Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 57

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11.07.2019 Schweiz
AHV
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
AHV
Reform
Volltext
Rentenhysterie. Immer dieses Gejammer. Liest man in diesen Tagen und Wochen das rechtsbürgerliche Leitmedium NZZ, wähnt man sich in einem Endzeitthriller. Die verantwortungslosen Alten führen demnach auf Kosten der Jungen ein lustiges RentnerInnenleben und setzen deren Zukunft leichtfertig aufs Spiel. In dieser Lesart führt nur ein Weg an der Hölle vorbei: rasche Erhöhung des Rentenalters und Rentenkürzungen. Die NZZ unterlegt ihre Endzeitvision gerne mit obskuren „Studien“ der UBS, die, einem Orakel gleich, der AHV eine düstere Zukunft voraussagen Das Mantra, wir würden immer älter, erzeugt dabei den Eindruck, man könne die steigende , Lebenserwartung linear in die Zukunft projizieren. Das ist Blödsinn. Noch ist das ewige Leben nicht erfunden. Vor jeder AHV-Reform schüren die Bürgerlichen rechts der Mitte die Rentenhysterie. Das hat sich in ihre DNA eingeschrieben, seit sie nach dem Zweiten Weltkrieg die von oben nach unten umverteilende AHV akzeptieren mussten. Dieser sozialistische Mechanismus ist bis heute eine offene Wunde. Doch anders als immer wieder beschworen ist das wichtigste Sozialwerk des Landes nicht zusammengebrochen. Und das wird auf absehbare Zeit auch nicht der Fall sein. Die AHV lässt sich mit vergleichsweise moderaten Zusatzfinanzierungen und Übergangshilfen für RentnerInnen stabilisieren. Die reiche Schweiz kann sich das leisten. Es ist eine Frage des politischen Willens. Wer mit der AHV herumspielt und auf Reformverweigerung macht, setzt den sozialen (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 11.7.2019.
Personen > Fagetti Andreas. AHV. Reform. WOZ, 2019-07-11.
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04.07.2019 Schweiz
Pensionskasse
Personen
Regierung Schweiz
WOZ
Andreas Fagetti
Pensionskassen
Reform
Volltext
Der Tabubruch. Die überraschende Einigung zwischen den Sozialpartnern kratzt am Primat der individuellen Vorsorge. Anders als in der AHV gilt in der Pensionskasse nicht das Umlage-, sondern das Kapitaldeckungsverfahren. Solidarische Elemente sind in diesem System nicht vorgesehen. Das könnte sich jetzt ändern, sollte Bundesrat Alain Berset aus dem Reformvorschlag, den die Sozialpartner am Dienstag präsentierten, eine Vorlage bauen. Der Arbeitgeberverband, der Schweizerische Gewerkschaftsbund und Travail Suisse haben sich auf Folgendes geeinigt: eine sofortige Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent ab Inkrafttreten der Reform; die daraus resultierenden erheblichen Rentensenkungen sollen im Wesentlichen durch 0,5 Prozent Lohnabzug gegenfinanziert werden. Damit würde ein Umlageelement in der Pensionskasse installiert. Das heisst: Die sehr gut Verdienenden finanzierten die Pensionskassenrenten der schlechter Verdienenden teilweise mit. Nicht genug damit: Weil die Übergangsgeneration, die demnächst in Pension geht, durch die sofortige Senkung des Umwandlungssatzes nicht mehr zusätzlich Alterskapital ansparen und die Rentensenkung aus eigener Kraft kompensieren kann, erhielte sie in den fünfzehn Jahren ab Inkrafttreten der Reform in Fünf Jahresschritten zusätzlich monatlich 200, dann 150 und schliesslich 100 Franken - und zwar bedingungslos und lebenslang . Für Gutverdienende würde dies die Sicherung der Rentenhöhe, für tiefere und sehr tiefe Einkommen sogar eine spürbare Verbesserung bedeuten. (…). WOZ, 4.7.2019.
Personen > Fagetti Andreas. Pensioskasse. Reform. WOZ, 2019-07-04.
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30.05.2019 Schweiz
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Basta Basel
Juso
Überwachung
Volltext
Umfassende Untersuchung gefordert. Letzte Woche deckte die WOZ auf, dass der Nachrichtendienst des Bundes von der Überwachung politischer Parteien und deren Mitglieder nicht ablässt. Nun nimmt sich die Oberaufsicht der Sache an. Wer seine Grundrechte wahrnimmt und sich beispielsweise in einer demokratischen Partei engagiert, muss damit rechnen, dass sie oder er vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) registriert oder gar aktiv überwacht wird. Die WOZ berichtete letzte Woche. über die Fälle von drei politischen Parteien (AL Bern, Juso Stadt Bern und BastA!), dem Basler Gewerkschaftsbund und dessen Mitgliedern, die in den Datenbanken des NDB registriert sind. Bekannt wurden diese, weil die Betroffenen zuvor entsprechende Einsichtsgesuche gestellt hatten. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt das Gesetz eine Überwachung politischer Tätigkeit zu, nämlich in Fällen von Terrorismus, Gewaltextremismus, Spionagetätigkeit, Waffenhandel, Angriffen auf kritische Infrastrukturen oder „sicherheitspolitisch bedeutsamen Vorgängen“ im Ausland. Aber was hat das mit demokratischen Parteien zu tun? GPDel wird aktiv. Auf die aktuellen Fälle hat die Grüne Partei reagiert. Sie fordert zusammen mit der Organisation grundrechte.ch bei der Oberaufsicht eine umfassende Untersuchung über die offensichtlich politisch motivierten Schnüffeleien des NDB. Ein entsprechendes Gesuch hat Catherine Weber von grundrechte.ch beim Sekretariat der Delegation der Eidgenössischen Geschäftsprüfungskommission (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 30.5.2019.
Personen > Fagetti Andreas. Ueberwachung NDB, WOZ, 2019-05-30.
