Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 20

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
16.08.2019 BS Kanton
Personen
Unternehmerverbände
Work
Jonas Komposch
Armee-Einsätze
Streik
Volltext
Am 1. August 1919 starben fünf Menschen im Kugelhagel der Armee. Maschinengewehr-Salven gegen Streikende in Basel. Vor hundert Jahren wehrte sich die Basler Arbeiterschaft mit einem zehntägigen Generalstreik gegen Hunger und Elend. Doch Bürgerwehr und Militär antworteten mit brachialer Gewalt. Es geschah in einem Kleinbasler Arbeiterquartier am 1. August 1919. Frieda Nyffeler war gerade mit Hausarbeiten beschäftigt, als es draussen plötzlich krachte. Jugendliche hatten das Pflaster aufgerissen und kleine Strassenblockaden gebaut. Nun kamen Militärcamions herangerast, Soldaten gaben Schüsse ab - auch mit Maschinengewehren. Sofort stürmte Nyffeler hinaus, wo sie ihre Kinder vermutete. Doch kaum war sie aus der Tür getreten, glaubte Oberleutnant Mattes in ihr eine Angreiferin zu erkennen. Er schoss. Am Kopf getroffen, war die dreifache Mutter sofort tot. So steht es in den Akten des Militärgerichts, das den Todesschützen freisprach. Geiziger Färbereibaron. Anlass der Militäraktion war ein Generalstreik, in den die Lohnabhängigen sämtlicher Branchen der Stadt am 31. Juli getreten waren. Es war der erste lokale Generalstreik seit dem Landesstreik im Vorjahr. Denn noch immer mussten 20‘000 Menschen Nothilfe vom Kanton beziehen. Etliche Familien waren obdachlos. Die Arbeitslosigkeit nahm sogar zu. Ebenso die Fälle von Tuberkulose, begünstigt durch chronische Unterernährung. Von der Misere am stärksten betroffen waren die Arbeiterinnen und Arbeiter der Textilindustrie - einer Tieflohnbranche. Am schlechtesten zahlte die Färberei Clavel&Lindenmeyer, ein Schweizer Textilmulti, dessen Chef (…). Jonas Komposch.
Work online, 16.8.2019.
Personen > Komposch Jonas. Armee-Einsatz. Basel. Work online, 2019-08-16.
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17.01.2018 Schweiz
Junge Welt
Unternehmerverbände

