Strassenbahner Schaffhausen. Ausserordentlich schwach besucht war die Versammlung vom 16. März 1918 trotzdem (oder gerade deshalb?) den Mitgliedern einmal ein ausserordentlicher geistiger Genuss in Aussicht gestellt wurde. Genosse Karl Gvatter entledigte sich seiner Aufgabe aber trotz des schwachen Besuchs  in  ausserordentlich  befriedigender Weise und diejenigen Mitglieder, welche anwesend waren, sind dem Vorstand sicher dankbar, wenn er im Laufe des Sommers  den Vortragenden nochmals gewinnt. Im neuen Besoldungsreglement ist für die städtischen Arbeiter die tägliche Arbeitszeit auf 9 Stunden angesetzt. Immerhin hat der Stadtrat den Auftrag, im Jahre 1919 eine Vorlage über den Achtstundentag zur Abstimmung vor die Gemeinde zu bringen. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 29.3.1918. Standort: Sozialarchiv.

Versammlung 16.3.1918.pdf

Die Arbeiterwohnung. Von Karl Gvatter. Der gegenwärtige Stand der technischen Entwicklung macht es heute schon möglich, Arbeiterwohnhäuser zu  erstellen, die eines gewissen Masses von Komfort und Annehm-lichkeiten nicht entbehren. Die Mehrzahl der Arbeiter aber wird, solange es das kapitalistische Wirtschafts-system den Besitzern der Produktionsmittel erlaubt, den wirtschaftlich  Schwachen  einen  Lohn zu zahlen, der knapp hinreicht, die notwendigsten Lebensbedürfnisse zu decken, solange der  Bau  der menschlichen Wohnstätten Sache der Privat Spekulation ist, in Wohnungen zu leben gezwungen sein, die einen nur sehr bedingten Anspruch darauf haben, als „Heim"' bezeichnet zu werden. (...).

Schweizerische Strassenbahner-Zeitung, 3.12.1915.