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31.01.2019 Schweiz
Krankversicherungen
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Krankenkassen-Prämien
Volltext
Krankenkassenprämien. Eine fällige Ohrfeige. Für gegen 300‘000 Haushalte soll die Prämienlast sinken - dank eines Bundesgerichtsurteils. Die SP droht betroffenen Kantonen mit Klagen. Ein Ende letzter Woche publiziertes Bundesgerichtsurteil stellt fest: Der Kanton Luzern hat die Einkommensgrenze für Prämienverbilligungen zu tief abgesenkt, damit Bundesrecht verletzt und letztlich Prämienverbilligungsgelder zweckentfremdet. „Das Urteil hat für andere Kantone Signalwirkung“, sagt die St, Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi gegenüber der WOZ. Die SP will weiteren Kantonen mit zu tiefen Prämienverbilligungen Beine machen. Gysi hat zunächst jene im Visier, die die gesetzlichen Vorgaben erheblich unterschreiten: beide Appenzell, Bern, das Wallis, Glarus, der Aargau und Neuenburg. An einer Pressekonferenz der SP Schweiz in Bern forderte sie diese Kantone auf, innert Monatsfrist Anpassungen in die Wege zu leiten. „Geschieht dies nicht, wird die SP Schweiz zusammen mit den Kantonalparteien vor Ort diese Kantone verklagen.“ Die SP gehe davon aus, dass wegen des Bundesgerichtsurteils gegen 300‘000 Haushalte neu ein Anrecht auf Prämienverbilligungen hätten. Wo noch möglich, wird die SP in den Kantonsparlamenten rasch Vorstösse einreichen, damit die Regierungen ihre Berechnungsgrundlagen offenlegen. Zweckentfremdete Gelder. Auslöser ist ein Debakel im Kanton Luzern. Dort erhielten 2017 rund 7‘900 Luzerner Familien und Alleinerziehende mit verbilligten (…).. Robert Müller, Andreas Fagetti.
WOZ, 31.1.2019.
Personen > Fagetti Andreas. Krankassenprämien. WOZ, 2019-01-31.
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16.05.2018 Schweiz
Personen
SVP
WOZ
Andreas Fagetti
Interview
SVP
Volltext
Wahlen
Die Niederlagen der SVP. „Auf soziale Fragen hat die SVP keine Antwort“. Die SVP verliert in Kantonen, Städten und Gemeinden eine Wahl nach der anderen. Die Politologin Line Rennwald sagt, ein negativer Trend sei erkennbar, warnt aber vor übereilten Schlüssen. In Europa feiern populistische, rechte und rechtsextreme Parteien und Bewegungen Wahlsiege. In den USA regiert Donalds Trump. Die Schweiz hat diese Entwicklung mit der SVP vorweggenommen, die alles rechts von ihr aufsog. Vor zehn Jahren erreichte sie, was vorher keiner Partei gelungen war, sie holte bei den nationalen Wahlen einen WählerInnenanteil von nahezu dreissig Prozent, und diesen Erfolg konnte sie bei den letzten Wahlen sogar übertreffen. Seither verliert sie nicht nur Abstimmungen, in den bisherigen Wahlen in den meisten Kantonen - Ausnahmen sind St, Gallen, Thurgau und Schaffhausen - und nun auch in Gemeinden ist sie auf der Verliererstrasse. Die schwersten Verluste fuhr sie im vergangenen Jahr in Neuenburg ein. Dort musste sie fast die Hälfte ihrer Sitze im Kantonsparlament hergeben. Bei den jüngsten Wahlen hat dieser Trend angehalten. In der Stadt Zürich und in Winterthur setzte es eine heftige Niederlage ab. Bei den Zürcher Gemeindewahlen musste sie selbst in Agglo- und Landgemeinden Verluste hinnehmen. In Genf ist sie mit einem Verlust von drei Prozent WählerInnenanteil ebenfalls stark in die (…). Interview Andreas Fagetti.
WOZ, 16.5.2018.
Personen > Fagetti Andreas. SVP. Wahlen. WOZ, 2018-05-16.
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22.03.2018 Schweiz
Personen
SGB
Andreas Fagetti
Präsidium
SGB
Volltext
Jung, weiblich, digital. Mit Paul Rechsteiner als Präsident des Gewerkschaftsbunds haben die Gewerkschaften soziale Errungenschaften erfolgreich verteidigt. Wer übernimmt nach seinem Rücktritt? Und wie begegnen die Gewerkschaften den neuen Herausforderungen? Es war eine bemerkenswerte Wahl im Herbst 1998. Paul Rechsteiner schaffte sie ohne die Hausmacht einer Gewerkschaft im Rücken. Das war neu. Der St. Galler war mit 46 Jahren vergleichsweise jung, klar links politisierend und kein Gewerkschaftsfunktionär. Nachdem Rechsteiner vergangene Woche seinen Rücktritt angekündigt hat, sagt Vasco Pedrina, zusammen mit Christiane Brunner Rechsteiners Vorgänger im Präsidium und einer der Einfädler seiner Wahl: "Er war einer der besten, wenn nicht der beste Präsident in der Geschichte des Gewerkschaftsbunds." An der Sache orientiert, integrativ, strategisch und taktisch klug: Der St. Galler Arbeitersohn, Anwalt und SP-Nationalrat übernahm das Präsidium in einer Zeit, als die Neoliberalen in der Schweiz mit Verspätung gerade an Fahrt gewannen und anfingen, den Sozialstaat anzugreifen sowie BürgerInnenrechte ausser Kraft zu setzen – was sie bis heute, inzwischen mit einer Mehrheit im Parlament, aggressiv tun. Die Schweiz steckte damals in der Krise. Sie erlebte kurz nach dem Zusammenbruch des Ostblocks einen Immobiliencrash, die Wirtschaft lahmte, die Arbeitslosigkeit war hoch, ein Globalisierungsschub zersetzte das Nachkriegsmodell der sozialen (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 22.3.2018.
Personen > Fagetti Andreas. SGB. Präsidium. WOZ, 2018-03-22.
