Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 11

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01.07.2017 Sowjetunion
Funke, Der
Geschichte

Oktoberrevolution
Sowjetunion
Volltext
Trotz wirtschaftlicher Rückständigkeit, Analphabetismus, Krieg und Zerstörung, ergriffen die Arbeiterinnen und Arbeiter Russlands im Oktober 1917 die Initiative, nahmen ihr Schicksal in die eigenen Hände und begannen die Gesellschaft in ihrem Sinn zu gestalten. Ein wahrhaft historisches Ereignis. Heute, 100 Jahre später, steht die Menschheit vor einer ähnlichen Aufgabe. Die kapitalistische Krise offenbart vor aller Augen die zerstörerischen Auswirkungen des alles durchdringenden Kapitalismus. Längst sind die feudalen Strukturen, welche in Russland ein bestimmender Faktor waren, ausgemerzt, die Ausbeutung und Unterdrückung, der Krieg und die Zerstörung, Armut und Arbeitslosigkeit hingegen sind noch immer Realität; sie sind zwingender Teil des kapitalistischen Systems und auf Weltebene allgegenwärtiger als jemals zuvor. Dieses System zu überwinden, wie es die Russische Revolution für einen kurzen Zeitraum vorgemacht hat, ist heute die dringlichste Aufgabe der Menschheit; konkret stellt sich die Frage: Sozialismus oder Barbarei. Angesichts dieser Tatsache erstaunt es kaum, dass die Russische Revolution auch heute noch die Gemüter erhitzt. Während sie von bürgerlichen Medien, KommentatorInnen und HistorikerInnen verteufelt wird, nehmen wir das 100jährige Jubiläum zum Anlass, uns eingehender mit den Ereignissen von damals und ihren Lehren für die revolutionäre Arbeit heute zu befassen. Die internationale marxistische Strömung und der Funke als ihre Schweizer Sektion, verteidigen die Russische Revolution gegen (…). Die Redaktion.
Der Funke, Juli-August 2017.
Funke, Der > Oktoberrevolution. Der Funke, 2017-07-01.
Ganzer Text
03.12.2016 Kuba
Junge Welt

Aussenpolitik
Sowjetunion
Volltext
Fremdelnde Partner. Das Verhältnis zwischen dem sozialistischen Kuba und der Sowjetunion war nicht immer leicht. Aber man brauchte einander. Wir waren sicher, dass die Amerikaner sich niemals mit der Existenz von Castros Kuba abfinden würden. Sie fürchteten ebensosehr, wie wir es erhofften, dass ein sozialistisches Kuba möglicherweise ein Magnet würde, der den Sozialismus für andere lateinamerikanische Länder anziehend machte. (…) Wir waren verpflichtet, alles zu tun, was in unserer Macht stand, um Kubas Existenz als sozialistisches Land und als praktisches Beispiel für die anderen Länder Lateinamerikas zu schützen. (…). Abgesehen davon, dass sie Kuba geschützt hätten, würden unsere Raketen das hergestellt haben, was der Westen gern das „Gleichgewicht der Kräfte“ nennt. Die Amerikaner hatten unser Land mit Militärstützpunkten umgeben und bedrohten uns mit nuklearen Waffen, und jetzt würden sie erfahren, wie einem zumute ist, wenn feindliche Raketen auf einen gerichtet sind. Wir würden nichts weiter tun, als ihnen ein bisschen von ihrer eigenen Medizin zu verabreichen. Und es war höchste Zeit, dass Amerika merkte, wie einem zumute ist, wenn das eigene Land und das eigene Volk bedroht werden. (…). Nur ein Narr würde glauben, dass wir von Kuba aus eine Invasion auf dem amerikanischen Kontinent vorhatten. Unser Ziel war genau das Gegenteil: Wir wollten die Amerikaner von einer Invasion auf Kuba abhalten, und zu diesem Zweck wollten wir sie zwingen, es sich zweimal zu überlegen, indem wir sie mit unseren Raketen konfrontierten. Dieses Ziel haben wir erreicht – aber nicht, ohne eine Periode (...). Reinhard Lauterbach.
Junge Welt, 3.12.2016.
Junge Welt > Kuba-Sowjetunion. Junge Welt, 2016-12-03.
