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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
01.11.1960 Altstätten
Berufe
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Jakob Frei-Haas
Sticker
Volltext
Lebenserinnerungen eines früheren Stickers. Von meinen Grosseltern kannte ich nur den Vater meines Vaters. Weil er Gemeindeweibel gewesen war, nannte man uns „WeibeIs“. Aber seine Hauptbeschäftigung war eine kleine Landwirtschaft. Seine Nachkommen waren zwei Söhne und vier Töchter, von denen eine früh verstarb und einen Witwer mit neun Kindern zurückliess. Weil der Grossvater schon über 80 Jahre alt war und nicht mehr arbeiten konnte, sorgten zwei ledige Töchter für ihn. Bei ihnen lernte ich die erste Handstickmaschine kennen. Die eine Tochter war die erste Woche Handmaschinenstickerin, und die andere bediente die Maschine mit den nötigen Fäden, weshalb sie Fädlerin genannt wurde. Diese Fädlerin hatte mindestens alle vier Stunden 300 Fäden einzuknüpfen. In der zweiten Woche war die Fädlerin dann Stickerin und umgekehrt. Was sie dabei verdienten, weiss ich nicht mehr. Das Hin- und Herschieben des etwa 5 m langen Wagens war ziemlich anstrengend, weshalb sie mit Sticken abwechselten. Das Fädeln war mit guten Augen nicht so anstrengend; bis die Fäden von etwa 1 m Länge verstickt waren, konnte unsere Tante zwischenhinein die Hausarbeiten besorgen! Ungefähr um 1895 kam dann die erste Fädelmaschine auf den Markt, was für die Fädlerin eine grosse Erleichterung brachte. (…). Jakob Frei-Haas.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 11, November 1960.
Gewerkschaftliche Rundschau > Sticker. Lebenserinnerungen. Rundschau, November 1960.
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