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01.03.2018 Schweiz
Löhne
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Frauenlöhne
Volltext
Ein schlechter Deal für die Frauen. Just als sich der Ständerat mit Lohngleichheit beschäftigt, bringt die FDP einen Vorschlag für eine Erhöhung der AHV für Frauen ins Spiel. Man mag es gar nicht mehr formulieren. Aber so ist es nun mal immer noch: Frauen in der Schweiz werden beim Lohn diskriminiert. Dabei ist die Gleichstellung der Geschlechter seit 1981, also seit beinahe vierzig Jahren, in der Verfassung festgeschrieben, und seit 1996 gibt es einen konkreten Verfassungsauftrag, Lohngleichheit herzustellen. Dass die SVP die Verfassung nicht sonderlich ernst nimmt: geschenkt. Und FDP und CVP? Noch in den neunziger Jahren gab es in beiden Parteien Frauen von politischem Gewicht, die sich für die Beseitigung dieses unerhörten Missstands ins Zeug legten. Diese Zeiten sind passé. Die FDP und zu weiten Teilen auch die CVP sind sozialpolitisch und in Gleichstellungsfragen mittlerweile Einen tiefe mehr oder weniger SVP-Klone. Sie politisieren beinahe so dafür eine ungeniert wie die SVP gegen Fraueninteressen (und gegen sozial Benachteiligte). Desgleichen die Wirtschaftsverbände, die ja gerne auf Freiwilligkeit setzen und angeblich gegen „überbordende“ Regulierungen sind (es sei denn, es geht gegen Schwächere, dann kann die Regulierung nicht streng genug sein). Freiwillig freilich wäre in den letzten Jahren alles möglich gewesen: An einem 2007 vom Bund organisierten Hearing erklärten sich die Sozialpartner bereit, im Dialog die Lohngleichheit voranzutreiben. Das Projekt des Bundes „Lohngleichheitsdialog“ (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 1.3.2018.
http://www.textverzeichnisse.ch/Portals/7/Fagetti%20Andreas/Fagetti%20Andreas.%20Frauenl%C3%B6hne.%20WOZ,%202018-03-01.pdf
09.11.2017 Schweiz
Personen
Syndicom
Andreas Fagetti
Syndicom
Volltext
Syndicom-Krise. Umstrittene Wahl. Die vorgesehene Wahl von Daniel Münger zum neuen Präsidenten der Gewerkschaft Syndicom am Wochenende passt nicht allen. Sie ist Ausdruck einer seit Jahren schwelenden Krise. Urs Meyer aus Biel ist ein altgedienter Gewerkschafter. Er wird am Wochenende vor dem Kongress reden. Denn anders als versprochen präsentiert die Gewerkschaftsspitze nicht eine Auswahl von zwei bis drei Personen für den Posten des Syndicom-Präsidenten. Daniel Münger ist der Einzige, der zur Wahl steht. Er ist bei manchen GewerkschafterInnen ein höchst umstrittener Kandidat. Der ehemalige SP-Landrat von Baselland war bis im vergangenen Jahr Vizepräsident der Zentralen Arbeitsmarkt-Kontrolle (ZAK) Basel-Landschaft, die im Auftrag des Kantons Schwarzarbeitskontrollen durchführt. Kanton und Bund fordern mehrere Hunderttausend Franken zurück, weil die ZAK im Jahr 2014 viel zu wenig Kontrollen durchgeführt habe. Sie sollte daher 380‘000 von den 650‘000 Franken der von Bund und Kanton dafür entrichteten Subventionen zurückbezahlen. Diese Forderung ist nun faktisch vom Tisch, weil der Kanton den Jahresabschluss 2016 der Paritätischen Kommission genehmigte. Doch die von der Staatsanwaltschaft eröffnete Strafuntersuchung über den Verbleib der Gelder, die im Jahr 2014 nur zu einem kleinen Teil für Schwarzarbeitskontrollen verwendet wurden, ist nach wie vor am Laufen. Für Urs Meyer ist daher die Kandidatur Müngers unangebracht. „Ich werde ihn auffordern, seine (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 9.11.2017.
Personen > Fagetti Andreas. Syndicom. WOZ, 2017-11-09.
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10.08.2017 Bern
Berner Zeitung
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Berner Zeitung
Entlassungen
Volltext
Tamedia plant ein Massaker. Tamedia bereitet den radikalen Umbau ihrer Tageszeitungen vor. Ende August entscheidet der Verwaltungsrat über ein konkretes Abbauprojekt, sagen Insider. Die Belegschaften – besonders in Bern – sind schwer verunsichert. Die Rede ist vom möglicherweise heftigsten Abbau der Pressevielfalt, den die Schweiz je gesehen hat. Und selbst Chefredaktoren würden inzwischen nach den Gewerkschaften rufen: Die Gerüchteküche brodelt, seit der Zürcher Tamedia-Konzern angekündigt hat, Szenarien für den Umbau seiner Tageszeitungsredaktionen auszuarbeiten. Offenbar soll mit dem Halbjahresergebnis am 29. August ein radikaler Abbau bekannt gegeben werden. Eine gut informierte Quelle aus dem Hause „Tages-Anzeiger“ sagt zur WOZ: Der Verwaltungsrat fälle Ende August kurz vor Bekanntgabe des Halbjahresergebnisses einen Entscheid über eine der Um- und Abbauvarianten, die ein Projektteam mit ChefredaktorInnen im Rahmen des sogenannten Projekts 2020 erarbeitete. Vermutlich laufe es auf einen gemeinsamen Mantel für alle Tamedia-Tageszeitungen hinaus. Das würde bedeuten, dass praktisch überall dieselben Texte in den Bereichen Ausland, Wirtschaft und Kultur zu lesen wären. Das Projektteam durfte die Ergebnisse seiner Arbeit dem Verwaltungsrat offenbar nicht selber vorstellen. Der Verwaltungsrat schottet sich ab und berät allein. Von ihm dringt nichts nach aussen. Die Belegschaften der Tamedia-Tageszeitungen „Tages-Anzeiger“, „Bund“, „Berner Zeitung“ („BZ“), (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 10.8.2017.
