Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 9

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
01.06.1971 Tschechoslowakei
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Bruno Schläppi
Innenpolitik
Volltext
Die CSSR hat politische Sorgen. Der 14. Parteikongress hätte schon im September 1968 stattfinden sollen. Die Entwicklung in der CSSR ist unverkennbar restaurativ und zu einem hohen Grade konträr zu den - wenn auch bescheidenen, aber dennoch vorhandenen - reformerischen Versuchen in einigen anderen sozialistischen Staaten. Konsolidierung durch gewaltsame Befriedung. Die Behauptung des Ersten Parteisekretärs, die innenpolitische Lage habe konsolidiert und die Einheit des Parteiapparates wieder hergestellt werden können, lässt sich bei näherer Untersuchung nicht aufrechterhalten. Von Normalisierung kann keine Rede sein, die durch die Okkupation evozierten sozialen Probleme sind ungelöst, lediglich kann man feststellen, dass in der Tschechoslowakei eine gewaltsame Pazifierung stattgefunden hat, durch welche die Kluft zwischen dem herrschenden Parteiapparat und der in die Passivität gedrängten Bevölkerung nur tiefer geworden ist. Husaks Konsolidierungsprozess beruht nach wie vor auf der uneingeschränkten Säuberung des politischen und staatlichen Apparates. Die Folgen sind, dass vor allem die direkt davon betroffenen Parteimitglieder ihre Interessen auf den rein persönlichen Lebensbereich beschränken und sich vor der Gesellschaft zurückziehen. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6, Juni 1971.
Gewerkschaftliche Rundschau > Tschechoslowakei. Innenpolitik. Rundschau, Juni 1971.
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01.05.1969 Tschechoslowakei
Gewerkschaften
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
J. W. Brügel
Mitbestimmung
Volltext
Wandlungen in der tschechoslowakischen Gewerkschaftsbewegung. In dem „Prager Frühling“ von 1968 hatte die Gewerkschaftsbewegung, die freilich damals diesen Namen nicht verdiente, einen hervorragenden Anteil. Bis dahin waren die sogenannten Gewerkschaften nichts als Handlanger des allseits verhassten Regimes Novotny gewesen, in denen die Mitglieder nicht das Geringste zu sagen hatten. Im Frühjahr 1968 hat sich das mit einem Schlag geändert. Die empörten Arbeiter vertrieben die bisherigen, durch die Zusammenarbeit mit dem zusammenbrechenden Regime kompromittierten Funktionäre und ersetzten sie meist durch unbelastete Menschen. Das gelang nicht durchwegs und vor allem nicht an der Spitze: Zum Vorsitzenden der Gewerkschaftszentrale schwang sich der Metallarbeiterfunktionär Karel Polacek auf, der im Bewusstsein der tschechischen Arbeiter vor allem als KP-Funktionär und Minister in der Novotny-Aera bekannt war. Es gab gegen seine Ernennung Proteste, die sich aber nicht durchsetzen konnten. Seither hat Polacek, wie zugegeben werden muss, eine Politik betrieben, die auf eine selbständige Stellung der Gewerkschaftsbewegung hinzielt, die sich nicht mehr zum ausführenden Organ der Kommunistischen Partei erniedrigen lassen will. (…).
J. W. Brügel, London.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 5, Mai 1969.
Gewerkschaftliche Rundschau > Tschechoslowakei. Gewerkschaften. Rundschau, Mai 1969.
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31.12.1968 Schweiz
Tschechoslowakei
SGB

Solidarität
Volltext

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund zu den Ereignissen in der Tschechoslowakei. Mit tiefer Bestürzung und Empörung haben alle demokratisch gesinnten Menschen die Nachricht vom hinterhältigen und brutalen Überfall sowjetischer, ostdeutscher, polnischer, ungarischer und bulgarischer Truppen auf das tschechoslowakische Volk vernommen. Wiederum, wie schon vor zwölf Jahren in Ungarn, hat die Sowjetunion militärische Machtmittel eingesetzt, um einem mit ihr befreundeten Volk ihren Willen aufzuzwingen. Nach der scheinbaren Einigung in Cierna und Bratislava bedeutet der Angriff der Sowjetunion und der ihr untertanen Staaten des Warschauerpaktes einen um so verwerflicheren Gewaltakt, der den getroffenen Vereinbarungen, dem Selbstbestimmungsrecht der Nationen und allen Geboten der Friedenspolitik und der Menschenrechte ins Gesicht schlägt. (...).

SMUV Schweiz. Geschäftsbericht 1968.
SGB > Tschechoslowakei, SMUV Schweiz, Geschäftsbericht 1968.