Ganzer Text
04.11.2016 Sowjetunion
Sozialismus
Vorwärts

Sowjetunion
Sozialismus
Volltext
Von der Zarenherrschaft zum Sozialismus. Vor 99 Jahren begann die Grosse Sozialistische Oktoberrevolution, eines der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahrtausends und der Auftakt einer völlig neuen Ära. Zum ersten Mal in der Geschichte siegte die proletarische Revolution in einem Land; der Kapitalismus wurde gestürzt und musste dem Sozialismus weichen. Das jahrhundertealte russische Zarenreich war zur Zeit des Ersten Weltkriegs von unlösbaren Widersprüchen zerfressen. Der Kapitalismus befand sich dort in der Entwicklung, in den Städten wie auf dem Land. Mit dem Aufschwung der Industrie in den grossen Städten bildete sich eine ArbeiterInnenklasse, die zwar eine Minderheit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung darstellte, in den grossen Produktionseinheiten jedoch zu einer organisierten und kämpferischen Mehrheit konzentriert war. Weder die brutale Tyrannei des Zaren noch die exzessive Zensur konnten die Zunahme von ArbeiterInnenkämpfen und die Verbreitung von revolutionären Ideen in Russland verhindern. Trotz der unbarmherzigen Repression entstanden und etablierten sich drei politische Parteien, die das Ende der absoluten Monarchie forderten: Die Konstitutionell-Demokratische Partei, auch Kadetten genannt (die Partei der liberalen Bourgeoise), die Partei der Sozialrevolutionäre (eine Partei, die sich auf die Tradition der russischen „Volkstümler“ bezog) und einer wirklich marxistischen Partei, die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands, die sich bald in die Menschewiki (wörtlich „MinderheitlerInnen“, die ReformistInnen) und Bolschewiki („MehrheitlerInnen“, (…). Alexander Elinine.
Vorwärts, 4.11.2016.
Vorwärts > Sowjetunion. Sozialismus. Oktoberrevolution. Vorwärts, 2016-11-04.
Ganzer Text
01.11.1976 Sowjetunion
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Otto Böni
Lebenshaltungskosten
Sowjetunion
Volltext
Wie hoch ist der Lebensstandard in der Sowjetunion? Die bürgerliche Presse hausiert gerne mit Vergleichen von Arbeiterlöhnen und Lebensmittelpreisen zwischen den westlichen und östlichen Staaten. Dabei wird hauptsächlich ausgerechnet, wie lange zum Beispiel ein Arbeiter in den USA oder in Deutschland und in der Sowjetunion arbeiten muss, um ein technisches Gerät, sei es ein Radio, ein Fernsehapparat, eine Waschmaschine oder gar ein Auto kaufen zu können. Eine andere Rechnung lautet: Wie viele Minuten Arbeitszeit braucht ein Arbeiter, um ein Ei, ein Kilo Brot oder andere Lebensmittel zu kaufen. All diese Rechnungsbeispiele wirken im ersten Moment recht einleuchtend, und jeder Reisende in ein kommunistisches Land kann die Richtigkeit dieser Preisvergleiche überprüfen. Kritischere Touristen werden allerdings bald feststellen, dass diese Art von Vergleichen eine Reihe von Fragen und Problemen offen lässt. (…). Otto Böni.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 11, November 1976.
Gewerkschaftliche Rundschau > Sowjetunion. Lebensstandard. Rundschau, November 1976.