Ausbeutung
Volltext
Arbeitmitgeber des Tages: Schweizer Kapitalisten. Laufende Nase, Halsschmerzen, Fieber – die Grippe hat die Schweiz fest im Griff. Das geht natürlich ins Geld. Aber die Unternehmerverbände haben eine tolle Idee: Die Leute sollen doch einfach krank weiterarbeiten. Damit sie niemanden anstecken, halt in der Quarantäne – also von zu Hause aus. Vielleicht ist der Vorschlag eine Reaktion auf den in der Schweiz grassierenden Präsentismus, also dass Arbeiter aus Angst vor Arbeitsplatzverlust krank zur Arbeit kommen. Laut einer Gewerkschaftsstudie hält es ein Drittel der Beschäftigten so. Dadurch entstehen aber höhere volkswirtschaftliche Kosten als bei Kollegen, die gleich daheim bleiben. Der Vorschlag mit dem Home Office für Kranke ist also wohl ein gutschweizerischer Kompromiss: das Bett hüten müssen, aber trotzdem Profit für den Chef generieren dürfen. Auch Gewerbeverbandspräsident Jean-François Rime findet den Gedanken super. Der Parlamentsabgeordnete der erzrechten SVP und Besitzer eines Sägewerks ist der Meinung, dass es doch die Chefs selber entscheiden sollen, ob es ihren kranken Mitarbeitern zuzumuten sei, von zu Hause weiterzuarbeiten. Denn he, wer weiss schon besser als der Chef, was gesundheitlich für Arbeiter zumutbar ist? Schützenhilfe erhalten die Unternehmer von einem Arzt. Claude Sidler, seines Zeichens Arbeitsmediziner, hat ihnen mit einem Beitrag im Apothekenblättchen Astrea Apotheke überhaupt erst die Inspiration geliefert. Sidlers Devise im Krankheitsfall scheint zu sein: (…). Florian Sieber.
Junge Welt, 17.1.2018.
Junge Welt > Schweiz. Ausbeutung. Krankheit. Junge Welt, 2018-01-17.
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03.11.2015 Schweiz
Personen
SGB
Unternehmerverbände
Daniel Lampart
Arbeitgeberverband
Arbeitsmarkt
Volltext
Arbeitgeberverband will Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht anpacken - sorgt nun BR Schneider-Ammann für „Ordnung im Stall"? Im Hinblick auf die SGB-Delegiertenversammlung vom kommenden Freitag hat der Arbeitgeberverband heute schon mal präventiv eine Drohung abgesetzt (mit der Neuschöpfung der „Deflexibilisierung"): Bei einer Verbesserung des Arbeitnehmerschutzes würden Tausende von Arbeitsplätzen auf dem Spiel stehen. In diesem Blog wurde schon verschiedentlich auf den heutigen Forschungsstand zum Thema Arbeitnehmerschutz und Beschäftigung hingewiesen - beispielsweise auf OECD-Papiere. Diese zeigen, dass es keinen robusten Zusammenhang gibt. Ein besserer Arbeitnehmerschutz führt grundsätzlich weder zu mehr, noch zu weniger Arbeitslosigkeit. Ein interessantes Studienobjekt ist Deutschland. Im Vorfeld der Verbesserungen beim Arbeitnehmerschutz malen die Arbeitgeber jeweils düstere Beschäftigungsszenarien. Doch wenn die Verbesserungen einmal eingeführt sind, kann man keine entsprechenden Negativeffekte feststellen. Deutschland hat einen gesetzlichen Mindestlohn von 8.50 Euro eingeführt, der wegen dem ausgeprägten Tieflohnsektor in Deutschland weit mehr Arbeitsplätze betroffen hat als der für die Schweiz vorgeschlagene Mindestlohn von 22 Fr. Und Deutschland hat die Hürden für die Allgemeinverbindlich-Erklärung von Gesamtarbeitsverträgen in den letzten Jahren weitgehend abgeschafft, während die Schweiz europaweit höchste Hürden aufweist (Bedingungen u.a.: (…). Daniel Lampart.
SGB, 3.11.2015.
Personen > Lampart Daniel. Arbeitgeberverband. Arbeitsmarkt. SGB, 3.11.2015.
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06.03.2015 Schweiz
Personen
Unternehmerverbände
Work
Ralph Hug
ILO
Streikrecht
Volltext
Streikrecht bei der Uno: Erfolg für die Gewerkschaften. Die Arbeitgeber knicken ein. Endlich anerkennt die ILO, die Internationale Arbeitsorganisation, das Recht auf Streik. Ein Durchbruch! Der Druck der Gewerkschaften hat gewirkt: Die Arbeitgeber haben ihren Widerstand gegen die Verankerung des Streikrechts in der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aufgegeben. Damit anerkennt die Organisation künftig das Recht auf Streik offiziell. Von nichts kommt nichts. Der Zeitpunkt war nicht zufällig. Mitte Februar stand auf Transparenten in Genf: „Wir lassen uns das Streikrecht nicht nehmen!“. Hunderte nahmen an der Demo teil. Gleichentags fanden in vielen Städten auf der Welt Kundgebungen statt. Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) hatte zur Verteidigung des Streikrechts aufgerufen. Dieses sei ein Menschenrecht, so der Gewerkschaftsbund: „Ohne Streikrecht sind wir alle Sklaven.“ Der Strassenprotest richtete sich konkret gegen die Blockadepolitik der Arbeitgeber in den Gremien der ILO. Ex-Unia-Präsident Vasco Pedrina ist Mitglied der Schweizer Delegation in der Uno-Behörde. Er kennt die Taktiken der Gegenseite gut: „Die Arbeitgeber wehrten sich hartnäckig dagegen, dass das Streikrecht explizit verankert wird.“ Dabei hätten die Juristen dieses Recht bereits vor Jahrzehnten indirekt anerkannt. Schweizer Blockierer. (…). Ralph Hug.
Work, 6.3.2015.
Personen > Hug Ralph. Streikrecht. ILO. Work, 2015-03-06.
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06.07.2012 Schweiz
MEM-Industrie
Personen
Unia Schweiz
Unternehmerverbände
Work
Oliver Fahrni
Christian Gusset
Corrado Pardini
Michael Stötzel
Arbeitsfriede
Arbeitszeit
GAV
Gleichstellung
Kündigungsschutz
Mindestlöhne
Volltext