Personen > Fagetti Andreas. Berner Zeitung. Entlassungen. WOZ, 2017-08-10.
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25.05.2017 BE Kanton
Personen
SVP
WOZ
Andreas Fagetti
Sozialhilfe
SVP
Volltext
Sozialhilfe. Fatale Signale aus Bern. Der Kanton Bern schert in der Sozialhilfe schon jetzt gegen unten aus. Richtig heftig wird es aber erst noch: Die Bürgerlichen wollen den Grundbedarf um zehn Prozent kürzen. Das hätte Signalwirkung für die ganze Schweiz. Die «Weltwoche» formulierte vor zwei Jahren schon mal das Fernziel: ersatzlose Abschaffung der Sozialhilfe. So weit ist es noch nicht. Doch SVP-Politiker wie der Könizer Gemeindepräsident und Altgrossrat Ueli Studer und sein Parteikollege in der Berner Regierung, Pierre Alain Schnegg, machen sich jetzt schon einmal daran, die Fundamente einer existenzsichernden Sozialhilfe zu unterhöhlen. Studer gab mit einer vom Kantonsparlament im Jahr 2012 überwiesenen Motion den Kurs vor: Er fordert, dass der Grundbedarf um zehn Prozent gekürzt wird. Das will er nicht als reine Sparübung verstanden wissen, sondern auch als Anreiz für die Betroffenen, eine Arbeit zu suchen. Es könne nicht sein, dass Leute, die arbeiteten, weniger Geld im Sack hätten als SozialhilfeempfängerInnen, behauptete er. Mit Erfolg: 2013 beschloss das Parlament in der Sozialhilfe Sparmassnahmen von rund 30 Millionen Franken. Die bereits erfolgten Kürzungen reichen Studer nicht. Sein parlamentarischer Vorstoss ist für ihn so lange nicht umgesetzt, wie die geforderte Kürzung von zehn Prozent nicht im Gesetz festgehalten ist. Das wiederholt er auch auf Anfrage: „Die Motion ist von der Regierung so umzusetzen, wie sie überwiesen wurde.“ Fachleute nicht erwünscht. Anfang dieses Jahres kam der (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 25.5.2017.
Personen > Fagetti Andreas. Sozialhilfe BE Kanton. WOZ, 2017-05-25.
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15.09.2016 Schweiz
AHV
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
AHVplus
Initiativen Schweiz
Volltext
„AHV plus“-Abstimmung. Das letzte Aufgebot. Es war die grösste Demo der letzten Jahre, als am vergangenen Wochenende mehr als 20‘000 Menschen durch Bern zogen. Weniger eindrücklich war die Berichterstattung über den Aufmarsch für eine starke AHV. Sie erschöpfte sich in Kurzmeldungen – Bilder gab es keine zu sehen. Man stelle sich vor, Christoph Blocher und seine Entourage hätten zur Demonstration gerufen, und die Medien hätten es einfach ignoriert. Undenkbar in Zeiten, da diese Medien selbst über die Albisgüetli-Tagung Jahr für Jahr auf allen Kanälen berichten, sich dort „StarjournalistInnen“ der grossen Medienhäuser drängeln und vor lauter Kameras kein Durchkommen ist. Wirklich überraschend ist die Ignoranz in diesem Abstimmungskampf nicht. Die Abstimmungskommentare sind einhellig, sie bilden so etwas wie eine Einheitsfront der grossen Tageszeitungen gegen die erste Erhöhung der bescheidenen AHV-Renten seit den siebziger Jahren. Das zeichnete sich bereits in der Berichterstattung, in den Analysen und Geschichten ab. Die Stimmung in der breiten Bevölkerung wurde kaum abgebildet, obwohl die Umfragen darauf hindeuten, dass die BürgerInnen einem Ausbau der AHV und einer Finanzierung über höhere Lohnprozente nicht völlig abgeneigt wären. Stattdessen wurden die Argumente der BefürworterInnen vorgeführt, um sie dann mit der Demografiekeule totzuschlagen. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete ausserhalb seiner Kommentarspalten das grösste Boulevardblatt. (…). Andreas Fagetti.
WOZ online, 15.9.2016
Personen > Fagetti Andreas. AHVplus. Initiative. WOZ, 2016-09-15.
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08.09.2016 Schweiz
AHV
Initiativen Schweiz
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Kaspar Surber
AHVplus
Interview
Volltext
„Schwarzmalerei bei der AHV diente stets dem Abbau“. Die Geschichte der AHV ist auch eine der Prognosen über ihre Zukunft. Der Historiker Matthieu Leimgruber hat sie untersucht und stellt fest: Das System ist erstaunlich stabil und wird einen Ausbau verkraften. WOZ: Herr Leimgruber, derzeit malen Versicherungs- und Bankenvertreter sowie das bürgerliche Leitmedium NZZ im Tagesrhythmus Schreckensszenarien über die Zukunft der AHV an die Wand. Das zentrale Argument ist die demografische Entwicklung. Matthieu Leimgruber: Das ist nicht neu. Das Demografieargument war bereits in den neunziger Jahren präsent. Jetzt wird es aber auffällig oft verwendet. Es ist ein nützliches Werkzeug, um politische Ziele wie Rentensenkungen durchzusetzen. Es scheint bestechend logisch, ja mathematisch gewiss. Es suggeriert einen alternativlosen Weg: Rentenkürzungen und Rentenaltererhöhungen. Aber so einfach ist es nicht. Die steigende Lebenserwartung lenkt ab von anderen Aspekten, die zu diskutieren wären, um ein realistisches Bild über den Zustand der Altersvorsorge zu erhalten. Welche Aspekte kommen zu kurz? Kaum diskutiert wird die Tatsache, dass bereits heute viele ältere Menschen, die ihren Job verlieren, keinen mehr finden, also in der Arbeitslosigkeit landen, ausgesteuert werden und schliesslich von der Sozialhilfe leben müssen. Später sind sie auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Diese Kosten werden ausgeblendet. Ausserdem verweisen die bürgerlichen Politiker und Politikerinnen auf Staaten, die bereits ein höheres Rentenalter eingeführt haben. (…). Interview: Andreas Fagetti, Kaspar Surber. WOZ, 8.9.2016.