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01.11.1968 Schweden
Tschechoslowakei
Bildungsarbeit
Personen
Peter Bichsel
Friedrich Dürrenmatt
Bruno Muralt
68er-Bewegung
Sozialpolitik
Volltext
Zum Nachdenken. Von Prag nach Schweden. In Prag nimmt das tschechische Freiheitsdrama seinen Lauf. Die Szene wird täglich düsterer. Nach dem jüngsten Moskauer Diktat werden Regierung und Partei der CSSR „ihre Bemühungen um die Verstärkung der führenden Rolle der kommunistischen Partei aktivieren, den Kampf gegen die antisozialistischen Kräfte intensivieren und die unabdingbaren Massnahmen einleiten, damit die Medien der Masseninformation voll und ganz in den Dienst des Sozialismus gestellt werden“. Ferner werden - immer laut Moskauer Communiqué - die Partei und Staatsorgane in der Tschechoslowakei „durch Persönlichkeiten gefestigt, die klar auf dem Standpunkt des Marxismus-Leninismus stehen“. Aus der orthodoxen Kremlsprache in auch für gewöhnliche Menschen verständliches Deutsch übersetzt, bedeutet das u.a.: Der Versuch, den Sozialismus in der Freiheit zu verwirklichen, ist raschestens abzublasen - wobei natürlich nur die unfehlbaren „Kremlpäpste“ zu entscheiden haben, was sozialistisch oder antisozialistisch ist. Presse, Radio und Fernsehen sind sofort gleichzuschalten und einer lückenlosen Zensur zu unterstellen. Von Informations- und Meinungsfreiheit kann keine Rede mehr sein. (…). Bruno Muralt.
Bildungsarbeit, Heft 6, November 1968.
Personen > Muralt Bruno. Tschechoslowakei. Schweden. Bildungsarbeit, November 1968.
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21.08.1968 Biel
Tschechoslowakei
Gewerkschaftskartell Biel

Gemeinderatswahlen
Gewerkschaftskartell Vorstand Protokolle
Volltext
Sitzung des Kartellvorstandes, Mittwoch, den 21. August 1968, 20 Uhr im Sekretariat. Vorsitz: Präsident Josef Flury. Traktanden: 1. Protokoll, 2. Sekretariatsbericht und Mitteilungen, 3. Gewerkschaftsfragen, 4. Wahlen und Abstimmungen, 5. Verschiedenes. Entschuldigt haben sich die Kollegen Kiener und Ditmar. Zur Eröffnung der Sitzung teilt der Präsident mit, dass infolge der Ereignisse in der Tschechoslowakei die Geschäftsleitung der SP unsere Sitzung kurz besuchen wird zur Besprechung und Abfassung einer gemeinsamen Resolution. Es wird daher beschlossen, die Traktandenliste umzukrempeln und mit Traktandum 4 Wahlen und Abstimmungen zu beginnen. Hierzu teilt der Vorsitzende mit, dass die Geschäftsleitung der SP den Wunsch geäussert habe, mit dem Kartellvorstand eine Aussprache zu haben betreffs den kommenden Gemeindewahlen. Vorgeschlagen wurde Freitag den 23. August, 11 Uhr. Der Vorstand beschliesst, Präsident Flury und die Kollegen Münger, Tschumi und Schläfli zu delegieren. Es sollen keine Zusicherungen gegeben werden, vorerst soll energisch verlangt werden, dass die Hetzerei in der Presse gegen das Kartell und einzelner Mitglieder desseIben sofort aufhören. (…).
Gewerkschaftskartell Biel, 21.8.1968.
Gewerkschaftskartell Biel > Gewerkschaftskartell Vorstand Protokoll 1968-08-21.
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01.06.1968 Tschechoslowakei
Gewerkschaften
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
J. W. Brügel
Gewerkschaft
Strukturreform
Volltext
Gewerkschaftlicher Frühling in der Tschechoslowakei? Man muss sich sowohl davor hüten, die letzten aufsehenerregenden Ereignisse in der Tschechoslowakei zu überschätzen, wie auch, sie unterzubewerten. Es ist natürlich nicht so, dass jetzt die Freiheit ausgebrochen ist und dass die Herrschenden sich bemühen, eine Synthese zwischen Freiheit und Kommunismus zu finden (der dann eben kein Kommunismus mehr wäre). Die Kommunistische Partei hat nach wie vor das Heft in der Hand, wenn auch vieles höchst programmwidrig verlief - so haben Studenten öffentlich verlangt, die Tschechoslowakei möge eine Politik nach dem Muster der schweizerischen und schwedischen Neutralität betreiben. Die allgemeine Unzufriedenheit mit dem kommunistischen Regime hat sich, lange zurückgestaut, elementar geäussert, nachdem zuerst die Schriftsteller im Vorjahr dem Regime den Fehdehandschuh hingeworfen hatten. Der inzwischen sowohl als Parteiführer als auch als Staatsoberhaupt verdrängte Antonin Novotny und seine Gruppe haben versucht, die ganze Unzufriedenheit als eine Angelegenheit bloss der Intellektuellen abzutun und die Arbeiter gegen die „Reformer“ mit dem Argument aufzuhetzen, es gehe den weltfremden Intellektuellen darum, die Arbeiter ihrer Errungenschaften zu berauben und sie zu grösserer Anstrengung zu zwingen. (…). J. W. Brügel, London.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6, Juni 1968.
Personen > Brügel J.W. Gewerkschaften. Tschechoslowakei. Rundschau, Juni 1968.
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01.01.1930 Deutschland
Schweiz
Tschechoslowakei
Bibliothek Schaffer
Faschismus
Personen
Anna Siemsen
Faschismus
Nationalismus
Volltext