Neuer Gesamtarbeitsvertrag. Das zweite Bein. Diesmal soll nicht ein wenig rumverhandelt werden. Christian Gusset, Unia-Branchenleiter Mem, und Unia-Industriechef Corrado Pardini haben mehr im Sinn: Der 2013er GAV der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Mem-GAV) soll Massstäbe setzen. Gusset: „Wir wollen einen Vertrag, der eine neue Sozialpartnerschaft begründet.“ (...). Michael Stötzel, Oliver Fahrni.

Work. Freitag, 6.7.2012.
Unia Schweiz > GAV Maschinenindustrie. 2012-07-06.doc.

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09.09.2011 Schweiz
Personen
Regierung Schweiz
Unternehmerverbände
Work
Oliver Fahrni
Arbeitsfriede
Ausbeutung
Vermögen
Volltext

Der soziale Frieden bröckelt. Wilde Schulterklopferei bricht aus. Anlass: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat einen unteren Eurokurs pro Franken von 1.20 festgelegt. Endlich. Der Schritt kommt spät. Und 1.20 als untere Grenze sind noch zu wenig. 1.40 wären besser, sagen der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die Unia. Immerhin hat die SNB gehandelt, wo der Bundesrat seit vielen Monaten blamabel versagt. Nicht einmal ein Minipaket zur Stützung der Wirtschaft bringt er durch. Doch beim Gerede über die SNB fällt das Entscheidende aus dem Blick. Was in den letzten sechs Monaten geschehen ist, führt uns den Zustand der Schweiz scharf vor Augen. (...). Oliver Fahrni.

 Work. Freitag, 2011-09-09.
Work >Arbeitsfriede. 2011-09-09.doc.

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09.09.2011 Bulle
Jona
Rothrist
Schweiz
Emigranten
Personen
SVP
Unia Schweiz
Unternehmerverbände
Work
Bettina Epper
Rita Schiavi
Arbeitsmarkt
Überfremdung
Volltext

SVP-Politiker This Jenny müsste seinen Betrieb schliessen, wenn die SVP-Überfremdungsinitiative durchkäme. Und nicht nur er. „Als Unternehmer müsste Ich sagen: Die Initiative ist Blödsinn“. Im Bauunternehmen von This Jenny haben 120 von 250 Angestellten keinen Schweizer Pass. Im Sägewerk und zwei anderen KMU von Jean-François Rime haben 33 von 86 Angestellten keinen Schweizer Pass. Im Transportunternehmen von Ulrich Giezendanner haben ein Drittel der 100 Angestellten keinen Schweizer Pass. 120 von 250 Mitarbeitenden im Baubetrieb von SVP-Ständerat This Jenny haben keinen Schweizer Pass. Viele Ausländer beschäftigen auch SVP-Transportunternehmer Ulrich Giezendanner und SVP-Sägereibesitzer Jean-Francois Rime. Das ergab eine Umfrage von Work. Rund ein Drittel der 68 Mitglieder der SVP-Bundeshausfraktion sind selbständigerwerbend. Landwirte und Unternehmer halten sich etwa die Waage. Bei 25 dieser Chefs hat Work gefragt: (...). Bettina Epper.

Work. Freitag, 2011-09-09.
Migration > Arbeitsmarkt. Work 2011-09-09.doc.