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01.05.1926 Sowjetunion
Frauen
Öffentlicher Dienst, Der
Personen
Franz Reichmann
Frauen
Sowjetunion
Volltext
Die aktive Rolle der Frau in Sovietrussland. Wohl in keinem Lande der Welt nimmt die Frau im gesamten Produktionsprozess, an allen Fragen der Wirtschaft, der Politik, der Kunst, des Verkehrs, der Verwaltung, der Regierung etc. so aktiv Anteil als in Sovietrussland. Es gibt in der Union der S.S.S.R. jedenfalls keinen Kreis - und sei er noch so klein – wo nicht mindestens ein paar Frauen aktiv mit tätig wären. Wir steigen in eine Strassenbahn; die Frau funktioniert dort als Billetteur und hält stramme Ordnung und Disziplin. Dass sieht man zwar heute in Berlin, Paris und New York auch schon. Gewiss, aber damit fängt die aktive Rolle der Frau in Sowjetrussland erst an. Wir kommen an einen Gewerkschaftskongress. Frauen sind delegiert. Sie sitzen mit im Präsidium. Sie teilen in der Leitung des Kongresses die Arbeit mit den Männern. Sie sind in Zentralkomitees, Betriebsräten, Fabrikleitungen, sie funktionieren als Direktoren in Textil-, Gummifabriken etc. Wir erzählen Selbstgesehenes, wissen aber, dass .damit die aktive Rolle Frauen noch lange nicht zu Ende ist. Wir haben in Moskau drei Zentralverbände eingehend studiert: den Bauarbeiter-, den Holzarbeiterverband und den Verband der Post-, Telegraphen- und Telephonarbeiter. In diese Verbände haben wir nicht nur flüchtig hineingesehen, sondern haben tagelang mit den dortigen Funktionären zusammengearbeitet. Prächtige Menschen, intelligente Köpfe, tüchtige (…). Franz Reichmann.
Der öffentliche Dienst, 1.5.1926.
Öffentlicher Dienst, Der > Sowjetunion. Frauen. OeD, 1926-05-01.
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13.07.1923 Sowjetunion
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Personen
Max Winiger
Reportagen
Sowjetunion
Volltext
Eindrücke aus Sovietrussland. Anfangs November. In Moskau werden die letzten Handreichungen getan, um die Stadt auf den 5. Jahrestag der russischen Revolution und für den Empfang der Delegierten und Gäste des 4. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale zu schmücken. Ueberall erinnern Plakate und Inschriften an die vergangenen und an die Aufgaben der kommenden Zeit. Selbst die Eisenbahn wird in den Dienst der Propagandatätigkeit gestellt. Wir hatten gerade das Glück, bei unserer Abfahrt nach Tscheljabinsk (Sibirien) einen solchen Propagandazug benützen zu können. Mehrere Wagen davon sind mit Bildern aus der Arbeiterbewegung bemalt. Der Tender der Lokomotive z.B; zeigt recht anschaulich den Kampf der Pariser Arbeiter in der französischen Revolution, ein anderer Wagen zeigt wieder Bilder aus der Tätigkeit der russischen Kirche, wie sie ständig zur Unterdrückung des Volkes beigetragen. Auf diese Art wird die Propaganda in die entlegensten Eisenbahnstationen hinausgetragen und die Verkehrsmittel wirken als gute Propaganda für die kommunistischen ldeen. Die russischen Eisenbahnen sind für die Fahrten längerer Dauer sehr praktisch eingerichtet. Die Schnellzüge können nur nach den vorhandenen Plätzen durch Ausgabe von Platzkarten belegt werden, gleichzeitig ist für jeden Sitzplatz auch Schlafplatz dabei, und zwar indem durch eine einfache Vorrichtung die Banklehnen hochgezogen werden und so drei Mann übereinander und drei Mann nebeneinander, (…). Max Winiger.
Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 13.7.1923.
Personen > Winiger Max. Sowjetunion. Reportage. Gemeindearbeiter, 1923-07-13.
