sehr praktischen Forderungen, anderseits aber mit oft fast unbegrenzten Hoffnungen an die Volkshochschule herantreten, und die - was ein erheblicher Vorteil ist - immer wieder den Erfolg der Arbeit unmittelbar an ihrem Leben messen. (…). Anna Siemsen-Vollenweider.

Bildungsarbeit SABZ, Heft 4, August 1944, Seiten 41ff.

Personen > Siemsen Anna. Volkshochschule. Bildungsarbeit, August 1944.

Ganzer Text

01.06.1944 Arbon
Bildungsarbeit
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
SABZ
E. Wirth
Arbeiterbildung
Bibliothek
Bildungsarbeit
Volltext

Von der Arbeit einer Arbeiterbibliothek. Seit vielen Jahren veröffentliche ich jeweils in den ersten Tagen des Januars in unserer „Thurgauer Arbeiterzeitung“ einen grösseren Rückblick über die Frequenz unserer Volksbibliothek im abgelaufenen Jahre. Gleichzeitig gebe ich diejenigen Bücher bekannt, die während dieses Jahres die höchsten Ausleiheziffern erreichten. So auch im Januar des laufenden Jahres – und einige Tage darauf machte bereits ein junger, intelligenter Arbeiter die Bemerkung, es sei eigentlich traurig, dass unter diesen bestfrequentierten Büchern fast lauter Neuerscheinungen und sogenannte Schlager zu finden seien. Die wirklich grossen, sozialen Werke seien nie darunter. Zu Beginn meiner nun bereits siebzehnjährigen Bibliothekaren-Laufbahn dachte ich ebenso wie dieser Kritiker. Mit den Jahren gewöhnte ich mich aber an diese leidige Tatsache, indem ich feststellte, dass es ja mit ganz wenig Ausnahmen jedes Jahr andere „Schlager“ sind, die die Spitze halten. Die meisten sind bereits nach einem Jahre schon etwas in den Hintergrund getreten und haben ihre grösste Anziehungskraft verloren. Nebenbei sei aber auch noch bemerkt, dass man über den Begriff „Schlager“ durchaus verschiedener Meinung sein kann. (…). E. Wirth, Bibliothekar, Arbon.

Bildungsarbeit. SABZ, Heft 3, Juni 1944, Seiten25ff.

Personen > Wirth E. Arbeiterbibliothek. Bildungsarbeit, Heft 3, Juni 1944.

Ganzer Text

01.02.1944 Schweiz
Bildungsarbeit
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
SABZ

Arbeiterbildung
Bibliothek
Volltext

Plauderei eines Arbeiterbibliothekars. Leitsätze: Die Arbeiterbibliothek ist keine blosse Anhäufung von irgendwelchen Büchern. Nicht jeder Leser kann schon zum vornherein lesen. In zehn Jahren hat sich unsere Bücherei um rund  1100 Bücher vermehrt. Sie zählt nun gegen 2800 Bände. Jedes Jahr hat sich der Bibliothekar von neuem über die Bücheranschaffung klar zu werden. Einer meiner Vorgänger hat dieses Problem jeweilen folgendermassen gelöst: Er holte seinen Leiterwagen hervor, lud einen Wäschekorb darauf und fuhr damit zum Buchhändler. Dieser füllte ihm den Korb mit neuerschienenen Büchern; so vielen als der zur Verfügung stehende Kredit gestattete. Mit dem erworbenen Reichtum zog alsdann der gute Mann in seine Bibliothek, fasste die Bücher ein, gab jedem Buch seine Nummer und wartete auf die Leser. Ein glücklicher Büchereiverwalter! Letzthin erschien eine Schrift von Seminardirektor Kleinert: „Erzieher wie sie nicht sein sollen“ - Bibliothekar wie sie nicht sein sollen! Wir müssen uns klar werden darüber, dass eine gute Arbeiterbibliothek nicht bloss eine Anhäufung von Büchern sein darf. Ein Buch ist nicht einfach ein Buch. (…). Fritz Ryser.

Bildungsarbeit SABZ, Heft 1, Februar 1944

Personen > Ryser Fritz. Arbeiterbibliothek. Bildungsarbeit. Heft 1, Februar 1944.

Ganzer Text

01.11.1937 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
SABZ
Franz Schmidt
Arbeiterbildung
Bildungsarbeit
Bildungsausschuss
Volltext

Die Bildungsarbeit in den kleinen Landsektionen. Der Verfasser berichtet aus seiner praktischen Erfahrung in einem Gebiet, in dem seit Jahren schwere, ermüdende Krise herrscht. Oft haben an kleinen Orten die Partei. und Gewerkschaftssektionen die Bildungsarbeit ganz aufgegeben, weil ihre Mitglieder kein Interesse zeigen. Wir kennen Landsektionen, welche sich in den letzten Jahren auf ihre Hauptversammlungen, Vorstandssitzungen, im besten Fall Quartalsversammlungen beschränkten und daneben nichts leisteten für die Orientierung ihrer Mitglieder und ihre politische und geistige Bildung. Die Präsidenten antworten auf Anfragen fast alle gleichmässig: Unsere Mitglieder haben kein Interesse; wir können nicht für eine Zwergversammlung Referenten kommen lassen. (…). Franz Schmidt.

Bildungsarbeit, Heft 6, November 1937.

Personen > Schmidt Franz. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, November 1937.

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01.07.1937 Schweiz
Bildungsarbeit
Personen
SABZ
Hans Neumann
Arbeiterbildung
Bildungsarbeit
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Hat der Arbeiter von heute ein Bildungsbedürfnis? Um diese weitgreifende und wichtige Frage gründlich beantworten zu können, müsste man sich vor allem begrifflich darüber klar werden, was unter Bildung verstanden werden soll. Ist Bildung eine gewisse Gediegenheit des Lebensstils oder ist es das Mass des Wissens? Vielfach betrachtet man beides als Merkmale der Bildung und sieht etwa im Akademiker den Typus des gebildeten Menschen. Vielleicht wurde diese oberflächliche Bewertung durch den Weltkrieg und vor allem durch die Erscheinung des Faschismus erschüttert. In Deutschland haben auch die sogenannten gebildeten Schichten geschwiegen und schweigen heute noch zu sadistischen Menschenquälereien und zur Unterdrückung jeder geistigen Freiheit. „Gebildete“ entwürdigen sich dazu, diesem unmenschlichen Regime pseudowissenschaftliche Rechtfertigungen und Ideologien zu liefern Wenn auch unklar, so fühlt jeder Mensch, dass Bildung und Faschismus in Widerspruch zueinander stehen, dass Bildung eine Bejahung der Geistigkeit bedeutet und eine höhere menschliche Bestimmung in sich schliesst. (…). Hans Neumann,

Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1937.

Personen > Neumann Hans. Arbeiterbildung. Bildungsarbeit, Heft 4, Juli 1937.

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