Personen > Leimgruber Matthieu. AHVplus-Initiative. WOZ, 2016-09-08.
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26.05.2016 Schweiz
Personen
SVP
Weltwoche
WOZ
Andreas Fagetti
Journalismus
Volltext
Weltwoche
Kampagnenjournalismus. Die Fertigmacher. Politikerinnen, die der SVP die Deutungshoheit in der Asyl- und Ausländerpolitik streitig machen oder als „EU-Turbo“ gelten, attackiert die „Weltwoche“ obsessiv – wie jüngst erneut Simonetta Sommaruga. Das Vorgehen hat System. Schreibt die „Weltwoche“ über Politikerinnen, schwingt im Subtext oft Schlüpfriges mit. Diese Schiene fuhr „Weltwoche“-Chef Roger Köppel vor Monatsfrist im Parlament auch für seinen Angriff auf Bundesrätin Simonetta Sommaruga: „Mit frivoler Leichtfertigkeit“ setze sie sich über Verfassungsbestimmungen hinweg und spreche im Kontext der Asylgesetzrevision lieber von einem „Plangenehmigungsverfahren“ als von „Enteignungen“, wenn sie den Leuten die Häuser und Wohnungen wegnehmen wolle, „um die von Ihnen ins Land geholten Männer aus Gambia, Somalia und Eritrea als Asylanten unterzubringen“. Irre Angriffskadenz. Seit der „Weltwoche“-Chef und Blocher-Intimus für die SVP im Parlament und in der Parteileitung sitzt, ist die Zeitung offensichtlich das geworden, wofür sie schon lange gehalten wird: ein SVP-Organ. Die Dauerattacken auf die Bundesrätin sind nur das jüngste Beispiel dafür, wie die SVP-Führung das Blatt nutzt: als mediales Disziplinierungs- und Bestrafungswerkzeug. Wer der SVP in der Ausländer- und Asylpolitik die Deutungshoheit streitig macht, wer sich als „EU-Turbo“ outet, wer sich mit blochertreuen SVPlerInnen anlegt oder von der Parteilinie abweicht, muss auf öffentliche und systematisch betriebene Blossstellung gefasst sein. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 26.5.2016.
Personen > Fagetti Andreas. Weltwoche. Journalismus. WOZ, 2016-05-26.
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21.04.2016 Schweiz
Juso
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Juso
Parteienfinanzierung
Volltext
Geldsorgen bei der SP. Die SP-Parteileitung will Spenden von Banken annehmen. Die Juso wehrt sich. Doch ohne Mehreinnahmen droht ein Sparpaket. Die SPS muss strukturell über die Bücher - auch aus finanziellen Gründen. Seit den neunziger Jahren hat die Partei rund 10‘000 Mitglieder verloren, heute hat sie noch rund 30‘000. Da sich die Partei zu einem grossen Teil aus Mitgliederbeiträgen und Spenden finanziert, steht der Apparat unter Druck, was sich auch auf die Kampagnenfähigkeit auswirkt. Daher hat die Parteileitung ein Reformpaket aufgelegt und in die Vernehmlassung gegeben. Ein Punkt wird bereits jetzt kontrovers diskutiert: Die Parteileitung möchte das 2012 verabschiedete Spendenreglement ändern und künftig doch Spenden von Banken und Versicherungen annehmen. Konkret geht es um Spendenangebote der Credit Suisse, von Axa Winterthur und der Swiss. Das würde über 250‘000 Franken in die Parteikasse spülen. „Etwas bleibt immer hängen“. Die Juso und ihr im Juni abtretender Präsident Fabian Molina lehnen Spenden aus der Wirtschaft strikt ab. Das sei eine Frage der Glaubwürdigkeit. Wohin Spendengelder aus der Wirtschaft führen, zeige das Beispiel der USA: Hillary Clinton habe ein Glaubwürdigkeitsproblem, weil sie ihren Wahlkampf mit Spendengeldern der Finanzindustrie führt. Selbst wenn eine Partei solche Spenden nur dann annehme, wenn sie an keine Bedingungen geknüpft sind. Ihm geht es um Grundsätzliches: „Als linke Partei müssen wir auf das Primat der Politik über die Wirtschaft setzen. Nehmen wir diese Spenden an, begeben wir uns in eine strukturelle Abhängigkeit.“ (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 21.4.2016.
Personen > Fagetti Andreas. Parteienfinanzierung. SPS. WOZ, 2016-04-21.
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14.04.2016 Schweiz
Personen
Widerspruch
WOZ
Andreas Fagetti
Buchbesprechung
Volltext
Widerspruch
„Widerspruch“. Bausteine für eine linke Gegenhegemonie. Medien stehen in der Propaganda der Rechten synonym für links. Das war noch nie richtig und ist inzwischen in (fast) jeder Hinsicht falsch. Wie eine linke Medienpolitik aussehen könnte - auch dafür liefert die Nummer 67 des „Widerspruchs“ intellektuelle Bausteine. Als im Frühjahr 1981 junge linke Intellektuelle die Theorie- und Debattenzeitschrift „Widerspruch“ ins Leben riefen, kräuselten Infotainment und Personalisierung erst die mediale Oberfläche. Bleiwüsten, Parteiblätter, schöne Gewinne und sperrige Texte waren so selbstverständlich, wie es heute Facebook, Blogs, Smartphones und Medienkonzentration sind. Der technologische Rush und das Primat der neoliberalen Ökonomisierung haben die alte Medienwelt inzwischen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Orientierung und Verlässlichkeit - das war einmal. Für den „Widerspruch“ gilt das (noch) nicht. Er ist ein Zeuge vergangener Zeiten, der sich mit den neuen beschäftigt. Er kommt daher, wie er schon immer dahergekommen ist: als dickleibiges Heft, eigentlich als Buch, in dem die gute alte Bleiwüste überlebt hat und ihre Qualität entfaltet - das von keinem nervösen digitalen Blingbling abgelenkte Nachdenken. Zum Beispiel über die Arbeitsbedingungen von JournalistInnen. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Die AutorInnen und Redaktorlnnen des „Widerspruchs“ arbeiten überwiegend gratis. Ohne Selbstausbeutung wäre das Heft längst eingestellt. Doch auch bei der linken Debattenzeitschrift gibt es Mit Foto. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 14.4.2016.