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22.06.1923 Sowjetunion
Gemeinde- und Staatsarbeiter Zürich
Personen
Max Winiger
Reportagen
Sowjetunion
Volltext
Eindrücke aus Sovietrussland. Den sichtbar grössten Vorteil aus der Revolution hat momentan sicher die Jugend. Wer die Verhältnisse unter dem Zarentum im Schulwesen, in der Jugendfürsorge, im Lehrlingswesen etc. kannte oder gar miterlebte, der weiss den jetzigen Zustand zu schätzen. Ueber 80 Prozent Analphabeten unter dem Väterchen Zar, das sagt zur Genüge, was früher für die Jugenderziehung, für das Volk getan wurde. Die proletarische Regierung hat auf dem Gebiete der Volksbildung schon Riesiges geleistet. Mit der Umwälzung schossen wie Pilze die Schulen, Kinderheime, Kinderkrippen und Kinderfürsorgeanstalten aus dem Boden. Jedes Bauerndörfchen war stolz auf seine eigene Schule, die vielfach unter Leistung von unbezahlter Arbeit gebaut wurde. In Moskau war ich gar oft Gast im internationalen Kinderstädtchen. An der Peripherie Moskaus liegen im Wald zerstreut kleine Sommerhäuschen, früher der Aufenthaltsort der Moskauer Kapitalisten, jetzt bevölkert mit lebensfrohen Kindern von drei bis sechzehn Jahren. Das Kinderstädtchen, das nach dem Namen der kommunistischen Internationale benannt ist, ist wohl eine der besten Kinderkolonien in ganz Russland, Die von der Kolonie verpflegten 800 Kinder sind eingeteilt in erster Linie nach ihrer Entwicklung, wobei das Alter weniger eine Rolle spielt. Jedes Kind wird nach seiner Aufnahme in der allgemeinen Abteilung acht Wochen auf seine Fähigkeiten und Charaktereigenschatten von guten Pädagogen beobachtet und nachher (…). Max Winiger.
Gemeinde- und Staatsarbeiter, 22.6.1923. .
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der > Sowjetunion. Reportage. Gemeindearbeiter, 1923-06-22.
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01.06.1923 Sowjetunion
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Personen
Sozialismus
Max Winiger
Reportagen
Sowjetunion
Volltext
Eindrücke aus Sovietrussland. Wie schon erwähnt, macht das Industrieproletariat einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung Russlands aus. So zählt z.B. heute Petrograd 120‘000, Moskau 150‘000, das Uralgebiet 340‘000, das Donezbecken 126‘000 Fabrikarbeiter. Vor dem Krieg war ein Drittel des gesamten Industriekapitals im Auslande investiert. Bei dem Ausbruch der Revolution trat natürlich eine noch viel grössere Kapitalflucht ins Ausland ein, der erst die Nationalisierung der Banken im Dezember 1917 und die Nationalisierung der Privatindustrie im Juni 1918 ein Ende bereitete. Der Beschluss der Sovjets der Volkskommissäre lautete: „Zwecks entschlossenen Kampfes mit der Zerrüttung in der Wirtschaft und im Verpflegungswesen und zur Festigung der Diktatur der Arbeiterklasse und der armen Bauern hat der Soviet der Volkskommissäre beschlossen, die unten genannten Industrie- und Handelsunternehmungen mit all ihrem Kapital und Gütern, worin sie auch bestehen mögen, als Eigentum der russischen sozialistischen Föderativ-Sovietrepublik zu erklären." Mit der Ausführung dieses Dekretes wurden natürlich der Sovietregierung ungeheure Aufgaben überbunden. Die im Solde der Kapitalisten stehenden Techniker, Ingenieure, Bankbeamten etc, traten zum grössten Teil in Ausstand oder sabotierten, und es waren einfache, ungeschulte Arbeiter, die die Betriebe leiten mussten. Ferner glaubte ein Teil der Arbeiterschaft, dass mit der Absetzung der Vorgesetzten und der Wahl von Betriebsräten ihr Ziel (…). Max Winiger.
Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 1.6.1923.
Personen > Winiger Max. Sowjetunion. Reportage. Gemeindearbeiter, 1923-06-01.
Ganzer Text
25.05.1923 Sowjetunion
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Personen
Sozialismus
Max Winiger
Reportagen
Sowjetunion
Volltext
Eindrücke aus Sovietrussland. Es war wohl das denkbar schlechteste Erbe, das die russische Arbeiterschaft nach dem Sturze des Zarismus' im Jahre 1917 unter der Leitung der Menschewiken (Koalitionsregierung) im November 1917 unter den Kommunisten (rein proletarische Regierung) antreten musste. Russland ist ein ausgesprochener Agrarstaat. Von den zirka 160 Millionen Einwohnern sind höchstens etwa 40 Millionen Industriearbeiter. Trotz Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 wurde der Bauer niemals frei. Wirtschaftlich vollständig abhängig von den Kulaken (Grossgrundbesitzer), denen er für seine Freiheit ein solch grosses Lösegeld bezahlen musste; dass er nie aus den Schulden herauskam, verarmte der russische Bauer immer mehr. Eine Folge davon war ein steter Rückgang der Anbaufläche, die in den Jahren 1865 bis 1891 nach staatlichen Erhebungen in den einzelnen Provinzen bis zu 45 Prozent betrug. Bauernaufstände und Hungersnot waren ständige Begleiterscheinungen der zaristischen Herrschaft. Durch den vierjährigen Weltkrieg führte diese Misswirtschaft zu einem vollständigen Chaos. Was der Bauer noch hatte an Vieh und Nahrung, wurde zum grössten Teil requiriert. Anstatt die Aecker zu bebauen, musste auch hier der Landmann am Völkermord teilnehmen. Die Maschinenindustrie wurde umgestellt auf die Kriegsindustrie. Das Verkehrswesen vollständig von der Armee in Anspruch genommen, was zur Folge hatte, dass nach Beendigung des Weltkrieges (…). .
Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 25.5.1923.
Personen > Winiger Max. Sowjetunion. Reportage. Gemeindearbeiter, 1923-05-25.
18.05.1923 Sowjetunion
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Personen
Max Winiger
Reportagen
Sowjetunion
Volltext
Eindrücke aus Sovietrussland. Wir gedenken, als Feuilleton, das mehrere Nummern umfassen soll, einen Bericht unseres Mitarbeiters Gen. Winiger zu veröffentlichen, in der Hoffnung, unseren Verbandsmitgliedern damit nicht nur Unterhaltung, sondern ebenso sehr Belehrung bieten zu können. Genosse Winiger, der, wie bekannt, vom Verband beurlaubt war, um sich während eines Jahres dem Dienst der internationalen Arbeiterhungerhilfe zu widmen, hat in den verschiedenen Gegenden Russlands und unter verschiedenen Bevölkerungskreisen lebend, reiche Eindrücke sammeln können. Sie mögen, wie alle derartigen Schilderungen auf subjektiven, persönlichen Erfahrungen beruhen, bieten aber als Ganzes ein gutes und, wir dürfen dies behaupten, möglichst unparteiisches Bild der Verhältnisse im einzigen Staat, der bisher eine durchgreifende soziale Umgestaltung versucht hat. „Im April 1922 reiste ich im Dienste der internationalen Arbeiterhilfe nach Russland. Die Fahrt, die mich durch Deutschland, Polen, Littauen, Lettland über Riga nach Moskau führte, zeigte fast überall dasselbe Bild. Den Ein- und Austritt in ein anderes Land spürte man lediglich an dem Befehl des Zollbeamten: „Bitte, Pässe vorweisen und Koffer öffnen!". Und nachdem man pflichtbewusst immer seinen, Tribut geleistet und dem Staat seine Steuer entrichtet, konnte man weiterfahren, eine Zeitlang begleitet von den Klagen der Reisenden, die beim Geldumwechseln soundsoviel eingebüsst oder denen der Zollbeamte irgend eine Kleinigkeit, weil eben (…). Fortsetzung folgt..
Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 18.5.1923.
Personen > Winiger Max. Sowjetunion. Gemeindearbeiter, 1923-05-18.
Ganzer Text
16.06.1922 Sowjetunion
Zürich
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der
Hunger

Hungersnot
Illustrationen
Sowjetunion
Volltext
Wirtschaftskrise
Die Sammelaktion des internationalen Proletariats geht weiter. In allen Ländern der Erde ist das klassenbewusste Proletariat an der emsigen Arbeit, um den hungernden russischen Brüdern ihre schwere Lage nach besten Kräften erleichtern zu helfen. Bereits sind grosse Erfolge bei dieser unablässigen Arbeit erreicht worden. In einzelnen Ländern hat sich die Arbeiterschaft nicht nur darauf beschränkt, Kleinwerkzeuge, Kleider, Lebensmittel und Gelder zu sammeln, nein, auch Lokomotiven, Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen. sowie Kraftfahrzeuge werden in gemeinsamer Überzeitarbeit hergestellt und den russischen Arbeitern und Bauern geliefert. Mit Illustration. (...).

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 16.6.1922.
Gemeinde- und Staatsarbeiter, Der > Sowjetunion. Materialsammlung 1922.doc.

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