Die Schweiz und das tschechoslowakische Schicksal. Die Schweiz und das tschechoslowakische Schicksal. In einer Zeit, in der Staaten innerhalb weniger Tage verschwinden und Millionen die Nationalität, die Volks- und Staatszugehörigkeit und mit ihr Verfassung und Regierung wechseln, ohne dass sie nur befragt werden, ist es für jedes Volk, das Wert legt auf seine Existenz, ist es für jeden Menschen, der seinen Heimatstaat liebt und im Recht seiner Väter leben möchte. wichtig, sich zu fragen: Worauf beruht denn meine Sicherheit? Worauf stützt sich meine Zuversicht, dass ich in meinem Volke in Freiheit, ungekränkt von fremdem Eroberungsgelüsten leben werde? Es sind bisher zwei Staaten, die solch fremder Eroberung mitten im sogenannten Frieden zum Opfer fielen: Oesterreich und die Tschechoslowakei, während ein dritter Staat, Spanien nun ins dritte Jahr sich heldenhaft zur Wehr setzt gegen solche Vergewaltigung. (...).Anna Siemsen.

Schriftenreihe des R.U.P., Nr. 1. Hrsg. Weltaktion für den Frieden (R.U.P.) Schweizer Zweig.
Personen > Siemsen Anna. Tschechoslowakei. R.U.P. 1939-01-01.

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08.05.1925 Tschechoslowakei
Ferien
Öffentlicher Dienst, Der

Ferien
Volltext
Arbeiterurlaub im Ausland. Nach langwierigen Verhandlungen hat das tschechoslowakische Parlament ein Gesetz betreffend die Einführung eines bezahlten Urlaubs für Arbeiter angenommen. Nachstehend geben wir einige der wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes wieder, das am 1. Mai 1925 in Kraft treten wird. Alle Arbeiter, die ihre Arbeit dauernd und nicht als Nebenbeschäftigung oder Gelegenheitsarbeit ausüben, haben nach ununterbrochener Beschäftigung in demselben Unternehmen oder bei demselben Unternehmer Anspruch auf einen vom Unternehmer zu zahlenden Erholungsurlaub. Der Urlaub beträgt 6 Tage im Jahre. Bei Arbeitern, die im gleichen Unternehmen oder beim gleichen Unternehmer mehr als 10 Jahre beschäftigt sind, erhöht sich der Urlaub auf 7 Tage und nach 15 Jahren auf 8 Tage im Jahre. Sonntage oder Feiertage, die in den Urlaub fallen, werden eingerechnet und bezahlt. Ein Lehrling hat nach halbjähriger ununterbrochener Beschäftigung Anspruch auf einen bezahlten Urlaub von 8 Tagen. Die Bestimmungen des Gesetzes beziehen sich nicht auf Saisonarbeiter, land- und forstwirtschaftliche Taglohnarbeiter sowie Heimarbeiter. Arbeiter, die vor Urlaubsantritt die Kündigung erhalten, haben nur Anspruch auf einen der Arbeitszeit entsprechenden bezahlten Urlaub. Dasselbe gilt auch für Arbeiter, die aus gewichtigen Gründen das Arbeitsverhältnis lösen. Der Urlaub soll in der Regel in der Zeit vom (…).
Der öffentliche Dienst, 8.5.1925.
Öffentlicher Dienst, Der > Ferien. Tschechoslowakei. OD, 1925-05-08.
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21.03.1925 Tschechoslowakei
Gewerkschaften

Ferien
Tarifvertrag
Volltext

Jährlicher Urlaub in der Tschechoslowakei. Das Abgeordnetenhaus hat am 21. März 1925 den vom Minister für das Sozialwesen eingebrachten Gesetzesentwurf betreffend den jährlichen Urlaub für Arbeitnehmer angenommen. Das neue Gesetz gewährt allen dauernd beschäftigten Arbeitnehmern einen sechstägigen bezahlten Urlaub jährlich nach einjähriger ununterbrochener Beschäftigung in ein und demselben Unternehmen, von sieben Tagen jährlich nach zehnjähriger und von acht Tagen nach fünfzehnjähriger Dienstzeit. Die Lehrlinge haben nach sechsmonatiger Arbeit Anspruch auf acht Tage Ferien. (...).

Der öffentliche Dienst, 16.10.1925.
Tschechoslowakei > Ferien > Ferien Tschechoslowakei. 16.10.1925.
 
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