Personen > Fagetti Andreas. Widerspruch. Buchbesprechung. WOZ, 2016-04-14.
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18.02.2016 Schweiz
Personen
Syndicom
WOZ
Andreas Fagetti
Syndicom
Volltext
Gewerkschaft Syndicom. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Erlebt Syndicom das nächste Jahrzehnt nicht mehr? Das behaupten KritikerInnen aus den eigenen Reihen. Die Gewerkschaftsleitung ist dagegen optimistisch. Fakt ist: Syndicom leidet an Schwindsucht. Weshalb, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. 2011 fusionierten die Gewerkschaften Kommunikation und Comedia zur 47‘000 Mitglieder starken, drittgrössten Gewerkschaft der Schweiz. So unterschiedliche Branchen und Gewerkschaftskulturen wie die der Drucker, Journalistinnen, IT- und Telekommunikationsleute und PöstlerInnen fanden sich unter einem Dach wieder. Die Fusion sollte den Mitgliederschwund bremsen, mittelfristig die Zahl der Mitglieder wieder wachsen lassen, die politische Schlagkraft erhöhen und die Verhandlungsmacht gegenüber den Unternehmen stärken. Fünf Jahre nach der Fusion ist keines dieser ehrgeizigen Ziele erreicht. Syndicom macht aus unterschiedlichen Gründen gerade keine „bella figura“: Die Gewerkschaft hat über 10‘000 Mitglieder verloren, die Personalfluktuation von aktuell etwa fünfzehn Prozent ist katastrophal, und eine MitarbeiterInnenbefragung ergab ein vernichtendes Resultat. Mobbingvorwürfe, fehlende gewerkschaftliche Antworten auf den rasanten technologischen Wandel und Arbeitsplatzverlust in manchen von Syndicom vertretenen Branchen, Strategiestreit und teilweise schwache Abschlüsse bei Gesamtarbeitsverträgen (GAV) setzen der Gewerkschaft zu. Die Stimmung ist nervös. Denn weniger (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 18.2.2016.
Personen > Fagetti Andreas. Syndicom. WOZ, 2016-02-18.
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09.11.2015 Winterthur
Personen
Rieter AG
WOZ
Andreas Fagetti
Rieter AG
Stellenabbau
Volltext
Wechselkurs
Frankenschock und Stellenabbau. „Die halten uns wohl für Vollidioten“ Im Januar hob die Schweizerische Nationalbank den Euromindestkurs auf. Der Entscheid wirkt sich verheerend auf den Industriestandort Schweiz aus. Gegen 10‘000 Stellen gehen allein dieses Jahr verloren. Was Gewerkschaften, der Arbeitgeberverband und ein Direktbetroffener dazu sagen. Mehr als sechzig Firmen haben in diesem Jahr den Abbau von insgesamt gegen 10‘000 Stellen gemeldet. Rieter ist eine dieser Firmen. Im Oktober gab das einstige Winterthurer Traditionsunternehmen, das Textilmaschinen herstellt, den Abbau von 209 Stellen bekannt. Thomas D. arbeitet seit einigen Jahren in der Abteilung, die nun geschlossen und deren Arbeit ins Ausland ausgelagert werden soll. Er ist einer von 59 temporär Angestellten, die nach dem gegenwärtig laufenden Konsultationsverfahren wahrscheinlich gehen müssen - ohne Sozialplan. Wer Glück hat, wird in einer anderen Abteilung weiterbeschäftigt oder frühpensioniert. Thomas D. sitzt in seiner Stammbeiz. Ehe er zu einem Vorstellungsgespräch aufbricht, redet er mit der WOZ. Er findet es wichtig, dass man in dieser Angelegenheit nicht nur die Stimmen der Chefs in der Öffentlichkeit hört. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 5.11.2015.
Personen > Fagetti Andreas. Rieter AG. Stellenabbau. Frankenkurs. WOZ, 9.11.2015.
Ganzer Text
20.08.2015 Schweiz
AHV
Initiativen Schweiz
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
AHV-Renten
FdP Schweiz
Volltext
Fakten gegen die Angstpropaganda. Seit dieser Woche wird beim Thema Altersvorsorge nicht mehr bloss von Abbau geredet, in der parlamentarischen Beratung von Bundesrat Alain Bersets grossem Reformpaket wird es endlich auch um überfällige AHV-Rentenerhöhungen gehen. Die letzte liegt über zwanzig Jahre zurück, die Rentenentwicklung hinkt der Lohnentwicklung um rund zwanzig Prozent hinterher. Einstimmig forderte die ständerätliche Sozialkommission diese Woche unter anderem eine generelle Erhöhung der AHV-Renten um siebzig Franken und einen um 0,3 Prozent höheren AHV-Abzug auf Löhne. Ausserdem will sie den Teuerungsausgleich und die Witwenrenten beibehalten. Mit ihrer Ansage dreht die Kommission die Debatte und bricht die Propaganda der Angst, mit der die Wirtschaftsverbände und die beiden grossen Parteien rechts der Mitte seit Jahrzehnten die AHV schlechtreden. Auch jetzt heulen die Wirtschaftsverbände und die Rechten auf. Es ist das Geschrei von Leuten, die keine stichhaltigen Argumente ins Feld führen können. Selbst wenn am Ende der parlamentarischen Aushandlung ein Referendum der Wirtschaftsverbände zustande kommen sollte: In einer Abstimmung gegen ein vernünftiges Reformpaket würden sie höchstwahrscheinlich einmal mehr eine krachende Niederlage einstecken. Und die Partei, die sich für die einzig wahre Volkspartei hält? (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 20.8.2015.