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30.04.2010 Schweiz
Personen
Unternehmerverbände
Work
Oliver Fahrni
Abzockerei
Bonisteuer
Die Leistungsbereitschaft fördern sie nicht, dafür Masslosigkeit und Abzockerei. Boni: Eine Form legaler Kriminalität. Boni sind wirtschaftlich schädlich und ineffizient. Trotzdem hat kein Staat den Mut, das Boni-Problem mit harten Regeln zu lösen. (...). Oliver Fahrni. Work. Freitag, 30.4.2010. Standort: Sozialarchiv
19.02.2010 Schweiz
Pensionskasse
Personen
Unternehmerverbände
Work
Matthias Preisser
Propaganda
Rentenklau
Bührers Marschbefehl. Rentenklau: Economiesuisse kauft sich ein Jugendkomitee. Ein Nein am 7. März schade den Jungen. Das behauptet Economiesuisse. Und zahlt junge Politikerinnen und Politiker, die den Generationenkampf ausrufen. (...). Mit Foto. Matthias Preisser. Work. Donnerstag, 19.2.2010
02.11.2007 Schweiz
Personen
SVP
Unternehmerverbände
Work
Ralph Hug
Astag
Präsident
Astag sucht einen neuen Präsidenten. SVP-Giezendanner winkt dankend ab. Carlo Schmid gibt im Frühling seinen Posten als Präsident des Nutzfahrzeugverbandes Astag ab. Ein Favorit für den Chefsessel winkt bereits ab: der SVP-Mann Ulrich Giezendanner kandidiert nicht, wie er Work sagte. Im Mai 2008 wird der Innerrhoder Ständerat Carlo Schmid (CVP) von Astag verabschiedet. Er gab schon im Frühling dieses Jahres seinen Rücktritt bekannt. Schmid tritt auch aus der kleinen Kammer aus, beleibt aber als neuer Präsident der Regulierungsbehörde für den Strommarkt der Politik erhalten. Als Astag-Präsident spielte der Appenzeller gerne den Gewerkschaftsfeind: "Für den Astag ist auf nationaler Ebene keine Gewerkschaft gut genug", posaunte er. Ralph Hug. Work 2.11.2007
26.08.2004 Schweiz
Personen
Unternehmerverbände
Work
Ralph Hug
Meinungsumfrage
Mutterschaftsversicherung
Volltext

Lieber borniert als gewinnorientiert. Work-Umfrage bei den Arbeitgebern. Hoteliers, Wirte und Banker sagen Ja zur Mutterschaftsversicherung. Im Unterschied zu vielen anderen Arbeitgebern und ihren Verbänden ist ihnen das Portemonnaie näher als die Ideologie. Fast alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber würden von einem Ja zur Revision der Erwerbsersatzordnung (EO), über die am 26. September abgestimmt wird, profitieren (siehe Grafik). Ist es heute die Arbeitgeberseite, die den grössten Teil des Mutterschaftsurlaubs bezahlt, sieht die EO-Vorlage eine paritätische Finanzierung der 14 Wochen Mutterschaftsurlaub zu 80 Prozent des Lohnes vor. (...). Ralph Hug.

Work online, 26.8.2004.
Personen > Hug Ralph. Unternehmerverbände. Meinungsumfrage. Work. 2004-08-26.

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06.12.2002 Schweiz
Personen
Unternehmerverbände
Work
Ralph Hug
GAV
Unternehmerverbände
Nichts zum Nulltarif. Die Arbeitgeber wollen den neuen Gesamtarbeitsvertrag gratis. Sie setzen darauf, dass das Lager der Arbeitnehmenden gespalten ist. Mit Foto. Ralph Hug. Work 6.12.2002
26.06.1996 Schweiz
Berner Tagwacht
Unternehmerverbände

