1 |
| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
|
20.02.2017
|
Deutschland
|
Junge Welt
|
|
Berufsverbot Radikalenerlass Volltext
|
Treffen der „Radikalen“. 5. Konferenz der Betroffenen von Berufsverboten forderte „politische, gesellschaftliche und materielle Wiedergutmachung“ ohne Einschränkungen. Ausstellung „‘Vergessene‘ Geschichte“. Seit Oktober 2015 tourt die Wanderausstellung „‘Vergessene‘ Geschichte“ durch Deutschland. Auf 20 Tafeln haben Betroffene die Historie der Berufsverbote nachgezeichnet. Sie schildern das gesellschaftliche Klima von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur bis in die Bonner Nachkriegsjahre, das zum sogenannten Radikalenerlass führte. Am 28. Januar 1972 unter der Bezeichnung „Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im Öffentlichen Dienst“ beschlossen, wurde er in der Folgezeit massenhaft angewandt. Eine der grössten betroffenen Berufsgruppen waren (angehende) Lehrerinnen und Lehrer. Aber auch anderen Angestellten und Beamten konnte der Weg in den Job verwehrt werden, wenn sie beispielsweise verdächtig waren, Mitglied einer kommunistischen Gruppe zu sein oder auch nur eine entsprechende Veranstaltung besucht zu haben. Viele Unternehmen, die heute privatisiert sind, unterstanden damals noch direkt dem Staat, wie etwa die Post oder die Bahn. Auch deren Bewerber wurden daher überprüft. Die Atmosphäre erinnert an ein Familien- oder Klassentreffen: Man kennt sich, man mag sich. Die meisten haben schon an der Uni zusammen Politik gemacht und treffen sich auch im Rentenalter noch wieder. Aber was sie an diesem Sonnabend in Hannover zusammengeführt hat, ist ein unrühmliches Kapitel westdeutscher Geschichte. (…). Claudia Wrobel.
Junge Welt, 20.2.2017.
Junge Welt > Berufsverbot. Konferenz. Junge Welt, 2017-02-20.
Ganzer Text
|
1 |