WOZ > AHV-Renten. SVP. WOZ, 20.8.2015.
Ganzer Text
16.07.2015 BS Kanton
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Redaktion
TagesWoche
Volltext

Einmalige Chance vertan. Andreas Fagetti über den Untergang der „TagesWoche“. Wohl noch nie hatte in der Schweizer Mediengeschichte ein von grossen Verlagen unabhängiges Start-up bessere Voraussetzungen, um sich in einem regionalen Markt zu etablieren: Als 2011 die „TagesWoche“ in Basel mit einer professionellen und personell sehr gut dotierten Redaktion online und mit einem Wochenblatt auf den Printmarkt ging, stand hinter ihr mit Beatrice Oeri eine milliardenschwere Mäzenin. Und die grösste Zeitung am Platz, die von Christoph Blocher gekaufte „Basler Zeitung“, erlebte unter Chefredaktor Markus Somm gerade ihr Waterloo und verlor Tausende AbonnentInnen. Die Chance war also einmalig. Aber dann ging im Lauf der letzten vier Jahre fast alles schief. Jetzt ist die Enttäuschung umso bitterer, und bei manchen ehemaligen „TagesWoche“-MitarbeiterInnen ist sie in Hass umgeschlagen. In einem langen Facebook-Post rechnet der Journalist Michael Würtenberg gnadenlos mit den ehemaligen Chefs ab und bilanziert: „Ihr habt mindestens zwanzig Millionen verballert, damit eine Zeitung gedruckt wird, die sich nicht mal als Klopapier eignet, und eine Website publiziert wird, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit erscheint. Es gab und gibt gute Gründe, eine Stimme gegen das publizistische Gift von Somm von Blochers Gnaden zu führen. Das Problem ist: Somm kann im Gegensatz zu euch schreiben und er hat ein Feu sacre. Und ihr Herrschaften hattet die grösste Chance und die Mittel dazu, eine publizistische Stimme gegen das Gift der Lippe aus Herrliberg zu gründen. Ihr habt es versiebt und dafür spucke ich (euch) vor die Füsse.“ (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 16.7.2015.
Personen > Fagetti Andreas. Tages-Woche. WOZ, 16.7.2015.
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25.06.2015 Biel
Personen
SP Biel
WOZ
Andreas Fagetti
Biel für alle
Sparprogramm
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Die dissidenten SP-ExponentInnen. Niels Arnold und Dana Augsburger-Brom im einst roten Biel. „Sind wir denn hier in Maggie Thatchers England?“ Biels rot-grüne Stadtregierung bringt die Bevölkerung gegen sich auf. Ihr Sparpaket, das von einem Geist kleinbürgerlicher Austeritätspolitik zeugt, stürzt die SP in eine Krise. Der innerparteiliche Konflikt ist offen ausgebrochen. Kaum wurden im April die Einzelheiten des Sparpakets bekannt, war in Biel der Teufel los. Was folgte, war ein Aufstand der Zivilgesellschaft gegen die Stadtregierung. Während der ersten von mehreren Spardebatten im Stadtparlament demonstrierten über 500 Leute vor dem Parlamentsgebäude, organisiert von der Bewegung „Biel für alle“, unterstützt von Gewerkschaften, Grünen, Stadtpersonal und den Jusos. Dumm schaut es für die SP aus - was ist sie nun? Eine Sparpartei? Die Glaubwürdigkeit der GenossInnen steht auf dem Spiel - und der innerparteiliche Frieden. Fatale Erbsenzählerei. Für den grössten Wirbel sorgte der Vorschlag, das Berufsorchester aufzulösen. Innerhalb kurzer Zeit waren dagegen 14‘000 Unterschriften gesammelt. Inzwischen hat die Stadtregierung diesen Sparvorschlag unter dem Druck der Strasse eilig zurückgezogen. Weiter in Gefahr ist das Neue Museum Biel, und die Beiträge ans Schachfestival sind gestrichen. Auch WC-Häuschen verschont der Rotstift nicht, genauso wenig wie die Ludothek oder den Strassenputzdienst, die Schwanenkolonie und einen ganzen Strauss anderer Kleinigkeiten, die der Bevölkerung aber offensichtlich wichtig sind. Mit anderen Worten: (…).Andreas Fagetti. WOZ, 25.6.2015.
WOZ > SP Biel. Sparprogramm. WOZ, 25.6.2015
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26.02.2015 Thun
Personen
Unia Berner Oberland
VPOD BE Kanton
Andreas Fagetti
Stefan Giger
Gesundheitsbereich
Organisationsbereich
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Wer darf am Verhandlungstisch sitzen? Im Berner Oberland attackiert die Unia einen vom VPOD und vom Pflegefachverband ausgehandelten Gesamtarbeitsvertrag. Auf dem Gerichtsweg versucht sie nun, ihre Teilnahme an GAV-Verhandlungen zu erzwingen. Für die Pflegebranche im Kanton Bern war es ein Novum, als auf Anfang 2014 ein Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in Kraft trat. Ausgehandelt hatten ihn die beiden Gewerkschaften Schweizerischer Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) und Pflegefachverband (SBK) mit dem Arbeitgeberverband Dedica, in dem siebzehn Berner Pflegeeinrichtungen organisiert sind. Ein Fortschritt, möchte man meinen. Das sieht die Unia Berner Oberland anders. Sie spricht von einem „Dumping-GAV“ und will nun mit am Verhandlungstisch sitzen. Doch VPOD, SBK und Arbeitgeberverband weisen dieses Ansinnen von sich. Die Unia hat daher den Gerichtsweg eingeschlagen, um eine Teilnahme zu erzwingen, und beim Gericht Oberland-Thun ein Schlichtungsverfahren angestrengt. Es hat inzwischen stattgefunden - und ist gescheitert, VPOD, SBK und Dedica blieben hart. Sofern das Gericht nun eine Klagebewilligung erteilt und die Unia tatsächlich klagt, kommt die pikante Angelegenheit vor Gericht. Pikant deswegen, weil VPOD, SBK (als Beitrittskandidat) und Unia als Gewerkschaftsbund-Mitglieder eigentlich befreundete Gewerkschaften sind. Womöglich lässt sich diese Peinlichkeit vermeiden. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 26.2.2015.