Sozialpartnerschaft
Volltext
Arbeitgeber kündigen die Sozialpartnerschaft . Mit tieferen Löhnen Gewinne steigern. Die Schweizer Arbeitgeber wollen kein „Bündnis für Arbeit“. Der Zentralverband schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen (ZSAO) geht davon aus, dass nur tiefere Löhne und ein Abbau der Sozialleistungen das Wirtschaftswachstum garantieren können. Weg vom alles neutralisierenden Interessenausgleich heisst die Maxime. ZSAO-Präsident Guido Richterich erteilte der Sozialpartnerschaft zwischen den Spitzenverbänden der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer gestern in Zürich eine deutliche Absage. Auf der Basis der bestehenden Zielvorstellungen der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS) und der Gewerkschaften gebe es keine sozialpartnerschaftlichen Lösungen mehr, sagte Richterich an der ZSAO-Jahresversammlung. Abzulehnen sei vor allem die Aufnahme der Sozialziele in die Bundesverfassung. Diese würden nur einen unbegrenzten Ausbau des Sozialstaates zur Verfassungspflicht machen und damit zur Aufgabe jener Kreise, die sich - koste es, was es wolle - der Umverteilung verpflichtet fühlten, so Richterich. Alle Vorschläge der Arbeitnehmerseite zielten auf die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit des Werkplatzes Schweiz, erklärte Richterich. Der ZSAO fordere deshalb einen Stopp des Sozialausbaus, ein Verzicht auf die Ratifizierung der europäischen Sozialcharta und eine Absage an kürzere Arbeitszeiten. Die Rahmenbedingungen könnten nur durch einen Abbau der Sozialleistungen und tiefere Löhne verbessert werden. Ziel dieser Abbaupolitik ist ganz klar die Steigerung der Gewinne und damit der (…).
Berner Tagwacht, 26.6.1996.
Berner Tagwacht > Sozialpartnerschaft. TW, 1996-06-26.
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01.12.1995 Schweiz
Berner Tagwacht
Gewerkschaften
Unternehmerverbände

Lohnverhandlungen
Volltext
Patt-Situation in der Lohnrunde. Bosse ohne Musikgehör. Das Seilziehen ist hart, wie selten: Trotz guter Perspektiven der Exportwirtschaft und grosser Produktivitätsfortschritte wollen die Unternehmer die Teuerung nicht ausgleichen. Mit ihren 1-Prozent-Anpassungen schwächen sie die Kaufkraft - und sägen damit am eigenen Ast. Die Gewerkschaften haben es im August plausibel gemacht: Zwar geht es der Schweizer Wirtschaft nicht gut, aber Lohnabbau schwächt die Kaufkraft und damit die Binnenwirtschaft. Der Exportwirtschaft gehe es besser und die teilweise massiven Produktivitätsfortschritte müssten weitergegeben werden. Damit sagten sie klar Nein zum Ausspruch der Arbeitgeber, man solle die Löhne und die Preise um 30 Prozent senken. Der Verhandlungsherbst konnte also beginnen. Der Start war nicht optimal und kündigte harte Zeiten an. Knickrige Branchen. Eine negative Signalwirkung hatte im September das Scheitern der Verhandlungen im Bankwesen. Während der Personalverband der glänzend florierenden Banken eine Lohnerhöhung von 3 Prozent verlangte, beschlossen diese, ihren 1200‘00 Angestellten nur individuelle Anpassungen von 1 bis 2 Prozent zu gewähren. Der Bankpersonalverband lehnte das Angebot der Banken als „völlig ungenügend“ ab und stellte Kampfmassnahmen in Aussicht. Gescheitert sind die Lohnverhandlungen auch in der grafischen Industrie. Die Gewerkschaften lehnten das Angebot der Arbeitgeber (individuelle Lohnerhöhung um 1 Prozent oder 35 Franken monatlich) ebenso kategorisch (…).
Berner Tagwacht, 1.12.1995.
Berner Tagwacht > Lohnverhandlungen 1994. TW, 1995-12-01
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09.10.1988 Schweiz
Berner Tagwacht
Unternehmerverbände

Lohnverhandlungen
Unternehmerverbände
Volltext
Harte Lohnverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern. Spielraum von einigen Prozenten. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern um Lohnerhöhungen in wichtigen Teilen der Schweizer Wirtschaft sind angelaufen. Sie dürften in diesem Jahr schwieriger verlaufen als im Vorjahr, verhandeln beide Seiten doch auf der Grundlage einer Verteuerung der Konsumentenpreise um 2 Prozent im Zeitraum August 1986 bis August 1987 verglichen mit lediglich 0,8 Prozent in der Vorjahresperiode. Entsprechend unterschiedlich beurteilen beide Parteien die Konjunkturlage. Der Teuerungsausgleich sei das absolute Minimum in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern, sagte Benno Hardmeier, Sekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB). Die Wirtschaftslage erlaube es den Unternehmen, die Teuerung über Lohnerhöhungen auszugleichen. Darüber hinaus verbleibe ein Spielraum von einigen Prozenten für den realen Lohnzuwachs. Die Fusionen der jüngsten Zeit zeigten, dass die Firmen über genügend Liquidität verfügten, was für Lohnerhöhungen spreche. Aufgrund der guten Konjunktur hält auch Hugo Fasel, Zentralsekretär des Christlichnationalen Gewerkschaftsbundes der Schweiz, Lohnsteigerungen über den Teuerungsausgleich hinaus für gerechtfertigt. Einem sehr guten Geschäftsgang in der Schweizer Wirtschaft steht nach Angaben Fasels jedoch ein ausgetrockneter Arbeitsmarkt gegenüber. (…).
Berner Tagwacht, 9.10.1988.
Berner Tagwacht > Lohnverhandlungen 1988. TW, 1980-10-09.
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24.07.1987 Schweiz
Föderativverband
Öffentlicher Dienst, Der
Unternehmerverbände

