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| Datum | Ort | Kapitel | Personen | Stichworte | Artikel |
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01.04.1971
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Ceylon
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Gewerkschaften Gewerkschaftliche Rundschau Personen
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J. W. Brügel
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Arbeiterbewegung Gewerkschaftsbund Volltext
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Die ceylonesische Gewerkschaftsbewegung. Wenig ist in Europa darüber bekannt, dass es im fernen Ceylon eine zahlenmässig recht starke frei gewerkschaftliche Bewegung gibt, die in einem von sozialen und nationalen Gegensätzen erschütterten Entwicklungsland einen schweren Kampf für die Rechte der arbeitenden Menschen ohne Unterschied der nationalen Zugehörigkeit führt. Der Ceylonesische Gewerkschaftsbund (Ceylon Workers' Congress) wurde 1939 gegründet, als Ceylon noch eine britische Kolonie war, und hiess anfangs Indian National Congress. Das bringt zum Ausdruck, dass der, Gewerkschaftsbund eine Gründung von ausschliesslich tamilischen Arbeitern war, das heisst Angehörigen des Volkes der Tamilen, deren grösster Teil im südöstlichen Indien lebt. Die tamilische Bevölkerung Ceylons besteht aus Nachkommen von Einwanderern aus Indien, aber das trifft auf die gesamte Bevölkerung der Insel zu. Freilich vollzog sich die Einwanderung in Etappen. Zuerst kamen die Singhalesen, die die Bevölkerungsmehrheit unter den zwölf Millionen Bewohnern von Ceylon stellen, dann kam die erste Gruppe von Tamilen, deren Nachkommen ungefähr zwei Millionen Menschen ausmachen, und schliesslich wurden vor zwei oder drei Generationen weitere Tamilen als Zwangsarbeiter von den englischen Kolonialherren auf die Insel gebracht. Die Zahl ihrer Nachkommen beträgt ungefähr 1‘100‘000. Dass der Gewerkschaftsbund eine Gründung von tamilischen Arbeitern ist, ist nicht unlogisch, da die Tamilen einen verhältnismässig grösseren Anteil an den Lohnarbeitern der Insel stellen als die Singhalesen. (…). J. W. Brügel, London.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 4, April 1971.
Gewerkschaftliche Rundschau > Ceylon. Gewerkschaftsbund. Rundschau, April 1971.
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