WOZ > Unia Berner-Oberland. VPOD. GAV. Unia, 26.2.2015.
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04.12.2014 Schlieren
NZZ
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Betriebsschliessung
Druckerei
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Kampflos wird nicht zugemacht. Obwohl die Auftragsbücher so voll sind wie schon lange nicht mehr, will die NZZ ihre Druckerei in Schlieren im Sommer 2015 schliessen. 125 MitarbeiterInnen bangen um ihren Job. Die Druckereibranche in der Schweiz steht unter anhaltendem Druck. Überkapazitäten, der rasante technologische Wandel, Preisdruck und wegbrechende Margen haben zur Folge, dass grosse Druckereien wie Dominosteine fallen. Aber es liegt nicht bloss am technologischen Wandel. Viele Schweizer Unternehmen lassen billig im Ausland drucken und entziehen der hiesigen Branche Aufträge. So etwa die Migros oder Denner, die sich auf der Hochpreisinsel an Schweizer KonsumentInnen mästen - und sich darüber beklagen, dass diese es ihnen gleichtun und billiger im nahen Ausland einkaufen. Die Klagen der Druckereiunternehmen sind also durchaus berechtigt. Dennoch erscheint gerade die jüngste Hiobsbotschaft, die NZZ wolle ihre Druckerei im zürcherischen Schlieren schliessen, absurd. Denn die Auftragsbücher sind übervoll. Erst vor drei Monaten ergatterte die hochmoderne Druckerei einen Grossauftrag von Coop: Der Grossverteiler schloss einen Fünfjahresvertrag ab und investierte dafür drei Millionen in die Aufrüstung des Maschinenparks bei NZZ Print. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 4.12.2014.
WOZ > NZZ. Druckerei. Betriebsschliessung. WOZ, 2014-12-04.
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13.11.2014 St. Gallen
NZZ
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Fusion
St. Galler Tagblatt
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In Schockstarre. Andreas Fagetti zur NZZ-Politik in der Ostschweiz. Paukenschlag in St. Gallen: Von einem Tag auf den anderen war „Tagblatt“-CEO Daniel Ehrat weg vom Fenster. Die NZZ-Konzernspitze setzte Ende Oktober den Luzerner HSG-Absolventen Jürg Weber, den in der Ostschweiz niemand kennt, an seine Stelle. Der CEO der LZ-Medien führt künftig den neu geschaffenen Geschäftsbereich Regionalmedien, in dem das St. Galler und das Luzerner Haus zusammengefasst sind. Die Personalie traf das „St. Galler Tagblatt“ unvorbereitet. Schockstarre auf der Redaktion. Ein frustrierter Redaktor sagt: „Die in Zürich interessiert die Kohle, die wir für sie erarbeiten; was wir publizistisch leisten, geht denen doch am Arsch vorbei.“ In St. Gallen kann sich niemand erinnern, dass das umsichtig geführte Medienhaus je rote Zahlen geschrieben hätte - im Gegensatz zur NZZ. Doch die Redaktion wird gerupft, das Blatt geschrumpft. Zwanzig Stellen haben sich seit 2013 in nichts aufgelöst, den LeserInnen müssen seit einigen Monaten zwei statt vier Bünde genügen. Dass die Nordostschweizer Medien von Zürich kolonisiert sind, ist eine Binsenweisheit. Immerhin hatten die Zürcher bislang die regionale Fassade nicht angetastet. (…). Andreas Fagetti.
WOZ, 13.11.2014.
WOZ > NZZ. Fusion. WOZ, 13.11.2014.
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11.04.2013 Schweiz
FdP
Initiativen Schweiz
Personen
WOZ
Andreas Fagetti
Ausbeutung
Mindestlohn-Initiative
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Kommentar von Andreas Fagetti. Faire Löhne statt Almosen vom Staat. Für die Klientel der Freisinnigen mag Geld nur eine „emotionale»“ Rolle spielen. 400‘000 andere brauchen den Mindestlohn. Ist die Mindestlohninitiative ein linkes Hirngespinst, das die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz gefährdet? Vernichtet sie Arbeitsplätze, wie die einfallslose bürgerliche Gebetsmühle der Bevölkerung wieder mal weismachen möchte? In einer wachstumsorientierten Volkswirtschaft ist das - um FdP-Nationalrat Ruedi Nosers Wortschatz zu benutzen - Bullshit. (...). Andreas Fagetti.

WOZ, 11.4.2013.
Personen > Fagetti Andreas. Mindestlohn-Initiative. WOZ 2013-04-11.

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21.02.2013 Schweiz
Entlassung
ILO
Personen
Regierung Schweiz
SGB
Andreas Fagetti
Gewerkschaftsrechte
Kündigungsschutz
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Vertrauensleute. Kein Schutz für Gewerkschafterlnnen. Vertrauensleute der Gewerkschaften sind besonders exponiert, geniessen aber keinen besonderen Kündigungsschutz. Aber die Schweiz hat ein Abkommen ratifiziert, das sie dazu verpflichtet. Was tut der Bundesrat? Die Schweiz bildet sich viel ein auf ihre direkte Demokratie und die Freiheit ihrer Bürgerlnnen. Aber die hört an den Toren der Betriebe oft auf. (...).
Andreas Fagetti.

WOZ, 21.2.2013.
SGB > Kündigungsschutz. ILO. SGB. 2013.02.21.doc.

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