Rentenalter
Volltext
Föderativverband zu Vorwürfen der Maschinen-Industriellen. Unsachlich und unseriös. Die Geschäftsleitung des Föderativverbandes weist die kürzlich vom ASM-Präsident Marc C. Cappis erhobenen Vorwürfe gegen die flexible Pensionierung des Bundespersonals als falsch sowie unsachlich zurück und bedauert gleichzeitig den demagogischen Angriff auf Bundesrat Otto Stich. Die Geschäftsleitung des Föderativverbandes des Personals öffentlicher Verwaltungen und Betriebe tagte am 9. Juli unter dem Vorsitz von Präsident Georges Eggenberger in Bern. Sie befasste sich unter anderem mit den Vorwürfen, die Marc C. Cappis, Präsident des Arbeitgeberverbandes schweizerischer Maschinen- und Metall-Industrieller (ASM), kürzlich an der Jahresversammlung seiner Organisation gegen die vorzeitige Pensionierung des Bundespersonals erhoben hat. Die Behauptung von Marc C. Cappis, die Steuerzahler müssten das Modell zum flexiblen Altersrücktritt mitfinanzieren, entbehrt jeder Grundlage. Die mit der vom Ständerat bereits genehmigten Statutenrevision verbundenen Verbesserungen werden ausschliesslich von den Versicherten berappt. Der Arbeitgeber Bund und somit der Steuerzahler werden längerfristig gar etwas entlastet. Dass vorzeitige Pensionierungen „das Deckungskapital bei der AHV reduzieren“ sollen, wie Cappis behauptete, trifft ebenfalls nicht zu, da die AHV bekanntlich auf dem Umlageverfahren und nicht auf dem Kapitaldeckungsverfahren finanziert ist und das neue Versicherungsmodell des Bundespersonals (…).
Der öffentliche Dienst, 24.7.1987.
Oeffentlicher Dienst, Der > Rentenalter. Bundespersonal. OeD, 1987-07-24.
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18.12.1986 Schweiz
Berner Tagwacht
Unternehmerverbände

Programm
Unternehmerverbände
Volltext
Strategiepapier von Arbeitgebern gegen Lohnerhöhungen. „Zusätzliche Ferien ablehnen“. Dass Arbeitgeber gewerkschaftliche Forderungen nicht freudestrahlend' entgegennehmen und nicht jedes Begehren akzeptieren, ist nichts Neues. Es ist freilich verständlich, dass eine Unternehmensleitung einen anderen Standort markiert als die Arbeitnehmer. Bei gutem bis sehr gutem Geschäftsgang müssten jedoch Arbeitgeber ein Einsehen haben, ihre Arbeiter und Angestellten am Mehrertrag teilhaben zu lassen. Diese Einsicht fehlt aber in einigen Arbeitgeberkreisen. So auch beim Handels- und Industrieverein Zofingen. Er hat an seine Mitgliedfirmen am 26. September 1986 ein Schreiben versandt, das die Arbeitgeber-Strategie für Lohnverhandlungen umreisst. Fazit des Unterrichts für die Unternehmer: Das Lohnniveau muss möglichst auf dem Stand der Rezessionsjahre eingefroren bleiben, denn man kann ja nie wissen, ob es wieder wirtschaftliche Rückschläge gibt. Tritt dies ein, dann werden allerdings auch niedrig entlöhnte Arbeitskräfte einfach auf die Strasse gestellt. Aus der Sicht des Zofinger Industriellenvereins haben die Arbeitnehmer zwar die Lasten schlechter Konjunktur mitzutragen, wenn der Betrieb jedoch floriert, sollen sie am Mehrgewinn nicht beteiligt werden. Die „sehr geehrten Damen und Herren“, wurden wie folgt instruiert: (…).
Berner Tagwacht, 18.12.1986.
Berner Tagwacht > Unternehmerorganisationen. Programm. TW, 1986-12-18.
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09.03.1923 Schweiz
Gewerkschaften
Unternehmerverbände
VSTTB

Sekretäre
Sekretariat
Subvention
Volltext

Verdächtige Arbeiterfreunde. In einem Teil der bürgerlichen Presse macht ein Artikel aus der „Thurgauer Zeitung" die Runde, auf den im Interesse der Klarstellung der Tatsachen näher eingegangen werden muss. In der Absicht, die Wirtschaftlichkeit des eigenen Sekretariats in das beste Licht zu rücken, wurden im Organ des Telephon- und Telegraphenarbeiter-Verbandes Vergleichszahlen herangezogen, die dartun sollen, dass in anderen Verbänden auf einen Angestellten weniger Mitglieder entfallen, als wie dies im Telephon- und Telegraphenarbeiterverband der Fall sei. Wie der Hund auf den Knochen, fällt nun ein Korrespondent genannten Blattes (Mittelpressebureau ?) auf diesen Bissen herein, um die ihm offenbar sehr verhasste Gewerkschaftsbewegung bei den Lesern der bürgerlichen Presse zu diskreditieren. (...).

Der Gemeinde- und Staatsarbeiter, 1923-03-09.
Gewerkschaften > Sekretariat. 1923-03-09.doc.

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13.09.1918 Schweiz
Oltener Aktionskomitee
SVP
Unternehmerverbände

Generalstreik
Volltext

Nach der Aktion. G.K. Bekanntlich haben sowohl der Bauernverband als auch der Verband schweizerischer Arbeitgeber anlässlich der Generalstreikbewegung zuhanden des Bundesrates Kundgebungen erlassen, in denen sie gegen  das „erpresserische" Vorgehen des Aktionskomitees Verwahrung einlegten und mit Gegenmassnahmen drohten. Nun kommt auch hintendrein der Gewerbeverband gewackelt und nimmt ebenfalls Stellung zu der vergangenen Aktion. Man habe sich in Gewerbekreisen da und dort gefragt, warum der Gewerbeverband nicht vorher beim Bundesrat vorstellig geworden sei. In der Zentralleitung habe man der Sache grosse Aufmerksamkeit geschenkt, sei aber nach reiflicher Prüfung dazu gekommen, von einer Eingabe abzusehen. Die Begründung... (...).

Strassenbahner-Zeitung, 13.9.1918. Standort: Sozialarchiv.
Oltener Aktionskomitee > Generalstreik. 13.9.1918.doc.

Generalstreik. 13.9.1918.pdf

26.01.1917 Zürich
Arbeitersekretariat
Unternehmerverbände

Subvention
Volltext

An der Futterkrippe. G.E. Seit manchen Jahren und bei allen möglichen Anlässen finden wir in den Presseorganen der Unternehmerverbände entrüstete Kommentare über die Subventionierung des Schweiz. Arbeitersekretariates durch den Bund. Besonders zahlreich und heftig sind die Wutausbrüche, wenn etwa durch ein Mitglied des Arbeitersekretariates irgendwo eine Unternehmerlumperei festgenagelt wird, oder wenn der Arbeitersekretär als Parteimann seine Rechte als Bürger wahrnimmt. Da ist es nur gut, wenn man von Zeit zu Zeit die Tatsachen sprechen lässt, zeigt, ob wirklich die Arbeiter im Bund der Eidgenossenschaft eine so bevorzugte Stellung einnehmen, dass der Bund ihnen und nur ihnen sogar noch Geld gibt, damit sie besser gegen die doch so unübertrefflichen Staatseinrichtungen „hetzen" können. (...).

Strassenbahner-Zeitung, 1917-01-26. Standort: Sozialarchiv.
SGB > Arbeitersekretariat. Subventionen. 1917-01-26.doc.

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